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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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spiele zum Teil deshalb, weil die Musik eine beruhigende Wirkung auf es ausübt. Vielleicht überträgt sich meine Beruhigung aber auch nur auf das Kind.«
»Das mag wohl sein«, sagte er und fuhr, als sie die Harfe zur Seite legte, fort: »Nein, Aliciane, singe nur, falls du nicht zu müde bist.« »Wie du wünschst, mein Fürst.« Sie entlockte den Saiten der Harfe einige Akkorde und sang mit weicher Stimme ein Liebeslied aus den weiten Hügeln:
    »Wo bist du jetzt?
Woher zieht mein Geliebter?
Nicht über die Hügel, nicht am Ufer des Meeres, nicht weit draußen über die See,
Liebster, wo bist du jetzt?
    Dunkel die Nacht, und ich bin so müde. Liebster, wann kann ich die Suche beenden? Dunkelheit überall, über und unter mir, Wo weilt er, mein Liebster?«
    Mikhail beugte sich zu der Frau hinunter, seine schwere Hand fuhr sachte über ihr leuchtendes Haar. »Ein grämliches Lied«, sagte er sanft, »und so deprimierend. Ist Liebe für dich wirklich eine Sache der Traurigkeit, meine Aliciane?«
»Nein, das ist sie nicht«, widersprach Aliciane und täuschte eine Fröhlichkeit vor, die sie nicht fühlte. Ängste und Zweifel waren für verwöhnte Ehefrauen da, nicht für eine Barragana, deren Stellung davon abhing, daß sie ihren Fürsten entspannte und mit Charme und Schönheit bei guter Laune hielt. Für sie zählte ihre Kunstfertigkeit als Unterhalterin. »Aber die schönsten Liebeslieder singen nun einmal von Kummer und Liebe, mein Fürst. Würde es dich mehr erfreuen, wenn ich Lieder vom Lachen und der Kühnheit sänge?«
»Mich erfreut alles, was du singst, mein Schatz«, sagte Mikhail freundlich. »Wenn du erschöpft oder bekümmert bist, brauchst du mir keine Fröhlichkeit vorzuspielen, Carya.« Er sah das Aufflackern von Mißtrauen in ihren Augen und dachte: Zu meinem eigenen Vorteil bin ich zu feinfühlig. Es muß angenehm sein, sich der Gedanken der anderen nie zu bewußt zu sein. Liebt Aliciane mich aufrichtig? Oder schätzt sie nur ihre Stellung als meine anerkannte Favoritin? Und selbst wenn sie mich liebt: Ist es um meiner selbst willen, oder nur, weil ich reich und mächtig bin und ihr Sicherheit geben kann? Er gab den Frauen einen Wink, und sie zogen sich ans entgegengesetzte Ende des langen Zimmers zurück, um ihn mit seiner Mätresse allein zu lassen. Zwar waren sie weiterhin anwesend, um der Anstandsregel, daß eine Frau, die im Begriff war, ein Kind zur Welt zu bringen, nie ohne Beistand sein sollte, Genüge zu tun, befanden sich aber außer Hörweite.
»Ich traue nicht allen diesen Frauen«, sagte er.
»Lady Deonara hat mich aufrichtig gern, glaube ich. Sie würde niemals jemanden in meine Nähe lassen, der mir oder meinem Kind etwas Übles will«, sagte Aliciane.
»Deonara? Nein, wahrscheinlich nicht«, sagte Mikhail und dachte daran, daß sie nun zweimal zehn Jahre Lady von Aldaran war und seinen brennenden Wunsch nach einem Kind, dem künftigen Erben seines Besitzes, teilte. Sie konnte ihm jetzt nicht einmal mehr die Hoffnung darauf versprechen. Und so hatte sie die Nachricht begrüßt, daß er gewillt war, Aliciane, die zu ihren eigenen Günstlingen gehörte, in Herz und Bett aufzunehmen. »Aber ich habe Feinde, die nicht zu diesem Haushalt gehören, und nur zu einfach ist es, einen Spion mit Laran einzuschmuggeln, der alles, was hier geschieht, dem enthüllen kann, der mir Böses will. Ich habe Verwandte, die viel dafür geben würden, die Geburt eines lebenden Erben meiner Linie zu verhindern. Ich wundere mich nicht, daß du bleich aussiehst, mein Schatz. Es ist sehr schwer, eine Verderbtheit als gegeben anzunehmen, die einem kleinen Kind schaden würde, aber ich bin mir nie sicher gewesen, ob Deonara nicht das Opfer von jemandem war, der die ungeborenen Kinder in ihrem Leib tötete. Das ist gar nicht so schwer; selbst eine geringe Kunstfertigkeit mit der Matrix oder dem Laran kann die schwache Verbindung des Kindes zum Leben zerreißen.«
»Jeder, der mir etwas antun wollte, Mikhail, müßte von deinem Versprechen, daß mein Kind gesetzlich anerkannt wird, wissen und sein böses Handeln auch gegen mich richten«, sagte Aliciane besänftigend, »und doch habe ich dieses Kind ohne Krankheit getragen. Deine Furcht ist grundlos, Liebster.«
»Mögen die Götter geben, daß du recht hast! Aber ich habe Feinde, die vor nichts zurückschrecken. Bevor dein Kind geboren wird, werde ich eine Leronis bitten, alle auf die Probe zu stellen. Ich wünsche bei deiner Niederkunft die Anwesenheit keiner

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