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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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betrifft nur die Stellung, die sie für gewöhnlich innehaben. Wenn sie ihr Wissen jedoch dafür gebrauchen, der Menschheit zu dienen und zu helfen - nicht, sie zu manipulieren oder ihre spirituelle Kraft zu vernichten… Wir sind froh, Dr. MacLeod mit seiner Kenntnis der Zoologie bei uns zu haben - Lewis bei uns zu haben, denn wir benutzen keine Titel - als einen der unseren.«
    MacAran sagte erstaunt: »Beabsichtigen Sie, gegen Captain Leicester zu meutern?«
    »Meutern? Wir sind weder seine Mannschaft noch seine Untergebenen, Mann«, sagte ein fremder Jugendlicher, »wir beabsichtigen nur, auf die Art und Weise zu leben, wie wir das auch auf der neuen Welt getan hätten. Wir können nicht drei Jahre lang warten, bis er von dieser verrückten Idee abläßt, sein Schiff wieder zusammenzustückeln. Bis dahin können wir längst eine funktionierende Gesellschaft haben… «
    »Und wenn es ihm doch gelingt, sein Schiff wieder flottzubekommen und nach Coronis weiterzufliegen? Werden Sie hierbleiben?«
    »Dies hier ist unsere Welt«, erklärte das Mädchen Fiona und trat an Alastairs Seite. Ihre Augen waren sanft, aber sie blickten entschlossen. »Hier werden unsere Kinder geboren werden.«
    »Wollen Sie damit etwa sagen… « entfuhr es MacAran schockiert.
    »Wir wissen es nicht«, erwiderte Alastair, »aber möglicherweise sind einige unserer Frauen schon schwanger. Dies ist unser Symbol der Bindung an diese Welt, unser Symbol der Ablehnung der Erde und der Welt, die uns Captain Leicester aufzwingen will. Und das kannst du ihm sagen.«
    Als MacAran sie verließ, erklangen die Musikinstrumente von neuem, und eine traurige Mädchenstimme sang in der ewigen Melancholie eines alten Liedes von den schottischen Inseln; eine Klage um die Toten der Vergangenheit, eine Klage um ein Volk, das von Kriegen und Exilschicksalen zerrissener und zerschlagener war als jedes andere Volk der Erde:
     
    Schneeweiße Möwe, sprich,
    wo die hübschen Burschen ruh’n,
    sag’ mir, bitte ich, wo sind die Jungen nun?

    Wo Woge auf Woge wie Harfenklang wallt,
    nicht haucht, nicht seufzt ihre Lippen so kalt.
    Ihr Leichentuch ist Wolkendrang,
    traurig des Meeres Grabgesang!
     
    Das Lied zog MacArans Kehle zusammen, und gegen seinen Willen traten ihm Tränen in die Augen. Sie klagen, dachte er, aber sie wissen, das Leben geht weiter. Die Schotten sind seit Jahrhunderten, seit Jahrtausenden Exilanten. Dies hier ist nur ein weiteres Exil, ein wenig weiter entfernt als die meisten anderen, aber sie werden unter den neuen Sternen die alten Lieder singen und neue Berge und neue Meere finden… Als er ins Freie trat, zog er seine Kapuze hoch, denn er erwartete, daß es mittlerweile zu regnen angefangen hätte. Aber das war nicht der Fall.

9
    MacAran hatte bereits erlebt, was auf diesem Planeten einige regen- und schneefreie Nächte bewirken konnten. Die Gartenflächen erblühten in einer üppigen Vegetation, die Blumen, meist jene kleinen orangeroten, bedeckten überall den Boden. Die vier Monde standen von Anbeginn des Sonnenuntergangs bis lange nach Sonnenaufgang in ihrem vollen Glanz am Himmel und verwandelten ihn in eine Flut lila Strahlens.
    Die Wälder waren trocken, und die Schiffbrüchigen stellten Feuerwachen auf. Moray hatte die Idee, im näheren Umkreis des Lagers auf jeder Hügelkuppe Blitzableiter anzubringen, jeder an einem sehr hohen Baum verankert. Im Falle eines ernsten Sturms mochte dies ein Feuer zwar nicht verhindern, aber es konnte die Gefahr zumindest ein wenig schmälern.
     
    Und über ihnen, auf den Hängen, öffneten sich die großen glockenförmigen, goldenen Blumen, öffneten sich weit, so daß ihr süßer Pollenduft über die oberen Hänge wehte. Er hatte die Täler nicht erreicht.
    Noch nicht.
     
    Nach einer Woche schneefreier Abende, mondheller Nächte und warmer Tage - warm nach den Begriffen dieses Planeten, der Norwegen wie eine Sommerfrische erscheinen ließ - suchte MacAran Moray auf, um seine Zustimmung zu einem weiteren Erkundungsgang in die Vorberge einzuholen. Er war der Meinung, man müsse das seltene günstige Wetter nutzen, um weitere geologische Proben zu sammeln und zuzusehen, ob man vielleicht irgendwo Höhlen ausmachen könne, die nach erfolgter späterer Erforschung als Notunterschlupf dienen konnten. Moray hatte sich in einer Ecke des Freizeitgebäudes einen kleinen Raum als Büro eingerichtet, und während MacAran wartete, kam Heather Stuart herein.
    »Was hältst du von diesem Wetter?« fragte er,

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