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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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habe die Erde verlassen, um mich in der Coronis-Kolonie niederzulassen… «
    »Aber das ist eine reguläre Kolonie, mit allem Notwendigen ausgestattet, so daß sie ein - ein Teil der Zivilisation ist«, sagte Camilla. »Das kann ich verstehen. Deine Fertigkeiten, deine Ausbildung - sie wären etwas wert!«
    MacAran ergriff ihre Schultern. »Camilla«, sagte er und legte all sein Sehnen in die Aussprache ihres Namens. Sie reagierte nicht darauf, war lediglich ruhig unter seinen Händen und blickte zu ihm hoch. Ihr Gesicht war verzerrt; sie sah krank aus. »Camilla, hör mir wenigstens zu. Ich stehe auf der Seite des Captains, soweit es die Aufgabenverteilung betrifft. Ich bin bereit, alles Nötige zu tun, um dafür zu sorgen, daß das Schiff vom Boden abheben kann. Aber ich rechne zumindest damit, daß es schlußendlich doch nicht klappt… und wenn das der Fall ist, möchte ich sichergehen, daß wir überleben können!«
    »Überleben - wofür?« sagte Camilla fast rasend. »Damit wir wieder Wilde werden, als Bauern oder Barbaren überleben, ohne all das, was das Leben lebenswert macht? Wir tun besser daran, bei einer letzten Anstrengung zu sterben!«
    »Ich weiß nicht, weshalb du das sagst, Liebes. Schließlich haben die ersten Menschen mit weniger angefangen als wir. Auf ihrer Welt war vielleicht das Klima ein wenig besser, aber andererseits können wir auf zehn- oder zwölftausend Jahre menschlichen Know-hows zurückgreifen. Eine Gruppe von Leuten, die Captain Leicester zutraut, ein Sternenschiff reparieren zu können, sollte über genügend Know-how verfügen, um auch für sich und ihre Kinder ein ziemlich gutes Leben aufbauen zu können… und für alle kommenden Generationen.« Er machte Anstalten, sie in seine Arme zu ziehen, aber sie riß sich los, bleich und wütend.
    »Lieber würde ich sterben!« fauchte sie grob. »Jedes zivilisierte menschliche Wesen würde das vorziehen! Du bist noch schlimmer als die Neu-Hebriden-Kommune da draußen… Morays Leute… diese dummdreisten Zurück-zur-Natur-Typen, die ihm direkt in die Hände spielen… «
    »Ich weiß überhaupt nichts von ihnen - Camilla, Liebes… komm, hör auf, den Drachen zu spielen. Ich versuche doch nur, beide Seiten zu sehen… «
    »Aber es gibt nur eine Seite!« schleuderte sie ihm entgegen, wütend und unversöhnlich, »und wenn du anderer Meinung bist, dann bist du es nicht einmal wert, daß man sich mit dir unterhält! Ich schäme mich… schäme mich vor mir selbst, weil ich geglaubt habe, du könntest anders sein!« Tränen strömten über ihr Gesicht, und sie stieß seine Hände zurück. »Verschwinde und bleib draußen! Geh, verdammt noch mal!«
    MacAran hatte das Temperament, das man für gewöhnlich mit seiner Haarfarbe verbindet. Er ließ seine Hände abrupt sinken, als habe er sie verbrannt, und machte auf dem Absatz kehrt. »Das wird mir ein wahrhaftiges Vergnügen sein«, preßte er zwischen den Zähnen hervor, stapfte aus der Kuppel und knallte die verstärkte Tür hinter sich zu, daß sie in den Angeln nachzitterte. Hinter ihm brach Camilla auf einer Bank zusammen, das Gesicht in die Hände geborgen, und weinte sich die Seele aus dem Leib, weinte heftig, bis sie von einer Welle starker Übelkeit erschüttert wurde, die sie zwang, zum Latrinenbereich für Frauen davonzutaumeln. Irgendwann schlich sie zurück, mit pochendem Schädel, das Gesicht gerötet und schmerzverzerrt; jeder einzelne Nerv schien in Flammen zu stehen.
    Als sie in den Computerraum zurückkehrte, kam die Erinnerung. Dies war jetzt zum dritten Mal geschehen… in einer Woge heftiger Furcht und Ablehnung fuhren ihre Hände an den Mund: Sie biß sich auf die Knöchel.
    »Oh nein!« flüsterte sie, »oh nein, nein… « Und ihre Stimme verlor sich in geflüstertem Flehen und Fluchen. Ihre grauen Augen funkelten vor wildem Entsetzen.
     
    MacAran war in das kombinierte Freizeit- und Speisegebäude zurückgegangen, das für die riesige und desorganisierte Gemeinschaft rasch zu einem Zentrum geworden war. Hier las er an einem improvisierten Schwarzen Brett eine Notiz über eine Versammlung der Neu-Hebriden-Gemeinschaft. Er hatte sie schon einmal gesehen - die Kolonisten, die vom Expeditionskorps der Erde angenommen worden waren, waren nicht nur Individualisten wie er und Jenny gewesen, sondern auch kleine Gruppen oder Gemeinschaften, erweiterte Großfamilien; sogar zwei oder drei Geschäftsunternehmen waren dabeigewesen, die ihren Handel ausweiten oder Zweigbüros

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