Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
Augen. Sie hörte, wie er drohend sagte: „Bleib nie wieder so lange fort! Hörst du?“
S ie zitterte jetzt noch mehr. „Es waren nur ein paar Minuten.“
E r rieb sie jetzt noch heftiger, weil sie immer stärker zitterte. „Es waren vier Stunden!“ Dann hob er sie aufs Bett und legte sich der Länge nach auf sie. Sie kuschelte sich ganz unter seinen heißen Körper und in die warme Matratze, beachtete seine Sorge nicht, schloss die Augen und schlief ein.
Am nächsten Morgen ging er ohne sie zum Frühstück. Es war spät und sie schlief tief und fest. Als er zurückkam, lag sie noch immer bleich in ihrem Bett und schlief, er entkleidete sich wieder und rutschte unter die Decke.
Sie war wieder kühler geworden, sie fror und brauchte seine Wärme. Er nahm sie in den Arm und hielt sie fest an sich gedrückt. Fünf Stunden später schlug sie die Augen auf und lächelte ihn an. „Guten Morgen, mein Schatz!“
E r brummte: „Guten Abend!“
Dann sprang er aus dem Bett, ging unter die Dusche , zog sich an und verließ das Zimmer, ohne ein Wort zu sagen. Sirona sah ihm hinterher und ihr Geist flog sofort zu ihm. Sie spürte Angst, Wut und Verzweiflung.
Sie sprang aus dem Bett und wollte ihm hinterher, merkte, dass sie nackt war und griff nach dem Morgenmantel, der über dem Sessel lag. Dann rannte sie aus dem Zimmer die Treppe hinunter. Sie spürte die Stufen unter ihren nackten Füßen nicht, spürte nicht, dass sich der Morgenmantel vor ihren rennenden Beinen öffnete.
Sie rief nach Darken, kreischte nach Darken, spürte nur seine Angst und die Verzweiflung, die sie ihm beschert hatte, spürte, dass sie ihm Schmerz zugefügt hatte.
Taamin kam aus dem Salon gestürmt, hinter ihm Ténoch und Freddie. Sie rannte auf die Haustür zu. Taamin bekam sie kurz vor der Tür zu greifen und hielt sie an den Armen zurück. „Es sind draußen Minusgrade, du hast nichts an und bist schwach“, redete er auf sie ein.
Sie schrie ihn an: „Ich bin nicht schwach!“ und schlug um sich, schlug auf ihn ein und bäumte sich auf. Freddie kam ihm zu Hilfe, beide Männer versuchten sie zu bändigen. Da wurde sie plötzlich steif, ihr Atem ging ruhig und sie richtete sich auf. Taamin und Freddie gingen sofort einen Schritt zurück.
„ Ich bin eure Königin und ich befehle euch, geht zurück, sofort!“ Ihre Stimme donnerte. Beide, Taamin und Freddie senkten den Blick und wichen zurück. Sirona stand hoch erhobenen Hauptes vor ihnen, und ihre Augen waren ungewöhnlich hell vor Wut. Sie spürte nur noch Darkens Verzweiflung, sah plötzlich Bilder vor sich. Grün, Efeu, Grab, ihr Grab. Darken, der an seiner Trauer zerbrach. Dann drehte sie sich um und rannte aus dem Haus auf den Wald zu. Draußen waren minus acht Grad und sie war schwach.
Si e rannte in die Richtung, aus der ihr die Angst entgegenkam. Sie konnte ihn im Geiste nicht erreichen, schrie nach ihm und rannte weiter. Sie trat auf den Pfad und rannte. Dann sah sie ihn vor sich. Er hatte sich nach ihr umgedreht und rannte auf sie zu. Sie sah ihn, und als er sie berührte, konnte sie ihm ihre Gefühle spiegeln. Angst, Angst ihn verletzt zu haben, Angst ihn zu verlieren, Angst davor, dass er sie verlassen würde. Dann verlor sie das Bewusstsein.
D arken fing sie auf, sie war kalt, sie war halb nackt. Er zog sich die Jacke aus und wickelte sie darin ein, dann lief er zurück zum Haus. Er fühlte sich hilflos. Als er am Morgen in den Frühstücksraum gekommen war, hatte er sich kurz umgesehen. Die anderen waren mit dem Frühstück so gut wie fertig gewesen, die Kinder hatten sich schon wieder zurückgezogen, um sich über ihre Laptops miteinander zu unterhalten, und Omma verließ gerade den Raum, um sich um Herby zu kümmern.
„Wie lange war sie fort, als ihr in Rom wart?“, fragte er Taamin und konnte das Beben in seiner Stimme kaum verbergen.
Taamin überlegte. „Vier Stunden.“
„Das ist zu lange!“, hatte er gerufen und vor Zorn se inen Stuhl durchs Zimmer geworfen. Dann war er wieder zu ihr hinauf gegangen. Sie schlief wie eine Tote. Was tat sie nur?
Verzweifelt hatte er sich neben sie gelegt und sie wi eder nur gewärmt. Stunden später war er aufgestanden, in dem Moment, in dem sie die Augen aufgeschlagen und „Guten Morgen“ gemurmelt hatte. Da war es aber für ihn bereits zu spät gewesen. Nein, er konnte es nicht ertragen! Alleine der Gedanke, sie auf diese Art zu verlieren, trieb ihn in den Wahnsinn!
Besinnungslos vor Sorge, Wut und Verzweiflung war
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