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Dark Secrets (Gesamtausgabe)

Dark Secrets (Gesamtausgabe)

Titel: Dark Secrets (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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erste Mal nicht frieren musste.
    Der Blick auf ihre Handgelenke zeigte, dass sie mittlerweile blau angelaufen waren. Wie der Rest ihres Körpers aussah, wollte sie gar nicht wissen.
    Regungslos blieb sie liegen und überlegte, ob sie wohl einen Schock hatte. Und wenn ja, wie sich ein Schock anfühlte. Sie war entführt worden; zwei Mal. Wobei das zweite Mal eine ganz andere Dimension der Gewalt und Qual gehabt hatte. Ihr waren die Nahrung und der Schlaf entzogen worden, man hatte in einer fremden Sprache auf sie eingeredet, ihr Drogen injiziert, sie gefesselt im Stuhl sitzend festgehalten und stundenlang in der Kälte zurückgelassen.
    Sie rollte sich unter der Bettdecke zusammen und wunderte sich, dass ihr nicht mehr wehtat. Sie schien alles ganz gut überstanden zu haben. Die Frage war nur, was Nicolai im Sinn hatte, was überhaupt geschehen war und wie sie endlich wieder in die Freiheit entkommen konnte. Er hatte ohne zu zögern zwei Männer getötet, routiniert und eiskalt. Trotz der warmen Decken bekam sie eine Gänsehaut.
    Gerade als sie wieder die Augen schließen wollte, fiel ihr Blick auf einen Hocker, der am Bett stand. Darauf war ein Kleiderstapel, auf dem wiederum eine Wasserflasche lag. Vorsichtig schob sie die Beine unter der Decke hervor und setzte sich auf die Bettkante. Ihr war ein wenig schwindlig, aber es war erträglich. Tief einatmend schob sie sich die Locken aus dem Gesicht und strich sie hinter die Ohren. Dann stand sie auf und nahm die Wasserflasche, leerte sie in fast einem Zug, bevor sie die Kleider an sich nahm.
    Zu ihrer großen Erleichterung waren es eine schlichte dunkle Jeans und ein sehr weicher grauer Pullover. Unweigerlich musste sie lächeln, als sie die Unterwäsche sah. Ein schwarzes Nichts aus Spitze. Damit war auch geklärt, wer die Wäsche ausgesucht hatte. Und Amanda mochte wetten, dass ihr alles wie angegossen passen würde.

VII
    Und das tat es auch.
    Nachdem sie angezogen war, entdeckte Amanda am Fußende des Bettes schwarze Lederslipper, natürlich in ihrer Schuhgröße. Sie ging ins Bad, wo sie aus dem Hahn noch einiges Wasser trank und dann einen Blick in den Spiegel riskierte.
    Ihre linke Wange war etwas blau verfärbt und an beiden Schläfen hatte sie einige Kratzer. Auch wirkte sie eingefallen, aber alles in allem war der Anblick erträglich. Zurück im Schlafzimmer warf sie einen sehnsüchtigen Blick auf das große Bett und wandte sich dann seufzend ab. Sie wollte in jedem Falle erst Nicolai suchen und ihm einige Fragen stellen. Davon hatte sie nämlich eine Menge.
    Außer der Tür zum Badezimmer gab es nur eine weitere auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Amanda zog sie vorsichtig auf und schrak sofort entsetzt zurück.
    Vor ihr stand ein Mann, groß und breitschultrig, mit finsterem Gesicht und einer Waffe in der Hand. Als Amanda zurücktaumelte, ließ er die Pistole sinken und hob beschwichtigend die Hand.
    „Haben Sie keine Angst!“ Er sprach Englisch und Amanda hörte einen US-amerikanischen Akzent.
    Dennoch zögerte sie. „Wer sind Sie?“
    „Ich bin Nicolais … ich passe auf ihn auf.“ Er drehte die Waffe in der Hand um und gab sie Amanda.
    Sie wog das schwere, kalte Metall in ihrer Hand, bevor sie den großen Mann mit den braunen Augen irritiert anblinzelte.
    „Was soll ich damit?“
    „Nichts. Ich wollte Ihnen nur zeigen, dass ich keine Bedrohung darstelle.“
    Amanda legte mit einem zögerlichen Nicken die Waffe auf einen Beistelltisch und versuchte ihren Herzschlag zu beruhigen. „Darf ich Sie nach Ihrem Namen fragen?“
    Obwohl er lächelte, nahm er die Waffe wieder an sich und steckte sie in seinen Hosenbund. Er schien sehr wachsam. Amanda befürchtete, dass er Grund dazu hatte.
    „Nennen Sie mich Spock.“
    „Spock?“ Sie lachte kurz. Ihre Kehle kratzte noch immer. „Wie aus Star Trek?“
    „Genau.“ Er zeigte auf sein rechtes Ohr. Es sah aus, als wäre ein Stück davon abgeschnitten worden, so dass es oben spitz zulief. Es konnte tatsächlich ein Grund für einen Spitznamen sein, aber vermutlich war es mehr als das.
    „Sie möchten mir Ihren Namen nicht sagen, richtig?“
    „Richtig.“
    Amanda nickte. „Sind Sie Amerikaner?“
    „Nein.“
    „Aber in den USA aufgewachsen.“
    „Ja.“
    „Warum passen sie auf Nicolai auf?“
    Spock zog eine Braue in die Stirn. „Sind Sie Anwältin?“
    „Warum?“
    „Wegen des Kreuzverhörs.“
    Das Wort
Verhör
löste in Amanda ein Zittern aus. Dennoch lächelte sie. „Ich bin

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