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Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Titel: Dark Village 02 - Dreht euch nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjetil Johnsen
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um. „Nora. Nora! Ich glaub das nicht. Scheiße, ich glaub das einfach nicht!“
    Nora nahm ihn kaum wahr. Sie starrte nur auf das Mädchen in der Plastikfolie. Nick ließ sie los.
    „ Oh shit, shit “, flüsterte er vor sich hin, während er ans Ufer rannte, um sein Handy aus der Jackentasche zu holen.

8
    Alles ging sehr schnell.
    Polizeimeister Birger Olsen traf knapp fünfzehn Minuten nach Nicks Anruf am See ein. Und eine weitere halbe Stunde später waren Polizisten vor Ort und sperrten das Gelände ab. Nora und Nick hatte man zur Polizeiwache gebracht, wo sie berichteten, was passiert war und wie sie die Leiche gefunden hatten. Man bot ihnen an, mit einem Psychologen zu sprechen, was beide nicht wollten.
    Die Sekretärin rief für sie zu Hause an. Noras Mutter sagte, sie werde sofort kommen und ihre Tochter abholen. Werner traute sich nicht, Eline allein zu lassen, und bat Nick, nach Hause zu laufen. Nick lehnte auch das Angebot der Polizei ab, ihn zu fah ren. Er wollte gerade niemanden um sich haben.
    Da der See offenbar nicht der Tatort war, wurde die Leiche re lativ schnell weggebracht. Man entfernte die Plastikfolie nicht, sondern schnitt sie nur über dem Gesicht auf, um sich zu ver gewissern, dass das Mädchen wirklich tot war.
    Dann wurde die Leiche auf eine saubere Plane gelegt und von sechs Männern zum Waldweg getragen, wo der Rettungswagen wartete, der anschließend zum örtlichen Krankenhaus fuhr, zu Doktor Wolff.
    Polizeimeister Birger Olsen blieb noch etwa eine Stunde am See, bis er sicher war, dass sie nichts übersehen hatten. Er ließ einen der Polizisten beim Wetterdienst anrufen. Dort sagte man, es werde in der Nacht nicht regnen.
    „Gut“, murmelte Birger Olsen vor sich hin.
    Das war doch schon mal was. Dann brauchten sie wenigstens keine Planen aufzuspannen, um Fußabdrücke zu schützen, die sie eventuell übersehen hatten. Das wäre sowieso fast unmög lich gewesen, das Gelände um den See herum war viel zu groß.
    Er fuhr zum Krankenhaus.
    Doktor Wolff hatte die Leiche bereits auf dem Obduktions tisch und beugte sich über sie.
    Birger Olsen blieb auf Abstand. Er lehnte an der Wand. „Zwei innerhalb von ein paar Tagen“, sagte er.
    Doktor Wolff drehte sich nicht um. „Ja.“
    „Wollen Sie den Fundort sehen?“, fragte der Polizeimeister.
    „Nein.“ Wolff schüttelte den Kopf und richtete sich auf. „Ich bin Arzt. Besser, Sie sperren alles ab und rufen die Kripo.“
    „Schon passiert.“
    „Dann bleibt nur noch Warten.“
    „Sie kommen im Laufe des Tages mit dem Hubschrauber.“
    „Doch so schnell.“
    „Ein Fünf-Mann-Team, haben sie gesagt.“
    „Alle Achtung.“
    „Wir hätten sie schon bei der Ersten dazurufen sollen“, fuhr Polizeimeister Olsen fort.
    „Sie konnten ja nicht wissen, dass es noch mehr werden wür den.“
    „Wir hätten um Unterstützung bitten müssen. Mord ist Mord. Damit haben wir keine Erfahrung.“
    Doktor Wolff drehte sich zu der Toten um. „Sie haben das Mädchen oben am See gefunden?“
    „ Im See. Sie trieb im Wasser. Sie war eingewickelt.“
    Der Polizeimeister machte eine Kopfbewegung zum Obduk tionstisch. Der Körper des Mädchens lag ausgestreckt auf den Resten der Plastikfolie. „Aber das haben Sie ja gesehen.“
    „Richtig.“ Doktor Wolff ging ans Waschbecken, spülte sich die Hände ab und seifte sie gründlich ein, dann ließ er wieder Wasser drüberlaufen und trocknete sie mit Papier aus dem Handtuchspender ab. „Über die Todesursache kann ich noch nichts sagen“, fügte er hinzu. „Ich warte mit der Obduktion. Vielleicht will die Kripo die ja lieber von ihren eigenen Rechts medizinern machen lassen.“
    Der Polizeimeister zuckte mit den Schultern. „Vielleicht.“
    Er hatte schon lange nichts mehr gegessen, und er wusste nicht, was ihn mehr ärgerte: der Hunger oder die Tatsache, dass er so abgestumpft war, dass er neben der Leiche eines jungen Mädchens stand und dabei ans Essen denken musste.
    „Eigentlich“, sagte Wolff, „wissen wir nichts. Wir wissen nicht mal, ob es Mord war.“
    „Sie hat sich wohl kaum selbst in die Folie eingewickelt.“
    „Es ist möglich, dass sie bei einem Unfall ums Leben kam und anschließend eingepackt und in den See geworfen wurde.“
    „Hm.“ Der Polizeimeister rieb sich die Augen. Ihm knurrte der Magen. Es war ein langer Tag gewesen, und er wusste, dass er noch längst nicht zu Ende war.

9
    Nachdem der Polizeimeister gegangen war, setzte Wolff sein e Arbeit fort . Er hielt viel

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