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Dark Room

Dark Room

Titel: Dark Room Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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Jahre älter und hatte eine Ahnung. Sie schmiegte sich an Fiona und begann, sie zu streicheln, ihren Hals, ihr kleines weißes Gesicht, ihren Arm, dann eine ganze Weile ihren Bauch in sanften, kreisenden Bewegungen. Fiona schloss die Augen und überließ sich Evis Hand. Und als Evi sie küsste, auf die Wange diesmal und dann auf den Mund, ließ sie es geschehen und erwiderte den Kuss schließlich. Evi pellte sich aus ihrer engen Jeans und der Bluse, bis sie nur noch in Unterwäsche dastand. Und Fiona machte es ihr nach und bewunderte Evis schon sehr weiblichen Körper. Sie trug bereits einen BH , ihre Hüften waren rund und weich. Evi schlüpfte wieder zu ihr ins Bett, und Fiona zog mit einem Ruck ihr Hemdchen über den Kopf, sodass sie mit nacktem Oberkörper neben Evi lag. Ihre Brüste waren kaum gewölbt und ihre Haut blass und kühl. Evi schob sich über sie, sodass sie eng an sie gepresst dalag, und leckte vorsichtig, als müsste sie erst probieren, an Fionas Nippeln. Fiona stöhnte leise, ihr Herz setzte einen Moment aus. Mit gespreizten Fingern fuhr sie durch Evis blonde Haare, die bis auf ihren Oberkörper fielen und ihre Haut kitzelten. Und während sich die Mädchen küssten, leidenschaftlicher jetzt, und ihre Zungen sich vorwärtstasteten und miteinander spielten, wanderte Fionas Hand über Evis Bauch zwischen ihre Schenkel. Auch Evis Hand tastete sich über Fionas Po zwischen ihre Beine vor. Fiona fühlte sich zum Zerreißen gespannt und konnte die Spannung kaum mehr aushalten.
    Doch dann hörten sie ein Geräusch am Ende des Ganges. Vermutlich hatte eines der anderen Mädchen etwas vergessen und wollte vor dem Abendessen noch einmal in ihr Zimmer. Evi sprang aus dem Bett und schlüpfte so schnell es ging in ihre Jeans. Und auch Fiona warf sich ihr T-Shirt über und zog sich die Bettdecke über die Beine. Jemand ging vorbei und öffnete die Tür nebenan. Evi und Fiona sahen sich erleichtert an. Dann lächelte Evi mit diesem strahlenden, offenen Lächeln, das Fiona jedes Mal, wenn sie es sah, wieder überraschte, beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen langen zärtlichen Kuss. Sie verschwand ohne ein Wort aus dem Zimmer.
    Mehr war nie zwischen ihnen passiert. Aber noch jetzt durchströmte Fiona eine Wärme und Lebendigkeit wie ein Fieber, wenn sie an diesen Nachmittag im Schlafsaal zurückdachte. Doch gleichzeitig mit der Erinnerung kam auch die Traurigkeit zurück, als ihr einfiel, wie sehr sich Evi verändert hatte, wie sie immer mehr unter den Einfluss ihres Vaters geraten war und wie furchtbar ihre letzten Minuten gewesen sein mussten. Fiona schüttelte sich, zählte und atmete, wie sie es im Heim getan hatte, wenn der Druck zu groß wurde, und versuchte, alle Bilder in ihrem Kopf unsichtbar werden zu lassen, damit sie schließlich verschwanden. Und nebenan wartete ja auch Tante Lorina und fragte sich vielleicht schon, was sie hier so lange machte.
    Bevor die alte Frau misstrauisch wurde, eilte Fiona zurück ins Wohnzimmer, goss sich Öl in die Hand und verteilte es mit langsamen Strichen auf Tante Lorinas Rücken. Mit geschlossenen Augen fühlte sie nach, wo Knoten saßen, ertastete die harten Stellen und begann dann, die Verspannungen zu lösen, indem sie den Körper mit den Fingerspitzen knetete. Vom Sofa kam ein tiefes Seufzen. »Macht dir das nichts aus, Liebes, den ganzen Tag welke Körper anzufassen?«
    Fiona gab ihr einen Klaps auf die Schulter. »Also erstens haben wir im Studio nicht nur ältere Patienten, sondern auch Sportverletzungen oder Wellnesskundinnen, aber mir sind die alten Leute am liebsten. Die verlangen nicht, dass ich viel rede, und erzählen meistens selbst. Ich checke vorher in den Patientenakten die Geburtsdaten und stelle mir vor, wie meine Eltern heute wären, wenn sie noch leben würden. Sie würden mir erzählen, was bei ihnen passiert, dass sie eine Kreuzfahrt gemacht haben oder im Krankenhaus gewesen sind.« Sie berührte ein kreisförmiges Mal auf der Hüfte. »Was hast du hier? Das sieht aus wie ein Biss?« Tante Lorina brummte. »Meine jüngere Tochter hat mich mal gebissen, als sie zehn oder so war. Ein ganz und gar verdorbenes Mädchen. Höllenbrut. Hat nur Ärger gemacht.«
    »Ist sie auch tot?«
    »Die ältere hab ich begraben. Von der Missratenen weiß ich nichts. Wir haben keinen Kontakt mehr. Schon seit Jahren nicht.«
    Fiona ertastete die angespannten Muskeln, setzte vorsichtig ihre Fingerkuppen auf und führte kleine, kreisende Bewegungen aus. Der

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