Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
nicht sehen, wer kam oder ging.“
Er schüttelte den Kopf. „Ich konnte sehen, dass beide
Hoteleingänge noch immer unverschlossen waren, und durch das Fenster konnte ich
deine Tür sehen. Niemand ist hereingekommen, nachdem Alec fort war.“
Ich dachte einen Augenblick nach. Es stimmte, dass mein
Zimmer ganz am Ende des Hotels gelegen hatte, aber es gab mehr als einen Weg
hinein. „Dann muss jemand durch Magdas Zimmer hereingekommen sein. Sie hatte
ebenfalls einen Balkon.“
„Das ist natürlich möglich“, sagte Christian. „Aber ist es
auch wahrscheinlich?
Warum sollte irgendjemand außer Ihnen den Wunsch haben, die
Zorya zu töten?“
„Warum fragen Sie denn nicht die anderen Vampire, denen Sie
das Recht eingeräumt zu haben scheinen, Mitglieder der Bruderschaft nach
Gutdünken umzubringen?“, fragte ich leicht schnippisch.
„Ooh, jetzt hat sie dich erwischt, mein Liebeskeks“, sagte
Allie.
Er presste die Lippen aufeinander. „Was auch immer Sie
denken mögen, wir ermutigen unsere Leute keineswegs, Schnitter ohne einen Grund
zu töten. Wir nehmen sie gefangen, das ja, aber das dient lediglich der
Sicherheit unseres Volkes, und wie Sie sehen, werden unsere Gefangenen
menschenwürdig behandelt.“
„Das muss ich allerdings zugeben, aber ich wüsste doch
gerne, wie wir beweisen sollen, dass wir nichts getan haben.“
„In einem Krimi wäre das eine Motivation, den Mörder selbst
zu finden“, sagte Kristoff.
Das erstaunte mich. „Du weißt, wie man einen Mörder findet?“
„Ja, allerdings nicht in dieser Situation. Es gab nur eine
beschränkte Anzahl von Menschen, die Zugang zu deinem Zimmer hatten. Einer von
ihnen muss es getan haben.“
Ich überflog die Liste in Gedanken. Magda und Ray hatten in
dem Zimmer neben meinem geschlafen, dem Zimmer, mit dem ich mir das Bad teilte.
Aber keiner von beiden hätte einen Grund gehabt, eine Frau zu töten, die sie
gar nicht kannten. Also blieben noch Alec und Kristoff, aber ich weigerte mich
zu glauben, dass einer von ihnen es getan hatte.
Vielen Dank für dein Vertrauensvotum zugunsten meiner
Charakterstärke.
Oh, ich wollte damit nicht sagen, dass du es nicht
hättest tun können. Ich glaube, unter den richtigen Umständen wärst du
absolut fähig und in der Lage, eine Frau wie Anniki umzubringen. Ich
glaube einfach nur nicht, dass du es getan hast.
„Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass Sie sich mit dem
Urteil ,Mord durch unbekannte Täter’ zufriedengeben werden müssen“, meldete
sich Esme plötzlich zu Wort. „So wie es in diesen faszinierenden Polizeiserien
immer heißt, die Sie sich so gerne anschauen, wenn niemand anders da ist.“
„Ich sehe niemals fern“, sagte Christian mit großem Ernst. „Das
ist ein Zeitvertreib für Sterbliche.“
„Aber sicher doch. Meinst du wirklich, ich hätte deinen
Geheimvorrat an britischen Krimi-DVDs nicht gefunden, den du bequemerweise in
deinem Arbeitszimmer versteckt hast?“, fragte Allie.
„Nun gut.“ Offensichtlich zog Christian es vor, den
spöttischen Unterton in der Stimme seiner Frau zu ignorieren. „Ich bin gewillt,
die Anklage der Zorya wegen unautorisierten Mordes fallen zu lassen, zumindest
so lange keine neuen Beweise gefunden werden. Aber die letzte Anschuldigung
kann nicht so leicht abgetan werden.“
„Ich weiß beim besten Willen nicht, wie Sie auf die Idee
kommen, dass Alecs Verschwinden etwas mit uns zu tun hat“, sagte ich. Ich
wünschte mir, Kristoff würde wieder meine Hand halten, aber mir fehlte der Mut,
einfach seine Hand zu ergreifen.
Da schlossen sich seine Finger um meine, warm und stark und
unsagbar tröstlich. Ich warf ihm einen raschen Blick zu, aber sein Gesicht war
unbewegt; er konzentrierte sich vollkommen auf Christian, der jetzt die
Anschuldigungen noch einmal wiederholte.
„Ich habe Alec nicht mehr gesehen, seit er Island verlassen
hat. Genauso wenig wie Pia“, sagte Kristoff mit fester Stimme.
„Wir sind im Besitz von Beweisen, die das Gegenteil besagen“,
sagte Sebastian mit einem selbstgefälligen kleinen Grinsen.
„Beweise? Was für Beweise?“, fragte ich, plötzlich besorgt.
Was, wenn sich jemand die Mühe gemacht hatte, Beweise gegen uns zu fabrizieren,
so wie sie es schon bei Kristoff getan hatten?
Christian nickte Rowan zu, der sich erhob und das Zimmer
verließ. „Wir werden unseren Beweis vorbringen.“
Ich nagte einige Sekunden lang an meiner Lippe, während ich
über Kristoff nachdachte. „Und Alec hat keinerlei
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