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Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Titel: Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)
Autoren: Lara Steel
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nachdachte, deswegen beschloss sie das zu vertagen.
    „Ich meine“, fügte sie kleinlaut hinzu, „in welcher Stadt bin ich?“
    Spocks Blick verriet nur für einen Sekundenbruchteil Bestürzung, dann hatte er sich wieder im Griff. „Sie sind in London.“
    Sie nickte zögerlich. Die Angst griff mit einer eisigen Hand nach ihr. Mein Gott, was war nur alles geschehen? Wer war sie überhaupt? Als sie bemerkte, dass ihr Tränen in der Nase brannten, blinzelte sie hastig.
    „Tut mir leid.“ Sie versuchte sich an einem Lächeln. „Ich bin eine Heulsuse.“
    „Nein“, erklärte Spock nachdrücklich. „Sie sind eine Kämpferin. Denn sonst wären Sie nicht hier.“
    Irgendetwas sagte Daria, dass diese Worte aus dem Mund genau diesen Mannes ein ungewöhnlich großes Kompliment waren.
    Umständlich robbte sie an die Bettkante und streckte ihm den Arm entgegen, an dem die Infusion hing. „Ich hätte gerne irgendetwas mit Nudeln.“
    Nun lächelte er tatsächlich. Es sah gleichzeitig grimmig und erfreut dabei aus und entblößte eine Reihe schneeweißer Zähne.
    „Vielleicht Spaghetti?“, fragte er und zog eine Schere aus seiner Kitteltasche.
    Tatsächlich lief Daria das Wasser im Munde zusammen. Sie wusste nicht mehr, wann sie das letzte Mal Spaghetti gegessen hatte, aber sie wusste, dass sie ihr schmeckten. Sie sah zu Gabriel auf, der ihre Infusion abklemmte und sich dann Handschuhe überzog.
    „Das klingt köstlich“, sagte sie.
    Er beugte sich über ihren Arm und entfernte den kleinen Strumpf am Ellbogen, der die Nadel geschützt hatte.
    „Gabriel?“
    Er sah auf. „Ja?“
    „Vielen Dank.“
    Mit einem angedeuteten Nicken widmete er sich wieder der Nadel in ihrer Vene. „Wollen Sie wegsehen?“
    „Nein, kein Problem. Ich bin Krankenschwester.“ Sie stockte und Spock tat es ihr gleich.
    „Wirklich?“
    „Ja, … ich …“ Sie überlegte, wann sie diesen Beruf gelernt hatte, und wo. Beides wusste sie nicht, aber sie wusste, dass es so war. Resigniert sank sie in sich zusammen. „Denken Sie, dass ich mich an all diese Dinge wieder werde erinnern können?“
    Sie betrachtete seine Hände, die die Braunüle aus ihrer Armbeuge zogen und einen Tupfer draufpressten. In einer routinierten Bewegung, übernahm sie den Druck auf den Tupfer, wobei sie Spocks Finger kurz streifte, und beugte dann den Arm, um die Blutung zu stoppen.
    Als sie aufsah, wirkte er aufgewühlt. „Ich hoffe es für Sie.“

 
     
     
    IV
     
    Spock öffnete die Tür zum unteren Geschoss der Wohnung und schob Darias Rollstuhl hinein. Sofort strömte ihr der wohlige Duft von Möbelpolitur und frischen Blumen entgegen. Ein herrlicher Geruch: sauber und warm. Es roch, wie in einem Zuhause.
    Neugierig betrachtete sie den weitläufigen Wohnraum, der offenbar eine Glasfront hatte. Sie fragte sich, was genau es dort zu sehen gab, wenn erst einmal die Sonne aufging. Spock schob sie an einer großen halbmondförmigen Ledercouch vorbei in ein weiteres Zimmer. Ganz offenbar sein Schlafzimmer.
    Fragend legte sie den Kopf in den Nacken.
    „Ich schlafe auf der Couch“, erklärte er.
    „Aber -“
    „Entweder das, oder ich fahre Sie wieder in die Krankenstation.“ Er hielt ihren Blick halb streng, halb sorgenvoll fest, so dass sie nachgab.
    „Das wäre wirklich nicht nötig.“
    „Schaffen Sie es alleine?“, fragte er, ohne auf ihre Einwände einzugehen, und schlug die Bettdecke zurück.
    „Ja, vielen Dank.“ Daria hatte Mühe ihre Beine zu bewegen, und als sie sich auf den Lehnen des Rollstuhls abstützte, um aufzustehen, zitterten ihre Arme. Sie wollte vor Spock nicht wie ein nasser Sack von einem Hilfsmittel zum nächsten getragen werden, deswegen nahm sie alle Kraft zusammen und stellte sich auf ihre eigenen Beine, um sich dann erleichtert auf das Bett niederzulassen. Als sie endlich unter die Decke gekrabbelt war, deckte er sie vorsichtig zu und strich die Decke glatt. Daria spürte seine Berührung an der Seite und zuckte unwillkürlich zusammen.
    „Tut mir leid.“
    „Kein Problem, ich …“ Sie schüttelte den Kopf. „Berührungen machen mich nervös. Um nicht zu sagen, sie machen mir Angst.“ Mit einem halbherzigen Lächeln sah sie zu ihm empor. „Das ist wohl kein gutes Zeichen, nicht wahr?“
    Sie traute sich einfach nicht nachzufragen, was Spock über die Dinge wusste, die ihr geschehen waren. Aber seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war es nichts Gutes.
    „Gabriel?“
    „Ja?“
    „Werden Sie mir erzählen, was mit
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