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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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könnte, aus eigenem Antrieb zu handeln, dann begreife ich, dass es die Hände einer Frau sind, die mich berührt haben. Einen Moment später wird mir etwas Hartes und Scharfes zwischen die Finger geschoben.
    Ein Messer.
    Ich schaue über meine Schulter und sehe Jamette, wie sie lautlos in die Menge zurückgleitet. Obwohl sie mich nicht liebt, liebt sie Julian durchaus. Aber was kann ich mit einem winzigen Messer ausrichten? Will sie, dass ich ihn von seinem Elend erlöse? Oder hofft sie, dass ich das Messer gegen mich selbst richten und den Kampf beenden werde?
    Ohne die Männer vor mir aus den Augen zu lassen, schiebe ich das Messer hoch, sodass es zwischen meinen Händen verborgen ist, dann bewege ich es, bis ich spüre, wie seine Spitze auf den Widerstand des Seils trifft. Ich beginne an den Fesseln zu sägen.
    D’Albret spielt jetzt offen mit Julian; ein schneller Hieb hier, ein kleiner Stich dort, ein plötzlicher Schnitt in den Arm. Frustriert weicht Julian zur Seite aus und schwingt seine Klinge nach oben, gelangt hinter d’Albrets Verteidigung und versenkt seine Klinge fast – um ein Haar – in seinen Eingeweiden. D’Albret gelingt es jedoch, im allerletzten Augenblick zur Seite zu springen. Die Stimmung der zuschauenden Männer verändert sich erneut, ihr Missvergnügen ist förmlich mit Händen zu greifen, denn niemand ist für Julian. Er war niemals einer von ihnen, wie Pierre es ist.
    Julian wird jetzt müde und ist nicht mehr wendig genug. Ich säge hektisch an dem Seil, meine Finger verkrampfen sich und sind glitschig von Blut, wo ich mich selbst geschnitten habe.
    D’Albret baut seinen Vorteil aus und holt zu einem mächtigen Schwung aus. Julian duckt sich, sodass die Klinge durch leere Luft pfeift, dann nutzt er d’Albrets flüchtige Überraschung aus und landet einen Hieb, der so laut knirscht, dass ich sicher bin, er hat auch noch die letzte von d’Albrets Rippen zerschmettert. Obwohl mir nach Jubeln zumute ist, bewahre ich Stillschweigen, denn ich würde damit nur Aufmerksamkeit auf mich ziehen.
    Dann gibt Julian jeden Anschein eines fairen oder ehrenvollen Kampfes auf und hebt sein Schwert, sodass es d’Albret mitten im Gesicht treffen wird, aber der ältere Mann tritt zurück und stolpert in die zurückweichende Menge, und der Schlag geht fehl. Selbst wenn Julian den Kampf durch irgendein Wunder überleben sollte, bin ich mir nicht sicher, ob die Männer ihn gehen lassen werden.
    Und noch immer schaffe ich es nicht, die verdammten Seile durchzuschneiden.
    Julian blutet aus einem Dutzend verschiedener Schnittwunden, und alle Schuld, die er je mit seiner verdrehten Liebe auf sich geladen haben mag, hat er bezahlt.
    Bei der nächsten Attacke d’Albrets muss ich den Blick abwenden, denn Julian ist so erschöpft, dass ich fürchte, jeder Schlag wird sein letzter sein. Ich ziehe wieder an dem Seil und hoffe, dass es jetzt ausgefranst genug ist, dass ich meine Hände befreien kann, aber es hält immer noch.
    Als das Geräusch aufeinanderschlagender Klingen verebbt, schaue ich auf. Julian ist außer Atem, und ich kann das gequälte Schlagen seines Herzens spüren, während es versucht, mit dem Rhythmus der Angriffe mitzuhalten. Ich fühle seinen bebenden Körper und mein Herz schlägt für ihn. Es ist unglaublich, aber Julian schafft es, jeden Schlag zu parieren, bis ein wilder Schwinger ihn beinahe enthauptet. Er weicht gerade rechtzeitig zurück, aber die Spitze der Klinge zerschneidet seine rechte Wange bis auf den Knochen. Ich sehne mich danach, zu ihm zu laufen, mich vor Julian hinzustellen und d’Albrets Spiel zu beenden. Ich bemerke nicht einmal, dass ich einen Schritt nach vorn getan habe, bis de Lur mich zurückreißt. Ich schaue ihn an und bete, dass ich lange genug lebe, um ihn zu töten, nachdem ich d’Albret getötet habe.
    Falls ich d’Albret töte. Der Kampf wird schwächer. Julian taumelt, sein Schwertarm hängt schlaff herunter, und seine Klinge schleift über den Boden.
    Aber d’Albret drängt nicht vorwärts. Stattdessen sagt er: »Bei Gott, ich werde das jetzt beenden.« Dann hebt er sein Schwert hoch über den Kopf. Aber statt sich auf Julian zu stürzen, vollführt er eine Drehung und zielt den Schlag in meine Richtung, und ein kleiner Teil von mir ist froh darüber. Froh, dass er Julian mir vorgezogen hat und dass ich nicht zusehen muss, wie ein weiterer geliebter Mensch stirbt.
    Aber Julian, der geistesgegenwärtige Julian, sieht, was d’Albret vorhat. Er springt

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