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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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würde.
    Sein Atem ging in kurzen Stößen. Ruhig. Betrachte es als eine Art Übung – wie vor Jahren, als du in der Spezialeinheit warst. Du schaffst das. Noch ein paar Sekunden, dann bist du sie los. Sein Herz schlug einen Trommelwirbel. Seine Hände in den enganliegenden Handschuhen waren schweißnass.
    Zwei Lichtsäulen bogen von unten um die Kurve. Von oben kreischten die Bremsen des Sattelzugs.
    Jetzt! Während der schnittige Wagen beschleunigte, sprang er vor, stand mitten auf der Fahrspur in Richtung Süden. Als er im Scheinwerferlicht stand, legte er rasch die Spiegel frei, die an seinem Gürtel befestigt waren.
    Die Fahrerin trat heftig auf die Bremse.
    Mit einem Quietschen blockierten die Reifen des Mercedes, der Wagen brach nach rechts aus, geriet ins Kiesbett am Straßenrand und drehte sich. Flüchtig sah er die Fahrerin, den Ausdruck des Entsetzens auf ihrem schönen Gesicht, während sie schrie und verzweifelt versuchte gegenzulenken. Eine weitere Person saß neben ihr auf dem Beifahrersitz. Scheiße! Man hatte ihm versichert, sie würde allein sein!
    Er sprang auf die Fahrspur nach Norden. Wich mit knapper Not dem Kotflügel aus. Stolperte. Stürzte. Die Spiegel an seinem Gürtel zerbrachen. Glas splitterte, glitzerte im Scheinwerferlicht. Mist . Keine Zeit, es aufzusammeln. Keuchend kam er auf die Füße. Rannte in Richtung Wald.
    Nichts wie weg hier.
    Der Schwerlaster bog um die Kurve, bannte ihn im Licht seiner riesigen Scheinwerfer, flutete das nasse Pflaster mit blendendem Licht. Er sprang zur Seite. Dabei sah er einen kurzen Moment die Panik im Gesicht des Fahrers. Dieser bärtige, kräftige Bär von einem Mann schrie so laut, dass er das Kreischen der Bremsen übertönte. Achtzehn breite Reifen quietschten, es roch nach verbranntem Gummi.
    Ach du Scheiße, Scheiße, Scheiße! Lauf, Mann!
    Er sprang über die Leitplanke, stürzte sich in das schützende Dickicht. Bei der harten Landung vertrat er sich den Knöchel, das Fußgelenk knackte schmerzhaft, doch er durfte sich nicht aufhalten. Nicht jetzt. Sein Herz klopfte wie wild. Der Schweiß lief ihm übers Gesicht. Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Mercedes auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Leitplanke streifte. Funken flogen. Mit einem durchdringenden Kreischen riss polierter Stahl auf.
    Der Mann stürmte den Hang hinunter. Er hörte das Ächzen von reißendem Metall, als der Wagen auf die vorbereitete Schwachstelle in der Leitplanke traf, sie durchbrach und geradewegs in die dichtstehenden Bäume raste.
    Wie geplant.
    Aber auch der Laster war außer Kontrolle geraten und rumpelte den Hang hinunter. Der Mann rannte weiter, ohne den stechenden Schmerz in seinem Fußgelenk und das Brennen in seiner Lunge zu beachten. Der Laster raste weiter bergab. Reifen blockierten. Metall kreischte. Der gesamte Wald erzitterte, als der Schwerlaster durch die Leitplanke brach, in seine Richtung, ein wütendes Metallungetüm, das ihn jagte, Tonnen von verbeultem Metall, die durchs Unterholz pflügten. Sein Herz hämmerte, er rannte um sein Leben.
    Schneller, schneller! Sein Fußgelenk schmerzte höllisch, seine Lunge schien zu bersten.
    Er rollte sich ab, rannte weiter, allem Schmerz zum Trotz, lief im Zickzack zwischen den Bäumen hindurch. Wo zum Teufel war er? Und wo stand sein Jeep? Verzweifelt versuchte er, der tödlichen Gefahr aus Metall auszuweichen. Mit einem Hechtsprung setzte er über einen umgestürzten Baumstamm. Dornen zerrten an seiner Kleidung. Er konnte nur hoffen, dass er rechtzeitig seinen Jeep fand, in dem er den Unfallort so weit wie möglich hinter sich lassen konnte.
    Der Boden bebte.
    Es riss ihm die Beine weg, so dass er bäuchlings auf dem Waldboden landete.
    Ein greller Blitz, dann schoss ein Feuerball zwischen den Bäumen zum Himmel auf, ein leuchtend rot-orangefarbener Pilz. Die Nacht war plötzlich taghell.
    Gequälte Schreie, grauenhafte, gepeinigte Laute, die ihn für immer verfolgen würden, gellten durch die Nacht, als der Laster explodierte. Ein Funkenregen prasselte auf den Wald nieder und versengte sein Haar, die Skimütze und seine Jacke. Rauch, der nach Diesel und verbranntem Gummi stank, quoll durch den Wald. Einen Augenblick lang glaubte der Mann, er müsse sterben.
    Verdient hätte er es, weiß Gott.
    Dann sah er ihn. Als hätte der Teufel ihn bereitgestellt: Sein Jeep stand direkt vor ihm. In den getönten Scheiben spiegelten sich blutrote Flammen. Der Wagen stand immer noch auf der verlassenen

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