Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
nicht genau, irgendwann habe ich aufgehört zu zählen.“
Sirona schnaubte. „Ich glaube, ich nehme einen der Wagen!“
„ Nur, wenn es keinen Flug gibt. Ich sehe dich lieber im Flugzeug als allein auf der Autobahn.“ Sein Ton ließ keinen Widerspruch zu, aber heimlich, wirklich ganz heimlich hoffte Sirona, dass Aluinn keinen Platz in irgendeinem Flieger für sie bekommen würde.
Sie entkleideten sich. Darken trug Sirona ins Bett und legte sie vorsichtig auf die rechte Seite. Dann legte er sich neben sie, und sie betteten ihre Köpfe beide auf einem Kissen. Sie drehten sich zueinander und sahen sich lange in die Augen, als wollten sie beide mit Gewalt dieses Bild in ihr Gedächtnis einbrennen. Sie wussten, dass sich morgen ihre Wege trennen würden, nicht lange, aber für sie zu lange.
Darken rutsche etwas näher und küsste sie, dann zog er sie ganz zu sich und liebkoste ihr Gesicht. Sironas Sternennetz leuchtete auf, nicht so stark wie in den Nächten zuvor, dafür strahlte es aber kontinuierlicher. Sie liebten sich zärtlich, ohne Gier, aber mit einer Leidenschaft, die einfach nicht enden wollte. Schließlich zog er sich früher zurück als sonst, Sirona wusste, er wollte, dass sie ausgeschlafen erwachte, dass sie stark und kraftvoll war, denn der Abschied würde beiden schwer genug fallen.
S irona hatte Glück, es gab keinen Direktflug nach Paderborn. Nach dem Frühstück konnte sie Darken überreden, mit ihr in die Garage zu gehen. Das Tor fuhr hoch, die Neonbeleuchtung flammte automatisch auf.
Sirona verschlug es den Atem. Den Mercedes und den BMW Z4 erkannte sie sofort, den Hummer, den Porsche 911 und den Porsche Panamera Turbo auch. Selbst ihr Traumauto, der C 70 stand etwas weiter hinten, neben einem schwarzen Ferrari und einem schwarzen Lotus. Aber bei den andern musste sie etwas näher herangehen. Sie las Borgward und Maybach. Verzückt strich sie einem schwarzen Mercedes über die Haube. „Ein SLS, 571 PS, er wurde 2009 das erste Mal auf der IAA vorgestellt“, hörte sie Darken sagen.
Sironas Interesse galt jedoch inzwischen einem etwas nostalgisch wirkenden silbernen Cabrio mit rotem Dach. Darken war ihr gefolgt. Er genoss offensichtlich ihre Begeisterung. „Wiesemann, ein MF4 Roadster 321 PS“, flüsterte er ihr ins Ohr.
Sie drehte sich staunend um. „Sag mal, kommst du öfters hierher, um mit ihnen zu spielen? Sagtest du nicht mal was von Anonymität und Unauffälligkeit? Oder war es Taamin, der mir etwas von Diskretion erzählt hat?“
Darkens Grinsen spiegelte seinen Sammlerstolz, und sie sah, wie seine Brust anschwoll, er war halt doch nur ein Mann. Sie sah ihn herausfordernd an. „Jeden Herzenswunsch hast du gesagt, nicht wahr?“
S ie steuerte auf den schwarzen Ferrari zu und spürte, wie eine Welle von Angst auf sie zurollte. Sie drehte sich um, stemmte die Hände in die Hüften und wollte gerade loswettern, als sie seine Augen sah. Es war nicht die Angst um den Wagen, die ihr entgegenschlug. Er hatte Angst um sie, Angst, dass sie sich von der hohen PS-Zahl verführen lassen würde.
Sie ging zu ihm, legte ihre Arme um seinen Hals.
Er flüsterte leise: „Verzeih, aber du bist nicht unsterblich.“
S ie holte tief Luft und antwortete: „Ich würde gern mit dem ICE fahren, es gibt sicher eine Verbindung von Dresden nach Lippstadt, dann kann ich die Augen schließen und von dir träumen.“
Sein Körper entspannte sich augenblicklich und er drückte sie fest an sich, dann küsste er sie lange und intensiv. Sie verließen schließlich die Garage und gingen zurück in die Halle, durch einen unterirdischen Gang, der beides miteinander verband.
Aluinn reservierte ihr schließlich einen Platz im ICE um 12:54 über Erfurt, sie würde um 18:24 in Lippstadt ankommen. Mit dem Wagen wäre sie nicht wesentlich schneller gewesen.
„Darken, ich möchte mich hier auf Castello Del Guardiano Della Spada von dir verabschieden, ich möchte, dass Aluinn mich zum Zug fährt. Ich kann mich nicht von dir am Bahnhof verabschieden. Es wird mir schon hier schwer genug fallen und ich will tapfer sein. Bitte lass uns ganz schnell die Tür schließen, wenn ich das Haus verlasse, ich werde mich nicht umdrehen. Es würde mir die Luft nehmen, wenn ich dich sehen würde, wie du mir nachsiehst. Ich weiß, das ist alles kindisch und so gar nicht meine Art, aber ich merke, wie ich jetzt schon nervös werde, obwohl ich noch eine Stunde Zeit habe.“
Darken drückte sie kurz, drehte sich dann um, ging zur
Weitere Kostenlose Bücher