Dark Secrets: Gesamtausgabe
ihre Beine auseinander und legte sich dazwischen. Sein Gewicht, das Gefühl seines harten Körpers, sein fordernder Kuss, der noch so neu für sie war, trieben eine glühende Hitze in ihren Unterleib.
Trotzdem wandte sie im letzten Augenblick, in dem sie noch die Kontrolle über ihren Körper hatte, das Gesicht ab. Atemlos blickte sie in das grüne Feuer, das Nicolais Augen waren, wurde beinah davon verschlungen. Halb erregt, halb wütend und doch voller inniger Liebe, räusperte sie sich.
„Du solltest dringend an deiner Art zu Argumentieren arbeiten!“ Der Versuch ihn von sich zu schieben, scheiterte kläglich. Er war so schwer wie ein verdammter Kleinbus.
„Bitte komm mit mir.“ Seine Lippen streiften ihre Stirn. „Ich will nicht, dass du dir falsche Vorstellungen machst. Du sollst bei mir sein.“ Nun richtete er sich von selbst aus. Sein Blick war verzweifelt und verletzlich. „Mein Gott, Amanda, was soll ich denn tun? Ich muss mich doch um Daria kümmern.“
Sie blickte ihn aus ihren tiefbraunen Augen ernst an. Und ob er das musste. So sehr sie den Gedanken hasste; so sehr er ihr Schmerz bereitete, er wäre verdammt nochmal nicht der Mann, den sie liebte, wenn er sich einfach von Daria abwenden würde.
„Ich habe einfach Angst“, sagte sie und spürte selbst, wie ihr Körper in sich zusammensackte.
„Wovor?“
„
Wovor
?“, wiederholte sie ungläubig. „Liegt das nicht auf der Hand? Sie ist deine Frau, die du geliebt hast, die du noch immer liebst, und um die du getrauert hast all die Jahre. Sie wird aufwachen und ihre Liebe wird dieselbe sein, wie zuvor. Wie könntest du sie nicht wiederlieben? Und dann bin ich wieder allein.“
„Du wirst niemals allein sein. Ich werde dich niemals verlassen!“ Er versuchte sie zu umarmen, doch sie entwand sich seinem Griff.
„Und sie? Kannst du sie für mich verlassen?“
Er zögerte einen Moment zu lange, und sie schüttelte den Kopf. „Das Grausame an der Sache ist, dass ich dir das noch nicht einmal ansatzweise übelnehmen kann. Weil ich es verstehe; voll und ganz und aus tiefster Seele.“ Auch wenn sie wusste, dass es sie dazu bewegen hätte müssen, ihn nie wiedersehen zu wollen, so stand sie dennoch auf und griff sich ihre Handtasche.
Nicolai saß noch immer auf dem Bett und starrte sie verdattert an.
„Ich begleite dich zu ihr“, erklärte sie gefasst. „Ich begleite dich auf dem Weg, der dich entweder zu ihr oder zu mir führt. Und wenn ersteres der Fall ist, wünsche ich euch alles Glück der Welt … und dann will ich dich verdammt nochmal nie wiedersehen!“
XIX
Als Nicolai und Amanda das Apartment betraten, wartete Spock schon auf sie. Er sprang regelrecht von der Couch auf und erstarrte für einen verräterischen Moment, als er Amanda sah. Er wirkte ungewöhnlich aufgewühlt, was sie wiederum aufwühlte. Sie spürte Nicolais festen Griff auf ihrem Arm, der sie in die Wohnung schob und die Tür hinter ihr schloss.
Sie nickten sich einen wortlosen Gruß zu und setzten sich alle drei.
„So sehr ich mich freue, Sie zu sehen, Amanda“, hob Spock an und ihr Herzschlag stockte, „ich bin mir nicht sicher, ob das, was ich zu erzählen habe -“
„Amanda soll alles hören, Spock“, ging Nicolai dazwischen. „Ich habe keine Geheimnisse vor ihr.“
„Ich kann auch -“ Sie zeigte mit dem Daumen hinter sich, doch Nicolais strenger Blick brachte sie zum Schweigen.
„Du bleibst hier! – Bitte!“, fügte er etwas versöhnlicher hinzu und obwohl ihr alles andere als wohl bei dem Gedanken war, setzte sie sich zurecht und blickte Spock fast entschuldigend an.
Dieser schien sich einen Moment zu sammeln und verschränkte dann die Hände über seinen Beinen.
„Wie ich dir gesagt habe“, fuhr er an Nicolai gewandt fort, „habe ich noch einige Tests mit Daria gemacht. Mittlerweile liegen mir auch die Röntgenbilder des Zahnarztes vor. Sie ist es in jedem Fall.“
Nicolai deutete ein Nicken an, da er offenbar ohnehin keine Sekunde daran gezweifelt hatte.
„Sie war länger bewusstlos, als ich gedacht hatte, deswegen haben wir die Untersuchungen weitestgehend durchgeführt, während sie noch schlief.“ Er rieb sich die Hände, bevor er wieder zu Nicolai aufsah. „Wir haben ein MRT vom Schädel gemacht. Wir haben drei Bohrlöcher gefunden. Sie hat … es gab offenbar einen stereotaktischen Eingriff am Schädel.“
„Was?“ Nicolai versteifte sich. „Was soll das bedeuten?“
„Es wurde offenbar ein Eingriff am Gehirn
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