Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
Minuten passierte. Niemand konnte diese
Agonie lebend überstehen, diese die Seele zerreißende Folter.
„Christian!“, wiederholte Allie lauter, und zu meiner
Überraschung und Erleichterung nickte er.
„Lasst ihn essen“, befahl er.
„Was?“, fragte ich, als der Schmerz endlich verebbte. Ich
konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, jedes einzelne Atom meines Körpers
schmerzte und schrie vor Entsetzen.
„Nein! Ich lasse es nicht zu, dass ihr diesem Ungeheuer zu
essen gebt!“, schrie Mattias.
„Bringt ihn hinaus“, gebot Christian mit einer Geste in
Mattias’ Richtung.
„Du darfst nicht zulassen, dass sie dich in ihren Bann
ziehen“, brüllte Mattias über seine Schulter hinweg, während Rowan und Andreas
ihn aus dem Raum schleppten. „Du musst auf mich hören und mir erlauben, dich zu
führen!“
„Essen ...“ Langsam drang dieses Wort in meine Gedanken,
während ich auf Kristoff hinunterblickte, und dann erkannte ich die Wahrheit,
erkannte, warum er sich in diesem Zustand befand. Er hatte überhaupt keine Nahrung
zu sich genommen, nicht einmal das Tierblut, das er vorhin erwähnt hatte,
seitdem wir auseinandergegangen waren.
Ich schmiegte seinen Kopf an meine Brust und bemühte mich
unbeholfen, irgendeinen Teil meiner Anatomie an seinen Mund zu drücken, aber er
presste die Lippen fest aufeinander und wandte sein Gesicht von mir ab.
„Bitte, Kristoff“, sagte ich leise. Es war mir schrecklich
unangenehm, dass ich dazu gezwungen war, einen derart intimen Akt in der
Gegenwart anderer auszuführen. „Ich möchte wirklich nicht, dass du stirbst.“
„Immer noch besser als die Alternative“, sagte er mit
schwacher, heiserer Stimme.
Schmerz durchfuhr mich, aber ich ignorierte ihn. „Hasst du
mich denn so sehr, dass du lieber sterben möchtest, als mein Blut zu trinken?“,
flüsterte ich ihm ins Ohr.
Wieder schlug er die Augen auf, in deren Tiefen sich
Verwirrung spiegelte. „Ich hasse dich nicht. Du bist es, für die ich bereit
bin, mein Leben zu geben.“
„Ich? Ich hab dir doch gerade gesagt, dass ich nicht will,
dass du stirbst.“
„Also wirklich, Jungs. Jetzt gönnt ihnen doch mal ein
bisschen Privatsphäre.“ Ich blickte auf und sah, wie Allie ihren Vampir durch
die Tür zog.
Sebastian folgte ihnen widerwillig. „Du brauchst gar nicht
so misstrauisch zu gucken, Sebastian, Kristoff ist wohl eindeutig nicht in der
Lage zu fliehen, selbst wenn er das wollte.“
„Ich finde nicht, dass wir sie allein lassen sollten“, sagte
er eigensinnig.
Allie blieb im Türrahmen stehen. „Ach, wirklich? Gefällt es
Belle, wenn andere euch bei der Nahrungsaufnahme zusehen?“
Sebastian wirkte nachdenklich und schloss dann, ohne ein
weiteres Wort zu verlieren, die Tür, sodass ich mit meinem sterbenden Vampir
zurückblieb.
Ich sah auf ihn hinab, und unsere Blicke trafen sich. „Ich
habe nicht die leiseste Ahnung, wieso du dermaßen darauf versessen bist, den
Märtyrer zu spielen, aber ich versichere dir, dass das ganz und gar nicht nötig
ist. Sie sind alle weg, also mach schon und trink.“
Seinen Lippen entrang sich ein leises Jammern, als ich mich
vorbeugte, damit er leichter an meinen Hals kam.
„Tut mir leid, dass ich mich so klischeehaft aufführe, aber
so ist es am einfachsten.“ Ich legte meinen Kopf auf die Seite.
Er stöhnte, sodass ich seinen heißen Atem auf meinem Hals
spürte. Die Berührung seiner Bartstoppeln sandte ein elektrisches Prickeln über
meine Haut.
„Um Gottes willen, jetzt hör endlich auf, dich dagegen zu
wehren und ...“
Ein Schmerz an meinem Hals ließ mich innehalten, heiß und
rasch und so schnell wieder vorbei, dass ich mich im Ansturm der Gefühle, die
folgten, kaum noch daran erinnern konnte. Ich hielt Kristoff fest an mich
gedrückt, während sein Körper das lebensspendende Blut aus meinem Körper empfing.
Das Wohlgefühl, zu spüren, wie es in ihn floss, war unbeschreiblich. Also hielt
ich ihn fest, gestattete ihm, von mir zu trinken und das überwältigende
Verlangen zu stillen, das ihn beinahe in den Tod getrieben hätte. Ich hielt
seinen Kopf, wie es schien, für Stunden, Tage sogar, aber ich wusste, dass in
Wirklichkeit nur ein paar Minuten vergangen waren.
„Dio“, fluchte er schließlich. Seine Zunge war so
heiß wie eine Flamme, als er die Wunde an meinem Hals liebkoste.
Ich zog mich gerade weit genug zurück, um ihn ansehen zu
können. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit erinnerte ich mich noch gut, dass
der Akt des
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