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Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Titel: Dark Village 02 - Dreht euch nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjetil Johnsen
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hau ab. Wir haben frei, das hat der Typ vorhin doch gesagt, oder?“
    Dann ging er mit langen Schritten davon.
    „Danke, Mann!“, rief Trym ihm nach.
    Scheiße , dachte Vilde. Sie lief Nick hinterher. „Warte!“
    Nick blieb stehen. „Wohl besser nicht“, sagte er.
    „Ja, ja!“
    „Nachher lässt du dir wieder irgendeinen Quatsch einfallen,“ seufzte er.
    „Vergiss das doch endlich!“ Vilde boxte ihm spielerisch gegen den Oberarm. „Sag mal, hast du dich schon oft geschlagen?“ Sie schaffte es, ihrer Stimme einen leichten, munteren Klang zu geben.
    Er zuckte die Schultern. „Ein paar Mal.“
    „Ein paar Mal oft oder ein paar Mal fast nie?“
    „Wenn es sein musste.“ Er ging weiter.
    Vilde lief neben ihm her, quer über den Schulhof und durchs Tor.
    „Können wir uns treffen?“, fragte sie.
    „Wozu?“
    „Um zu reden.“
    „Reden, worüber?“
    „Über alles, die ganze Sache. Ich möchte mit jemandem dar über reden, verstehst du, und ich habe ja nicht gerade die freie Auswahl!“
    „Ach“, sagte er trocken. „Und ich dachte, du hast mich wegen meiner Intelligenz ausgesucht.“
    „Träum weiter.“
    „Hör zu.“ Er blieb abrupt stehen und sah sie an. „Ich kann nicht.“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Ein paar lange, dunkle Locken fielen ihm zurück in die Stirn. „Okay? Ich muss einfach mal abschalten, ich will heute nicht mehr an den gan zen Scheiß denken, das wird mir zu viel. Können wir das mor gen machen?“
    „Ja.“ Vilde war ganz überrascht, dass er plötzlich so offen und direkt war. „Klar.“
    „Also dann morgen Abend.“
    „Gut. Morgen Abend“, sagte Vilde.

5
    „Tut es sehr weh?“, fragte Trine.
    „Es geht.“ Trym hustete und krümmte sich unwillkürlich vor Schmerzen.
    „Kann ich mal sehen?“, fragte Trine plötzlich.
    „Hm?“
    „Die Stelle, wo er dich getroffen hat.“
    „Ne-ee …“ Er schaute sie zweifelnd an. „Das ist nicht nötig.“
    „Hey.“ Trine lächelte und kam näher. „Ich kenne mich mit Verletzungen aus, vom Fußball. Besser, ich werf da mal einen Blick drauf.“
    „Ich weiß nicht …“
    „Stell dich nicht so an.“ Sie griff nach dem Saum seines T-Shirts und zog daran.
    Trym wurde rot und wäre beinahe gestolpert. Er blickte sich um, weit und breit war niemand.
    „Na komm“, sagte sie. „Vielleicht musst du Eis draufpacken. Echt jetzt.“
    „Meinetwegen.“ Er ergab sich und ließ die Arme am Körper herunterhängen.
    Trine hob sein T-Shirt hoch und strich vorsichtig mit der Hand über seinen Bauch, tief unten am Hosenbund.
    Trym holte scharf Luft.
    „Das gibt einen superblauen Fleck“, sagte Trine.
    „Hrmm“, hüstelte er und hoffte inständig, dass sie seine Erre gung nicht bemerkte. Seine Hose stand vor wie ein Segel.
    „Aber ich glaube, das wird wieder“, sagte Trine und ließ sein T-Shirt los. Sie trat einen Schritt zurück und sah ihn an, sagte aber nichts mehr.
    Trym war klitschnass geschwitzt. Er hatte noch nie einen sol chen Ständer gehabt, das Ding war riesig, die größte Latte der Welt – zum schlechtesten Zeitpunkt, den man sich vorstellen konnte!
    Schlimmer konnte es nicht werden, also Augen zu und durch. „W-wollen wir mal was zusammen unternehmen?“, stotterte er. „Abends?“
    „Meinetwegen“, sagte sie.
    „Vielleicht morgen?“
    „Meinetwegen.“
    Meinetwegen? Trym hätte beinahe vor Frust aufgebrüllt. Was war das denn jetzt? Meinetwegen?!? Nach Yippieh! hörte sich das jedenfalls nicht an. Hatte sie nun Lust oder nicht? Und was war das auf der Party gewesen, als sie mit ihm geknutscht hatte? Und wenn sie nichts von ihm wollte, wieso hatte sie ihm dann eben über den Bauch gestreichelt? Sie hätte ihm ja beinahe mit ten auf dem Schulhof einen runtergeholt! Na ja, vielleicht nicht ganz, aber … Das tat man doch nicht einfach so!
    „Was ist mit morgen Abend?“, fragte er.
    „Mhm“, machte Trine.
    „Heißt das ja?“, wollte Trym wissen.
    „Okay“, sagte Trine, „morgen Abend.“

6
    Er hatte einen Laptop dabei.
    „Jetzt pass auf “, sagte er.
    Sie saßen an ihrem Stammplatz – einem lauschigen Fleck chen im Wald, wenige Kilometer nördlich von Dypdal, auf einer Anhöhe mit einem tollen Blick auf den Sonnenuntergang. Auf derselben Decke wie immer, ausgebreitet auf dieselbe Art wie immer, und daneben dieselbe schwarze Tasche wie immer. Die Tasche mit dem Bier und den Pillen und anderen Sachen, die sie noch nie zu Gesicht bekommen hatte.
    Benedicte hatte mit der Zeit gewisse

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