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Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Titel: Dark Village 02 - Dreht euch nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjetil Johnsen
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Dinge an ihm festgestellt. Er war zum Beispiel extrem auf Details fixiert. Und wenn nicht alles von Anfang an so lief, wie er sich das vorstellte, schlug seine Stimmung schnell um.
    „Viele wissen nicht, wie wichtig eine gute Grafikkarte für einen PC ist“, sagte er und schaltete den Laptop ein. „Ich habe eine neue eingebaut. Schau dir die Farben an.“
    „Echt gut“, sagte Benedicte lahm. Etwas zu lahm.
    Er warf ihr einen schrägen Blick zu. „Langweile ich dich?“
    „Nein, wieso?“
    „Das mache ich alles für dich“, sagte er.
    „Hm?“
    „Du wolltest doch, dass ich mir was einfallen lasse, um es Nick heimzuzahlen.“
    „Ach, das. Ja.“ Benedicte räusperte sich. „Klar.“
    Sie krümmte sich innerlich. Hätte sie ihn bloß nie darum ge beten! Zuerst war ihr die Idee genial erschienen – sie war ge schmeichelt gewesen von seinem Interesse an ihr und richtig high von den Lieblingspillen ihrer Mutter –, aber nach einer Weile waren ihr Bedenken gekommen.
    Sie hatte das quälend unangenehme Gefühl, dass ihr die ganze Sache über den Kopf wachsen könnte. Dass sie etwas in Gang gesetzt hatte, was nicht mehr aufzuhalten war und viel ernster wurde, als sie beabsichtigt hatte.
    Und so war es jetzt auch.
    Wolfman öffnete einen Ordner auf dem Desktop, klickte auf eine Datei mit der Endung .avi und sagte: „Schau dir das an.“ Der Filmschnipsel war knapp dreißig Sekunden lang.
    Benedicte war so schockiert, dass ihr die Luft wegblieb.
    Der Film hatte eine super Qualität, viel besser als das, was man normalerweise im Internet fand.
    Als der Film zu Ende war, fragte Wolfman : „Noch mal?“
    Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte mehr als genug gesehen.
    Er grinste. „Bin ich gut oder bin ich gut?“
    „Du …“ Sie runzelte die Stirn. „Woher hast du das denn? Was hast du gemacht?!?“
    Er grinste noch breiter, sagte jedoch nichts.
    „Aber …“ Benedicte rieb sich die Stirn, das Blut pochte ihr in den Schläfen. Sein Grinsen passte überhaupt nicht zu dem, was sie in dem Film gesehen hatte. Sie bekam es nicht auf die Reihe. Das war so krank, so vollkommen pervers.
    „Das da …“ Sie nickte zum Bildschirm. „Ist sie auf die Art gestorben? Synnøve Viksveen?“
    „Macht ganz den Eindruck.“
    „Aber dann musst du ja …“
    „Ich muss gar nichts.“
    „Aber weiß die Polizei davon?“
    „Nein. Nur wir beide. Wir haben ihn so was von in der Zange! Der tut alles, was wir wollen!“
    „Nick?“
    „Natürlich Nick. Was glaubst du, von wem ich rede? Bist du jetzt völlig weggetreten, oder was? Hast du irgendwas genom men, wovon ich nichts weiß?“
    „Nein, nein.“
    „Du wolltest ihn doch drankriegen. Du warst diejenige, die mich um Hilfe gebeten hat.“
    „Ja, schon.“ Benedicte hatte das Gefühl, dass ihre Haut sich beim Sprechen wie eine dicke, steife Maske wölbte. Ihr Gehirn weigerte sich immer noch zu akzeptieren, was passiert war. Sie versuchte zu lachen: „Aber mal ehrlich … Wir können den Film nicht verwenden. Wir müssen ihn doch der Polizei übergeben.“
    „Vielleicht.“ Wolfman erhob sich von der Decke. „Später. Zu erst wollen wir aber noch ein bisschen Spaß haben.“
    „Nein!“
    „Benedicte …“
    „Nein, sage ich!“ Sie stand ebenfalls auf. „Da mache ich nicht mit!“
    „Halt’s Maul!“ Er packte sie an den Haaren.
    Sie schrie auf, zunächst mehr vor Schreck als vor Schmerz. Aber dann wickelte er sich ihre blonden Locken fest um die Hand, dass ihre Kopfhaut brannte. Er zog sie an den Haaren nach unten. Benedicte musste auf die Knie und auf allen vieren vor ihm kriechen.
    Ihr schossen die Tränen in die Augen.
    „Nicht!“
    „Betteln sollst du! Sag schön bitte, bitte, dann lass ich los!“
    „Bitte …“
    „Ich bestimme hier!“ Er beugte sich zu ihr hinunter und atmete ihr schwer ins Gesicht. Er war aufgeregt, erregt. „Du tust, was ich sage“, zischte er. „Hast du mich verstanden, Süße? Du machst, was ich sage!“
    „Du tust mir weh!“
    „Merk dir das gefälligst!“
    „Bitte!“
    Er ließ sie los und richtete sich auf.
    Benedicte fiel vornüber auf die Decke. Zuerst blieb sie auf dem Bauch liegen, dann drehte sie sich auf die Seite und rollte sich zusammen. Sie wollte nicht weinen – sie durfte nicht wei nen! –, aber die Tränen flossen trotzdem. Ihr Hals schnürte sich zusammen.
    Warum war sie mit ihm hier? Wieso war sie nur so dumm gewesen? Wie sollte sie aus dieser Sache jemals wieder heraus kommen?
    Er beugte sich wieder zu ihr

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