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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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womit sich eine alte Gewohnheit von der Erde durchsetzte. Wenn dir nichts Besseres einfällt, sprich vom Wetter. Nun, auf diesem Planeten gibt das Wetter einigen Gesprächsstoff her… obwohl es gleichbleibend miserabel ist.
    »Es gefällt mir überhaupt nicht«, antwortete Heather ernst. »Ich habe nicht vergessen, was auf dem Berg geschehen ist, nachdem wir ein paar klare Tage hatten.«
    Du auch? dachte MacAran, aber er zögerte. »Wie könnte das Wetter dafür verantwortlich sein, Heather?«
    »In der Luft befindliche Viren. In der Luft befindliche Pollen. Im Staub befindliche Chemikalien. Ich bin Mikrobiologin, Rafe. Du würdest dich wundern, wenn du wüßtest, was in ein paar Kubikzoll Luft oder Wasser oder Erdreich versteckt sein kann. In der Berichtssitzung sagte Camilla, das letzte, woran sie sich erinnern könne, bevor sie den Verstand verloren habe, seien die Blumen - und ihr Geruch. Und ich erinnere mich auch daran, daß die Luft erfüllt war mit ihrem Duft.« Sie lächelte schwach. »Natürlich mag das, woran ich mich erinnere, keinerlei Beweis sein, aber ich hoffe bei Gott, daß ich die Wahrheit nicht durch ein weiteres Erleben desselben Wahnsinns herausfinden muß. Ich habe gerade definitiv herausgefunden, daß ich nicht schwanger bin, und ich möchte so etwas nie wieder durchmachen! Wenn ich daran denke, wie die Frauen gelebt haben müssen, bevor die wirklich sicheren Verhütungsmittel erfunden worden sind, von einem Monat zum nächsten in Ungewißheit… « Sie schüttelte sich. »Rafe, ist sich Camilla schon sicher? Sie will mit mir nicht mehr darüber reden.«
    »Ich weiß es nicht«, murmelte Rafe düster. »Mit mir will sie überhaupt nicht mehr reden.«
    Heathers hübsches ausdrucksstarkes Gesicht verriet Bestürzung. »Oh, das tut mir so leid, Rafe! Ich habe mich so für euch beide gefreut, und Ewen und ich… wir haben gehofft… oh, paß auf, ich glaube, Moray ist bereit, dich zu empfangen.« Die Tür war geöffnet worden, und der große Rotschopf Alastair stürzte heraus und prallte gegen sie. Er drehte sich halb um und rief: »Die Antwort lautet nach wie vor nein, Moray! Wir verlassen das Lager, wir alle, unsere ganze Gemeinschaft! Noch heute, jetzt gleich!«
    Moray war ihm an die Tür gefolgt. Er sagte: »Selbstsüchtige Bande, die ihr seid! Ihr redet von Gemeinschaft, aber es stellt sich sehr schnell heraus, daß ihr nur eure eigene kleine Gruppe meint - nicht die größere Gemeinschaft der Menschen auf dieser Welt!
    Ist euch eigentlich nie in den Sinn gekommen, daß wir alle, diese rund zweihundert Personen, notgedrungen eine Art… Kommune sind? Wir sind die Menschheit, wir sind die Gesellschaft. Wo bleibt bei euch dieses große Gefühl der Verantwortung gegenüber euren Mitmenschen - Junge?«
    Alastair senkte den Kopf und murmelte: »Ihr anderen steht nicht für das ein, wofür wir einstehen.«
    »Wir stehen alle für unser gemeinsames Wohl und Überleben ein!« versetzte Moray eindringlich. »Der Captain wird euer Vorhaben niemals billigen. Geben Sie mir wenigstens die Chance, mit den anderen zu reden.«
    »Ich wurde berufen, für sie zu sprechen… «
    »Alastair«, sagte Moray ernst. »Sie verstoßen gegen Ihre eigenen Regeln, und das wissen Sie. Wenn Sie ein wirklicher philosophischer Anarchist sind, dann müssen Sie den anderen Gelegenheit geben zu hören, was ich zu sagen habe.«
    »Sie versuchen nur, uns alle zu beeinflussen… «
    »Fürchten Sie sich vor dem, was ich sagen werde? Fürchten Sie, sie könnten sich nicht an das halten, was Sie wollen?«
    Alastair war in die Ecke gedrängt. »Oh«, platzte er heraus. »Dann reden Sie mit ihnen, und seien Sie verflucht! Möge es Ihnen viel nützen!«
    Moray folgte ihm und sagte im Vorbeigehen zu MacAran: »Was immer Sie auf dem Herzen haben, Junge, es wird warten müssen. Erst muß ich diesen jungen Irren dazu überreden, uns alle und nicht bloß die Ihren als eine große Familie anzusehen!«
    Draußen, auf dem großen Platz, waren die rund dreißig Mitglieder der Neu-Hebriden-Gemeinschaft versammelt. MacAran fiel auf, daß sie die im Schiff ausgegebenen Boden-Uniformen abgelegt hatten und Zivilkleidung und Rucksackbündel trugen. Moray trat vor und begann seine Ansprache zu halten. Von dort, wo MacAran an der Tür der Freizeithalle stand, konnte er nicht hören, was er sagte, doch es erhoben sich Rufe und Erörterungen. MacAran stand bewegungslos da und betrachtete die kleinen Staubstrudel und -wirbel die von dem gepflügten Boden

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