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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Holzabfuhrstraße, wo der Mann ihn abgestellt hatte.
    Er rappelte sich auf, öffnete den Reißverschluss seiner Tasche, kramte nach den Schlüsseln und riss die Fahrertür auf. Geschafft. Beinahe. Halb erstickt vom Rauch warf er sich auf den Fahrersitz. Er zitterte, sein Knöchel pochte schmerzhaft. Als er den Zündschlüssel drehte, sprang der Motor gleich an. Der Wald war in ein gespenstisches Licht getaucht. Die Skimütze, die er sich über das Gesicht gezogen hatte, behielt er vorsichtshalber an.
    Er schlug die Tür zu, legte den ersten Gang ein und gab Gas. Auf der schlammigen Straße drehten die Reifen durch. »Mach schon, los, los! « Der Jeep machte einen Satz. Kam ins Schleudern. Dabei spritzte Schlamm auf.
    Scheiße, er brauchte eine Zigarette. Dringend.
    Endlich griffen die Reifen. Er warf im Rückspiegel einen Blick auf sein Werk. Feuer und Rauch stiegen zum dunstigen Himmel auf.
    Sie ist tot. Du hast sie umgebracht. Hast ihre schwarze Seele auf direktem Weg zur Hölle geschickt.
    Und sie hat es, verdammt noch mal, nicht besser verdient!
    Er schaltete das Radio ein. Aus den Lautsprechern grölte über das Heulen des Motors hinweg Jim Morrisons Stimme die vertrauten Verse.
    »Come on, baby, light my fire …«
    Tja, nie wieder. Das Miststück würde keinen Mann mehr heißmachen.

1.
    S ie konnte nicht sehen, nicht sprechen, nicht … O Gott, sie konnte ihre Hand nicht bewegen. Sie versuchte, die Augen zu öffnen, doch ihre Lider waren schwer wie Blei und schienen auf ihren Augen zu kleben, die grauenhaft schmerzten.
    »MrsCahill?«
    Sie spürte kühle Finger auf ihrem Handrücken. »MrsCahill, können Sie mich hören?« Die freundliche Frauenstimme klang wie aus weiter Ferne … wie von weit her, von einem Ort jenseits der Schmerzen. Ich? Ich bin MrsCahill? Das erschien ihr nicht richtig, aber sie hatte keine Ahnung, warum.
    »Ihr Mann ist zu Besuch gekommen.«
    Mein Mann? Aber ich habe keinen … O Gott, was ist los mit mir? Verliere ich den Verstand?
    Die Finger waren fort, und eine Frau seufzte schwer. »Es tut mir leid, sie reagiert immer noch nicht.«
    »Sie liegt nun seit beinahe sechs Wochen in dieser Klinik.« Eine Männerstimme. Barsch. Hart. Fordernd. »Sechs Wochen, um Himmels willen, und zeigt keinerlei Anzeichen von Genesung.«
    »Das kann man so nicht sagen. Sie atmet selbständig, hat gehustet und versucht zu gähnen. Und ich habe Augenbewegungen hinter den Lidern festgestellt. Lauter gute Zeichen, Hinweise darauf, dass das Stammhirn nicht geschädigt ist …«
    O Gott, sie redeten über Hirnschäden!
    »Warum wacht sie dann nicht auf?«, wollte er wissen.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Scheiße.« Er sprach jetzt leiser.
    »Lassen Sie ihr Zeit«, erwiderte die Frau sanft. »Wir können natürlich nicht sicher sein, aber es besteht sogar die Möglichkeit, dass sie uns in diesem Moment sprechen hört.«
    Ja, ja, ich höre euch, aber ich heiße nicht MrsCahill, ich bin nicht verheiratet und ich sterbe vor Schmerzen. Helft mir, um Gottes willen! Wenn ich hier in einer Klinik bin, sollte es doch so etwas wie Kodein oder Morphium oder … oder wenigstens Aspirin geben. Der Nebel umfing sie wieder, und sie wollte sich einfach fallenlassen, nichts mehr spüren.
    »Marla? Ich bin’s, Alex.« Sein tiefer Bariton klang jetzt viel näher. Lauter. Als stünde er nur Zentimeter von ihr entfernt. Kurz darauf spürte sie einen Druck an ihrem Arm. Sie wollte ihn wissen lassen, dass sie ihn hören konnte, doch es gelang ihr einfach nicht, sich zu bewegen. Der Geruch eines Duftwassers stieg ihr in die Nase, und sie wusste instinktiv, dass es eine teure Marke war. Doch woher sollte sie das wissen? Die Fingerspitzen auf ihrer Haut waren glatt und weich … Alex’ Hände. Die Hände ihres Mannes.
    Herrgott, warum konnte sie sich nicht erinnern?
    Sie versuchte, sich sein Gesicht vorzustellen, seine Haarfarbe, seine Schulterbreite, seine Schuhgröße, irgendetwas, doch es gelang ihr nicht. Seine Stimme rief keine Bilder hervor. Nur ein schwacher Geruch nach Rauch ging von ihm aus, als sein Ärmel ihr Handgelenk streifte und sie den rauhen Wollstoff seines Jacketts spürte.
    »Liebling, bitte wach auf. Du fehlst mir, die Kinder …« Seine Stimme brach, die Gefühle übermannten ihn.
    Kinder?
    Nein! Ausgeschlossen, dass sie Kinder hatte und es nicht wusste. So etwas musste eine Frau, selbst eine Frau, die halb komatös in einem Krankenbett lag, doch instinktiv wissen. Ihre Intuition würde ihr sagen, dass

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