Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
ändern“, sagte ich, überaus vernünftig, wie ich fand. „Ja, es war gemein,
und ja, du hast das Recht, ihm deswegen jede Menge Vorwürfe zu machen, aber das
hat doch mit unserem heutigen Problem nichts zu tun. Was vorbei ist, ist
vorbei. Es ist ja nicht so, als ob es uns irgendeinen Schaden zufügt. Außerdem
haben wir wirklich Wichtigeres zu tun.“
Die beiden Männer sahen Kristoff an, keiner von beiden sagte
ein Wort, während er mit seinen Gefühlen kämpfte.
Buh, ich weiß, dass das wehtut. Ich weiß, dass du dich
hintergangen fühlst. Aber ernsthaft, jetzt ist nicht die Zeit, sauer auf
ihn zu sein. Wir brauchen jeden Mann, wenn wir uns um Frederic kümmern
wollen. Außerdem, ich stieß seine Hand an, vielleicht war das seine Art,
für die ganze Sache Buße zu tun.
Kristoffs Blick, der bisher auf das schwarze Loch vor uns
gerichtet gewesen war, sah hoch und traf auf meinen. Seine Augen waren für
meinen Geschmack immer noch viel zu hell. „Er tut nicht Buße, meine Geliebte.
Er greift an. Und ich werde ihm nicht erlauben zu gewinnen.
Dafür steht zu viel auf dem Spiel.“
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, sprang er in das Loch
hinein.
„Na gut, so viel also zur Stimme der Vernunft.“ Ich hockte
mich an den Rand des Lochs, dankbar, dass meine Kleiderwahl angesichts der
bevorstehenden Aktivitäten auf Jeans gefallen war. Ich blickte zu den beiden
Männern auf, die mit demselben verblüfften Gesichtsausdruck dastanden. „Magda
und Raymond sind immer noch in dem Café. Könnte einer von euch sie holen?
Sieht so aus, als ob Angriffsplan Alpha ein wenig früher als
erwartet gestartet wurde.“
Ich wartete ihre Antwort nicht ab, sondern schwang meine
Beine einfach nur über den Rand und sprang, insgeheim ein Gebet gen Himmel
schickend, dass ich mir dabei nicht ein Bein brechen würde.
Zum Glück waren es nur ein, zwei Meter bis nach unten.
Offensichtlich befand ich mich jetzt in einem unterirdischen Bereich, der vom
Wartungspersonal genutzt wurde. An den Wänden hingen trübe gelbstichige Lampen,
die in der säuerlich riechenden Enge leise vor sich hin summten.
Kristoff befand sich knapp dreißig Meter von mir entfernt.
Er musste sich tief hinunterbeugen, um nicht an die niedrige Decke zu stoßen,
und rannte in die Richtung, in der das Gebäude der Bruderschaft liegen musste.
Als er endlich stehen blieb und ich ihn einholte, hatten
sich auf meiner Stirn Schweißperlen gebildet, und ich hatte Seitenstiche. „Kristoff,
wir müssen reden.“
„Nein, das müssen wir nicht. Versuch nicht, mich
aufzuhalten, Geliebte. Du hast keine Ahnung, was das alles bedeutet.“
„Na, von wegen!“ Ich schnappte nach Luft und folgte ihm dann
eine Reihe von Sprossen aus Metall nach oben, die in die Zementwand eingelassen
waren. Zu meiner ungeheuren Erleichterung führte die Leiter durch ein weiteres
Loch im Boden. Ich zog mich hoch, fast blind in der Dunkelheit, aber ich
erkannte an den vagen schwarzen Umrissen, die in einem schwachen Streifen Licht
sichtbar waren, dass wir uns in einer Art Lagerraum befanden.
Kristoff packte mich unter den Armen und zog mich auf die
Füße.
„Sind wir im Bruderschaftsgebäude?“, fragte ich flüsternd.
Er nickte. „Du bleibst hier, während ich nach Schnittern Ausschau halte.“
„Oh nein. Wo mein Dunkler hingeht, dahin folgt ihm seine
Auserwählte“, sagte ich und klammerte mich an einen Zipfel seiner Jacke. „Das
ist jedenfalls mein neues Motto.“
Ein Geräusch hinter mir verkündete Andreas’ Ankunft. Seine
Silhouette bewegte sich im Schatten, als er aus dem Loch herauskletterte. „Rowan
ist los, um die anderen zu holen. Was, glaubst du, tut Alec?“
„Genau das, was er gesagt hat“, sagte ich, bevor Kristoff
antworten konnte.
„Er hatte keinen Grund, etwas anderes zu machen. Die Sache
in dem Tagebuch ist etwas Persönliches und hat nichts mit dem Maulwurf zu tun,
den ihr zu fangen versucht.“
Sei dir da nicht so sicher, sagte Kristoff in
Gedanken zu mir.
Ich interpretierte seinen Argwohn als ganz normale Reaktion
auf die heimtückische Art und Weise, in der Alec ihm die Wahrheit enthüllt
hatte, und drückte mich gegen ihn, als er die Tür einen Spaltbreit öffnete, um
hinauszuspähen.
„Die Luft ist rein. Der Sitzungsraum müsste irgendwo da
hinten sein.“
„Ich hoffe nur, Alec weiß, was er tut“, murmelte ich. Dann
verließ ich den Raum. „Wenn wir falsch liegen und es einen Zenit gibt, dann
wird sie die Tatsache, dass er sich als Lockvogel
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