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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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so, wie mein Vater mich im Stich gelassen hatte, und …« Kylie furchte die Stirn angesichts dieser Ironie des Schicksals. »Als James geboren war, wurde mir zum ersten Mal in meinem Leben bewusst, dass es Dinge gibt, die wertvoller sind als Geld.«
    »Komm schon, Kylie oder Marla, oder wer immer du bist! Spiel doch jetzt nicht die reuige Sünderin, okay? Die nehme ich dir nicht ab. Wie viel solltest du nach dem Tod des Alten bekommen?«
    Sie verzog das Gesicht.
    Nick durchquerte das Zimmer und blieb mit düsterer, verächtlicher Miene vor ihr stehen. »Sag schon, Schätzchen. Wie viel ist Conrad Amhursts Baby wert?«
    James im Arm, sagte sie mit geschlossenen Augen: »Eine Million. Für eine Million habe ich mich mit dem Plan einverstanden erklärt.«
    »Heiliger Strohsack.«
    »Aber dann …«
    »Sag jetzt nicht, du hättest keinen Cent genommen«, höhnte Nick, und sie wollte nur noch sterben. Die Heizung sprang an, blies heiße Luft in den Raum, und Kylie glaubte, im Flur eine Tür klappen zu hören.
    »Nein«, erwiderte sie und schüttelte den Kopf. »Ich werde nicht lügen. Ich habe den Preis erhöht.«
    »Heilige Scheiße.«
    »Auf drei Millionen.«
    »Du bist unglaublich«, fauchte er, und sie wusste, dass sie alles zerstörte, was sie verband, jeden noch so kleinen Traum von einem Glück mit Nick.
    »Und dann? Sind sie darauf eingegangen?«
    »Irgendwann.« Damals, in Alex’ Jaguar, hatte Marla ihre Halbschwester ausgelacht. Alex war geschockt gewesen. Sie waren zuvor am Golden Gate Park vorbeigefahren, wo Kylie eine junge Mutter mit einem Buggy sah. Das Kind hatte einen Schnuller im Mund und versuchte, einen schlappohrigen Hund zu streicheln, der an der Leine zerrte. Die Mutter wirkte erschöpft, mit Kind und Hund überfordert, doch in diesem Moment hatte Kylie erkannt, dass sie Marla und Alex belog. Kein Geld der Welt würde die Liebe ersetzen können, die sie für das in ihr heranwachsende Kind empfand, den Wunsch, zu lieben und geliebt zu werden.
    »Du bist noch schlimmer als sie«, warf Nick ihr vor. »Schlimmer als Marla.«
    Kylie war, als hätte er sie geohrfeigt. »Wahrscheinlich«, gab sie zu. »Doch als ich dann in den Wehen lag, wusste ich es. Vorher hatte ich mir eingeredet, es wäre besser für das Kind, mit beiden Eltern aufzuwachsen, in einer Umgebung, die sich nur die wenigsten leisten können. Ich sagte mir, Marla und Alex wären gute Eltern, vielen Kindern würde es sehr viel schlechter ergehen …« Sie schnaubte verächtlich angesichts ihrer eigenen Naivität. »Alex hatte mir versichert, dass es dem Kind, wenn es als Cahill aufwuchs, an nichts fehlen würde, während James, wenn ich ihn bei mir behielt, von einer alleinerziehenden Mutter großgezogen würde, die ständig in Geldnot war und immerzu arbeiten müsste. Ich hätte dann nie Zeit für das Kind, und es würde darunter leiden.«
    »Was hast du geantwortet?«
    »Er solle zum Teufel gehen«, antwortete sie und erinnerte sich an das Entsetzen auf Alex’ Gesicht, als Dr.Robertson das Privatzimmer betrat und die Wehen so heftig wurden, dass Kylie nicht mehr klar denken konnte.
    »Tatsächlich?«
    »Genützt hat es mir nichts. Es war längst zu spät. Das Kind drängte bereits auf die Welt. Alex drohte mir, dass er mir das Leben zur Hölle machen würde, wenn ich auch nur in Erwägung zog, ihn verklagen zu wollen. Ich hätte ohnehin keine Chance zu gewinnen dank der Anwälte, die Cahill Limited zur Verfügung stehen. Sie würden meine ganze Vergangenheit auseinanderpflücken, sämtliche Fehler, die ich begangen habe, aufdecken, die Tatsachen verdrehen und mein Leben in den krassesten Farben darstellen, das alles dem Gericht vorlegen und beweisen, dass ich mich nicht zur Mutter eigne. Bis dahin wäre Conrad längst tot und das Geld damit verloren. Das Kind hätte am meisten dabei zu verlieren.« Kylie schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht glauben, dass ich Alex das alles abgekauft habe. Weißt du, er wies mich sogar darauf hin, dass ich, indem ich Marla mein Kind überließ, meinem Vater schließlich doch noch etwas schenkte, was er sich immer gewünscht hatte – einen Enkel. Wenn das nicht herrlich um die Ecke gedacht ist!« Sie spürte, wie ihre Wangen wieder nass von Tränen wurden. »Ich habe mir sogar noch eingeredet, ich könnte ja weitere Kinder bekommen, könnte dieses Baby problemlos hergeben.«
    »Aber du hast es dir anders überlegt.«
    »Ja.« Tränenblind sah Kylie zu Nick auf. »O ja. In dem Augenblick, als ich

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