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Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Titel: Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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ganz und gar nicht dumm.“
    „Warum nicht?“
    Spock runzelte die Stirn und griff dann in seine Kitteltasche. „Essen Sie erst ein bisschen. Sie brauchen Kraft und müssen dringend zunehmen.“
    „Zunehmen?“ Daria lachte leise. Ein Geräusch, bei dem sie Spock regelrecht erstarren sah. „Ich bin doch mehr als -“
    Sie brach ab, kaum dass sie an sich hinabgeblickt hatte. Oh Gott, sie bestand ja nur noch aus Haut und Knochen! Nichts, aber rein gar nichts, war mehr von ihren üppigen Kurven da, an die sie sich erinnerte. Sie war mager. Als sie auf ihre Hände blickte, sah sie, dass sie knöchern und kalkweiß waren. Und sie zitterten.
    „Mein Gott“, hauchte sie und sah hilfesuchend zu Spock auf. „Wann ist das denn passiert? Oh Gott, wie lange … wie lange-“
    „Denken Sie nicht darüber nach!“ Spocks Stimme duldete keinen Widerspruch. Nicht in diesem Moment. Er streckte ihr das Tütchen mit der Astronautennahrung hin. „Erst brauchen Sie Kraft. Alles andere wird sich finden.“
    Als sie das Essen noch immer nicht nahm, riss er es seufzend auf und quetschte sich etwas von der bräunlichen Paste in den Mund. Dann gab er das offene Päckchen Daria.
    Offenbar schien das Essen ungefährlich zu sein. Und sie konnte bei Gott Kalorien gebrauchen.
    Gerade, als sie den Kopf in den Nacken legen wollte, um etwas zu probieren, verzog Spock das Gesicht.
    „Was ist?“, fragte sie aufgeschreckt.
    „Es schmeckt grauenhaft.“
    Daria lachte leise. Noch immer war sie heiser, doch das Geräusch schien Spock zu gefallen.
    „Sie sollten nie mehr etwas anderes tun müssen, als lachen“, sagte er plötzlich und mit verstörender Inbrunst. Dann schüttelte er den Kopf, als wunderte er sich über seine eigenen Worte, und stand auf.
    „Ich werde später nochmal nach Ihnen sehen.“
    Unwillkürlich überfiel Daria Angst. Sie war so oft allein gelassen worden. „Warten Sie!“
    Als er sich zu ihr herumdrehte, griff sie nach seiner Hand. Eine Gefühlsregung huschte über sein Gesicht, fast wie Angst. Ein Ausdruck, den Daria nur zu gut von sich selbst kannte, so dass sie ihn schnell losließ. Offenbar wollte er nicht berührt werden. „Es tut mir leid, falls ich -“
    „Kein Problem.“
    Daria schluckte. Plötzlich klopfte ihr das Herz im Halse. „Wohnen Sie hier im Krankenhaus?“, fragte sie zögerlich.
    „Wir sind in einer Wohnanlage. Das hier ist die Krankenstation. Und ja, ich habe eine Wohnung hier. Eine halbe, vielmehr.“
    „Kann ich vielleicht mit nach oben kommen?“ Daria zog die Unterlippe zwischen die Zähne. Jetzt, wo sie es aussprach, fühlte sie sich erbärmlich, aber der Wunsch von diesem sterilen Ort fortzukommen, war so übermächtig, wie es auch das Gefühl der Sicherheit war, das sie in Gabriels Nähe hatte.
    „Ich schlafe auch auf der Couch.“ Sie lächelte halbherzig. „Ich bin jetzt so schlank, dass ich auf jedes schmale Sofa passe.“
    Spocks Miene nach zu urteilen, rang er mit sich.
    „Den Infusionsbeutel kann man vielleicht an eine Stehlampe hängen“, setzte sie nach und sah sein Gesicht weich werden.
    „Ich sehe zu, dass ich einen Rollstuhl finde.“
    „Vielen Dank.“ Unwillkürlich wich ein großer Teil der Anspannung aus Darias Körper.
    „Aber wenn Sie Schmerzen haben, Ihnen schwindelig wird oder sonst irgendetwas nicht stimmt, müssen Sie es mir sagen!“
    Sie hob die Hand ans Herz. „Großes Indianerehrenwort!“
    Sein Gesicht war etwas übellaunig verzogen, als er aus dem Zimmer ging. Nur Sekunden später schob er einen Rollstuhl herein und stellte ihn neben dem Bett ab, trat die Bremsen fest und wandte sich Daria zu.
    „Wenn Sie oben etwas essen, können wir die Infusion abklemmen.“
    Daria zog die Stirn kraus. „Das ist Erpressung.“
    „Bitte.“ Spock hob die Arme. „Wir können Sie auch dranlassen.“
    Daria blickte nachdenklich an der Metallstange empor, an der ein Beutel mit hellgelber Flüssigkeit hing. „Was haben Sie denn zu Essen da?“
    Spocks Mundwinkel zuckten. „Im Haus gibt es ein Restaurant. Sie können sich bestellen, was Sie wollen. Ich empfehle aber leichte Kost. Ihr Magen muss sich erst wieder umstellen.“
    „In was für einem Haus sind wir denn?“
    „Im One Hyde Park .“
    Daria schüttelte den Kopf. Ihr Gedächtnis spuckten keinerlei verwertbare Daten aus. Beispielsweise wusste sie, wie man ging und sprach, und dass sie sich auf Englisch unterhielt. Aber sie hatte keine Ahnung, wo sie es gelernt hatte. Es war beängstigend, wenn sie darüber

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