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Darkons Tod

Darkons Tod

Titel: Darkons Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Innern der Höhle zeichnete sich flackernder Fackelschein ab. Je weiter die vier Carlumer kamen, desto deutlicher vernahmen sie Stimmen, die sich sorglos unterhielten. Manche sprachen Schattenwelsch, andere wieder bedienten sich unverständlicher Dialekte. Aber trotz allem schienen die Fremden einander zu verstehen.
    »Da sind tatsächlich Weise unter ihnen.« Gerrek blieb überrascht stehen. Sowohl Glair als auch Sadagar und Nadomir kannten die Geschehnisse um Robbins verlorengegangenen Treck allein vom Hörensagen, waren sie doch erst später zu Mythor und dessen Freunden gestoßen. Aber selbst der Pfader hatte damals nur sagen können, daß die von Shrouks niedergemachten Nomaden in missionarischer Absicht von Land zu Land zogen und dabei eine Abkürzung durch die Schattenzone gewählt hatten im Vertrauen darauf, daß Robbin sie sicher führen würde.
    Das alles ging Gerrek durch den Sinn, als er die in lange, seidige Gewänder gehüllten Männer sah, deren goldene Stirnbänder im Widerschein der Fackeln glitzerten, als wären sie von Juwelen besetzt. Diese Menschen hatten eine helle Haut, edel geschnittene Gesichter und zumeist auch helle Haare, die mit zunehmendem Alter weiß wurden. Sie ausgerechnet hier anzutreffen, überraschte Gerrek. Hatten die Weisen seinerzeit Robbin die Unwahrheit gesagt? Lag ihr Ziel gar nicht in Gorgan oder Vanga, sondern hoch oben auf dem Dach der Schattenzone?
    Sieben Weise zählte der Beuteldrache, die vor dem gewachsenen Fels am Ende der Höhle standen und mit den Händen beschwörende Zeichen in die Luft malten. Zehn Männer und Frauen verschiedener Herkunft befanden sich in ihrer Begleitung. Die Frauen stammten zweifellos von der Südwelt, wie ihre ganze Haltung erkennen ließ. Von den Männern mochten zwei in Caer oder Tainnia aufgewachsen sein, ein dritter stammte aus Ayland, was sein Kapuzenumhang unschwer erkennen ließ.
    »Was tun sie da?« raunte Sadagar. Der Fackelschein gebar harte Schatten und ließ die Höhle enger wirken, als sie tatsächlich war.
    »Sie suchen einen Zugang«, erwiderte Nadomir.
    »Hier?«
    »Warum nicht.«
    Irgendwie, das spürten alle, stand eine unsichtbare Barriere zwischen ihnen. Etwas Erhabenes ging von den Fremden aus, und weil er sich unter dem Eindruck dessen unbehaglich fühlte, begann der Beuteldrache erneut, auf seiner Flöte zu spielen.
    Der älteste der Weisen, dessen schlohweißes Haar schon schütter wurde, kam auf ihn zu. »Ich bin Kataph«, sagte er. »Wollt ihr euch uns anschließen?«
    »Ja«, nickte Steinmann Sadagar nur.
    »So kommt. Ihr seid in unserer Mitte willkommen. Wie ich sehe, hat man auch euch aus vieler Herren Länder gerufen.«
    Die Weisen begannen in ihren unterbrochenen Beschwörungen fortzufahren. Nun erst wurde die ganze Symbolik ihrer Bewegungen offenbar. Ihre gespreizten Finger sollten das Böse darstellen, das mit den Mächten des Guten in immerwährendem Zweikampf lag. Immer schneller wurden die Gesten, begleitet von harten, ekstatischen Flötentönen. Gerrek hatte plötzlich nur noch Augen für den Flötenspieler, einen hageren, wenig mehr als fünf Fuß großen Mann in farbenfrohem Gewand. Das Instrument bestand wie seines aus verschieden langen hölzernen Röhren, die sorgfältig miteinander verbunden waren. Beide Flöten glichen einander wie ein Ei dem anderen, obwohl der Beuteldrache bislang der Meinung gewesen war, die seine sei einmalig. Schließlich besaß sie Zauberkräfte.
    Der Kleine Nadomir hielt ihn zurück.
    »Mach keine Dummheiten, Gerrek.«
    »Ich?« Er schüttelte den Königstroll ab. »Ich will nur wissen, woher dieser Kerl eine Kopie meiner Flöte hat.«
    »Warum gleichen sich die Klingen vieler Schwerter?«
    »Laß mich bitte mit deinen Haarspaltereien zufrieden. Das ist etwas ganz anderes. Ich…« Gerrek verstummte abrupt, als eine leichte Erschütterung den Höhlenboden durcheilte. Tief aus dem Fels kam ein dumpfes Grollen.
    »Der Berg bebt«, entfuhr es ihm. »Wir müssen hier raus.«
    Die Melodie des Flötenspielers näherte sich einem schrillen Höhepunkt und endete dann.
    Im gleichen Moment brach der Fels auf. Ein sich rasch ausweitender Spalt entstand, der den Blick auf einen dahinterliegenden engen Stollen freigab. Staub rieselte von der Decke herab, doch bestand keine Gefahr, daß die Höhle einstürzen könnte.
    »Das war die Melodie«, behauptete Gerrek spontan. »Kein Zweifel, das hätte mir auch einfallen müssen.«
    »Hauptsache, wir haben einen Zugang gefunden«, erwiderte

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