Darkover 02 - Herrin der Stuerme
Allart, daß er nie zu trauern aufhören würde – um Donal, den auf der Höhe seines Sieges der Tod ereilt hatte; um Dorilys in ihrer Schönheit und ihrem Eigensinn; um den stolzen alten Mann, der gebrochen dort oben stand; und um die neben ihm ausharrende Renata.
Auch ich bin gebrochen. Ich werde König sein, obwohl ich nicht regieren will. Und doch kann nur ich dieses Reich vor dem Zerfall bewahren. Ich habe keine Wahl. Er ritt mit gesenktem Kopf und nahm Cassandra kaum wahr, bis sie schließlich nach ihm griff und ihre schlanke, sechsfingrige Hand um die seine schloß.
»Mein Liebster, es wird eine Zeit kommen«, sagte sie, »in der wir endlich Lieder singen, statt Krieg zu führen. Ich habe nicht dein Laran. Aber ich sehe es voraus.«
Allart dachte: Ich bin nicht allein … und um sie muß ich nicht trauern. Er hob den Kopf und blickte der Zukunft entschlossen entgegen. Er winkte noch einmal zu der Burg hinauf, die er nie wiedersehen würde, aber es war auch ein Abschiedsgruß für Renata, von der er sich, wie er wußte, nur eine kurze Weile trennte.
Sie folgten der Prozession, die die Herrin der Stürme zu ihrem letzten Ruheplatz trug, den Pfad von Burg Aldaran hinab. Allart bereitete sich darauf vor, den Männern zu begegnen, die ihm in diesem Moment entgegenritten, um ihm die ungewollte Krone anzubieten. Der Himmel über ihnen war grau und still. Als hätte kein Gewitter diesen ruhigen Ort jemals erschüttert.
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