DARKNET
beteiligt waren, sind dem Daemon jetzt bekannt. Und mehr noch, Ihrer aller Reichtum, die Grundlage Ihrer gesamten Macht, existiert nicht mehr. Geld besteht schließlich auch nur aus Daten, und Ihre sind jetzt gelöscht.»
Connelly sah den Netzwerkanalysten an. «Verdammt nochmal, wenn der Strom wieder da ist, rufen Sie Ihre Leute an und finden Sie heraus, ob das alles nur Geschwätz ist!»
Der Netzwerkanalyst machte sich ans Werk, aber viele andere im Raum sahen beunruhigt drein.
Auf dem Bildschirm sprach Sobol jetzt weiter. «Und noch etwas: Der Daemon wird die Ressourcen dieser Individuen auch in Zukunft vernichten, wo immer sie auftauchen – ganz gleich, in welcher Form. Und ein Protokoll Ihrer jüngsten Aktionen wird den zuständigen Behörden ebenso zugehen wie den Unternehmen, die Sie angegriffen haben. Und die Leute, die Ihnen bei alldem geholfen haben? Die Assistenten, Juristen, Broker, Programmierer, Buchhaltungsleute und Sicherheitskräfte? Ihnen allen sage ich: Ihre Arbeitgeber sind pleite. Also seien Sie schlau – schmeißen Sie Ihren Job hin.»
Die fröhliche Firmenwerbemusik setzte wieder ein, zusammen mit frenetischem Studiopublikumsapplaus. Sobol winkte. «Danke, dass Sie dieses Ereignis aufgerufen haben, und nicht vergessen: Wenn Sie das Spiel nicht kontrollieren, kontrolliert das Spiel
Sie
. Auf Wiedersehen!»
Ein Abspann scrollte blitzschnell durch.
«Abstellen!»
Der Zentralbildschirm wurde dunkel, und Connelly wandte sich an den nächstsitzenden Netzwerkanalysten. «Und? Können wir nun feststellen, ob unsere Netzwerke noch intakt sind? Was ist mit unseren Unternehmen?»
Der Analyst sah Connelly nur an, nahm dann seine Jacke und eilte zur Tür.
«Wo wollen Sie denn hin, verdammt?»
«Wir sind hier nicht mehr beschäftigt. Und Sie auch nicht.»
Connelly wandte sich Johnston zu.
Der schüttelte nur den Kopf. «Das ist doch lächerlich!»
Plötzlich schaltete ein Board-Operator wieder auf die Nachrichten- TV -Sender um, und da war fast auf jedem Kanal Anji Anderson. Sie saß an einem Konferenztisch. Es schien sich um Aufnahmen einer Überwachungskamera zu handeln, da es ein Blickwinkel aus Deckenhöhe war – aber die Person im Bild war unverkennbar Anji Anderson, die berühmte Nachrichtenmoderatorin.
Connelly starrte verwirrt auf die Monitore. «Was zum Teufel ist das?» Der Board-Operator griff sich jetzt ebenfalls seine Jacke. «Das kommt auf allen Sendern. Jemand hat das Notfall-Uplink gehijackt, das wir nach dem Blackout benutzen wollten. Irgendwie sind sie an Videomaterial des Überwachungssystems gekommen.»
Alle im Kontrollzentrum blickten zu den Kameragehäusen an der Decke empor.
«Großer Gott …»
«Ich rate Ihnen zu verschwinden, General. Unsere Geheimnisse sind keine mehr.»
Connelly blickte wieder auf die Live- TV -Monitore. Anji Anderson nickte, während Leute, die wie Berater wirkten, ihr etwas erklärten.
« – aber dem amerikanischen Volk muss die Veränderung über eine plötzliche, heftige Zäsur verkauft werden. Sonst werden sich die Leute heftig dagegen wehren. Wir brauchen ein Ereignis als Demarkation zwischen dem, was war, und dem, was kommen muss. Das sind übergangspsychologische Erkenntnisse.»
Anderson nickte.
«Und der Blackout ist so ein Ereignis?»
«Unsere Studien belegen, dass eine Phase genereller Anarchie schon ab achtundvierzigstündiger Dauer die breite Masse bereit machen wird, einschneidende Veränderungen zu akzeptieren, wenn ihr dafür Sicherheit geboten wird.»
Ein weiterer Berater hielt einen Graphikentwurf auf Leichtschaumpappe hoch.
«Wir nennen es Cybergeddon.»
«Das ist griffig …»
38 Deus ex machina
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