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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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Richtung und rennt auf die Treppe zu, die zu den Zinnen hinaufführt. Ich weiß nicht, was er geplant hat, aber ich folge ihm blind. Hinter uns wird ein weiterer Ruf laut.
    Ich schaue über meine Schulter und sehe, dass die Armbrustschützen gerufen worden sind und eine Linie in der Mitte des Innenhofes bilden.
    Glücklicherweise ist die Treppe überwölbt mit einem steinernen Bogen, was uns einen gewissen Schutz gewähren wird, und sie ist so schmal, dass sie die Soldaten zwingt, zu zweit nebeneinander herzugehen, was ihr Vorankommen verlangsamen wird.
    Doch als wir an den Zinnen herauskommen, begreife ich schnell, dass wir nirgendwo hingehen können. Ich werfe der Bestie einen fragenden Blick zu, und de Waroch sagt nichts, sondern läuft weiter, bis wir den am weitesten entfernten Turm erreichen – den, der über den Fluss aufragt.
    Weitere Rufe erklingen von unten, und als ich hinunterschaue, sehe ich, dass die Armbrustschützen ihre Armbrüste laden. Die Bestie bleibt stehen und dreht sich zu mir um. »Wir müssen springen.«
    Ich starre hinunter auf den angeschwollenen, brodelnden Fluss. »Wir werden in den Tod springen.«
    »Trage ich ein Mal?«
    Ich betrachte seine Stirn, erleichtert zu sehen, dass da kein dunkler Fleck ist. »Nein«, antworte ich staunend.
    »Dann werden wir es schaffen. Vertrau mir.« Als er die Hand ausstreckt, fliegen drei Armbrustbolzen vorbei und in die Weite des Himmels.
    Die Geräusche unserer Verfolger werden lauter, während sie die Treppe hinaufkommen. Schon bald werden sie hinter uns auf der obersten Mauer sein und nahe genug, dass ihre Schüsse nicht fehlgehen werden.
    Ich beuge mich vor und ergreife die Hand, die die Bestie mir darbietet. Ein herrliches Lächeln breitet sich auf seinen Zügen aus und macht sie beinahe schön. Er hebt meine Hand und küsst sie. »Lass nicht los«, sagt er und sucht nach einem festen Halt für seine Füße, damit wir mit einem Sprung weit von der Mauer wegkommen.
    Ich nicke, dann zieht er uns mehrere Schritte vom Rand zurück. Wir atmen tief ein und füllen unsere Lungen mit Luft. Ein Ruf wird laut, als einer der Männer die Brüstung erreicht. Es ist ein Schütze und er hebt seine Armbrust.
    Wir holen Anlauf und dann springen wir.
    Die Mauer bleibt hinter uns und wir fliegen durch die Luft. Wir lassen einander nicht los, sondern treten und rudern mit unseren freien Armen, versuchen, so weit weg vom seichten Wasser zu kommen, wie wir können. De Waroch grinst wie wahnsinnig, als würde er uns durch schiere Willenskraft am Leben halten.
    Dann lässt ein kalter, harter Aufprall meine Zähne aufeinanderschlagen und presst die restliche Luft aus meinen Lungen, als das Wasser über meinem Kopf zusammenschlägt.

Zweiundfünfzig
    D AS EISIGE W ASSER SAUGT mich in seine trüben Tiefen. Es ist dunkel und macht mich orientierungslos, ich kann nicht erkennen, wo oben ist und wo unten. Ich erinnere mich an jede Geschichte, die ich jemals über Sainte Mer gehört habe, und wie sie Matrosen immer tiefer und tiefer in ihr Reich lockt, bis sie den Weg zurück nicht finden können.
    Aber dies ist ein Fluss, nicht das Meer.
    Ich versuche, mich an die Oberfläche zu treten, aber mein kostbarer, schwerer Rock ist bereits voller Wasser und hat sich in Blei verwandelt, und er zieht mich nach unten wie ein Anker. Trotzdem kämpfe ich verzweifelt darum, mich freizuschwimmen. Das Wasser ist dunkel und trüb, und vor meinen Augen wirbeln Bläschen, ganz wie Schneeflocken in einem Sturm. Und ich werde immer noch nach unten gezogen. Ich schleudere die Schuhe von den Füßen, dann nestele ich an den Bändern um meine Taille, damit ich mich von meinem Rock befreien kann, aber sie sind nass und meine Hände unbeholfen, und sosehr ich es auch versuche, der Knoten ist zu fest und zu nass. Meine Lungen brennen von der Anstrengung, nicht zu atmen, und ich bin mir nicht sicher, wie lange ich noch den Atem anhalten kann. Schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen.
    Zumindest ist mir das Schicksal erspart geblieben, das d’Albret für mich geplant hatte. Und die grimmige Vergeltung seiner Männer. Ich werde in dem Wissen sterben, dass Charlotte und Louise sicher sind und dass d’Albret nie wieder in der Lage sein wird, irgendjemandem wehzutun.
    Meine Füße berühren den weichen, verschlammten Boden des Flusses, und noch immer bin ich zu halsstarrig, um Luft zu holen, denn ich weiß, es wird Wasser sein, das meine Lungen füllt, nicht die Luft, nach der ich mich sehne.
    Gerade als

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