Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
habe dir doch schon einmal gesagt, dass ein Dunkler
sich ausschließlich von seiner Auserwählten nähren kann.“
„Was offensichtlich nicht wahr ist, da du auch ohne mich
weiterexistiert hast“, widersprach ich.
Er presste die Lippen aufeinander. „Dass ich dazu imstande
war, liegt einfach daran, dass du mich nicht genährt hast, nachdem die
Vereinigung abgeschlossen war. Jetzt, wo dies geschehen ist, wird mein Körper
kein Blut außer deinem mehr tolerieren. Meine ganze Existenz hängt jetzt von
dir ab. Es wird keine Stippvisiten bei dir geben. Von diesem Moment an können
wir nicht mehr als höchstens ein paar Tage lang getrennt sein, ohne dass es für
mich schwerwiegende Folgen hat.“
Ich starrte ihn an, während meinem begriffsstutzigen Gehirn
langsam dämmerte, was das bedeutete. All meine Zuversicht verpuffte mit dem
Wissen, was ich soeben ausgelöst hatte.
„Scheiße“, sagte ich, was ich ausnahmsweise mal eher
wörtlich als bildlich meinte. Genau so würde mein Leben in Zukunft aussehen. So
schlimm es auch gewesen war, in den vergangenen zwei Monaten keinerlei Kontakt
mit Kristoff zu haben, war es mir doch zumindest gelungen, den Anschein eines
normalen Lebens aufrechtzuerhalten. Oh, sicher, er hatte mich in meinen Träumen
heimgesucht, und ich neigte dazu, in tiefe Depressionen zu verfallen, wenn ich
nicht gerade an ihn dachte, aber das alles, glaubte ich zuversichtlich, würde
mit der Zeit vergehen. Aber jetzt. . Lieber Gott, wie sollte ich bloß damit
fertigwerden, dass er von nun an Tag für Tag ein fester Bestandteil meines
Lebens sein würde?
Ich sah zu ihm hin. Er starrte auf seine Hände. Ich glaubte
zu wissen, dass er den Ring am Mittelfinger seiner linken Hand anstarrte. Ich
hatte ihn schon früher bemerkt, aber nicht weiter darüber nachgedacht - es war
ein einfacher Silberring, auf dem ein seltsames gewundenes Muster eingeätzt war
-, doch jetzt wurde mir zu meinem größten Entsetzen blitzartig klar, was er zu
bedeuten hatte: Das war der Ring, der seine Bindung zu seiner Freundin
symbolisierte. Kein Ehering, das nicht, aber doch etwas so Ähnliches, dass der
kleine Unterschied kaum eine Rolle spielte.
Meine Schultern sackten nach unten, als der Schmerz mein
Herz durchbohrte, aber noch bevor ich mich bei ihm entschuldigen konnte,
öffnete sich die Tür, und Andreas trat ein, gefolgt von Rowan, Christian und
Sebastian.
„Denkt nicht mal dran zu versuchen, mich auszuschließen“,
sagte Allie, die mit einem bösen Blick auf Sebastian ebenfalls hereingeeilt
kam. „Und erzähl mir nicht, dass du das nicht vorhattest, ich hab nämlich
gehört, wie du zu Christian gesagt hast, er müsste mich besser unter Kontrolle
haben. Wenn es eines gibt, was ich hasse, dann ist das jemand, der mich für
eine zerbrechliche kleine Auserwählte hält, die nicht selbstständig denken
kann.“
Sebastian wirkte ziemlich kleinlaut, als er sagte: „Ich
dachte, du würdest dich gerade um dein Kind kümmern.“
„Oh, bitte!“, sagte Allie mit einem Schnauben, nahm aber die
Hand, die Christian ihr hinhielt. „Josef schlürft gerade gierig das Blut, das
aus einem Steak ausgedrückt wird, und ich bekomme immer so ein flaues Gefühl im
Magen, wenn ich dabei zusehe. Außerdem muss ja irgendjemand ein Auge auf Pia
und Kristoff haben, da ihr alle nun mal fest entschlossen zu sein scheint, die
Wahrheit zu ignorieren und sie zu verurteilen, ohne die geringsten Bedenken, ob
sie nun schuldig sind oder nicht.“
Sebastian warf Christian einen verärgerten Blick zu. „Hast
du wirklich vor, das zu tolerieren? Ysabelle würde nie so frech zu mir
sprechen.“
„Reg dich ab, Vlad“, sagte Allie und verdrehte die Augen.
Zu meiner Überraschung verteidigte Christian seine Frau. „Allegra
durfte stets ihre Meinung offen sagen und wird das auch in Zukunft tun. Ich
werde nicht zulassen, dass du versuchst, sie einzuengen.“
Sebastian wirkte einen Moment lang überrascht angesichts des
drohenden Untertons in Christians Stimme, bevor er sich kühl in dessen Richtung
verneigte. „Nicht einmal im Traum würde ich es wagen, deine Auserwählte zu
kritisieren. Ich hatte lediglich etwas gegen die Anschuldigungen einzuwenden,
die sie so leichtfertig gegen uns aussprach.“
„Da scheint mir aber jemand ein schlechtes Gewissen zu haben“,
sagte Allie.
„Dieser Rat hatte stets nur ein Interesse: der Gerechtigkeit
Genüge zu tun“, sagte Christian ruhig, während er seiner Frau einen Stuhl
zurechtrückte. „Es wird uns
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