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Darkover 03 - Herrin der Falken

Titel: Darkover 03 - Herrin der Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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aufhören.
    Auf eine Weise, dachte sie später traurig, machte sein Verständnis es schlimmer. Wettern und Brüllen und das Androhen von Schlägen hätte ihr wenigstens das Gefühl gegeben, ein Recht zum Rebellieren zu haben. Seine Freundlichkeit hatte ihr nur klargemacht, unter welchem Gesichtswinkel er die Sache sah: Sie war ein junges Mädchen, ihre guten Eltern taten ihr Bestes für sie, und sie war töricht und gedankenlos, wenn sie sich gegen diese Fürsorge wehrte.
    So versuchte sie, sich interessiert an den Vorbereitungen für ihre Hochzeit zu zeigen, die, wie der MacAran gesagt hatte, zur Erntezeit stattfinden sollte. Luciella schickte nach Caer Donn um Spinnenseide für ihr Hochzeitskleid und guten gefärbten Stoff, rot und blau und violett, für neue Kleider. Sie hatte so viele Unterröcke und Hemden und feine Unterwäsche bestellt, daß Mallina offen eifersüchtig war und während der Näharbeiten schmollte.
    Eines Morgens kam ein Reiter von Scathfell herüber, vor sich auf dem Sattel einen Käfig. Nachdem man ihn im Hof willkommen geheißen hatte, meldete er dem MacAran:
    »Eine Nachricht von Dom Garris, Sir, und ein Geschenk für Mistress Romilly.«
    Der MacAran nahm den Brief, verzog ein bißchen das Gesicht und riß ihn auf. »Deine Augen sind besser als meine, Darren«, wandte er sich an seinen Sohn. »Lies ihn mir vor.“
    Romilly dachte ärgerlich, wenn der Brief sie betraf, hätte sie diejenige sein sollen, die ihn vorlas. Aber vielleicht wollte der MacAran es nicht bekannt werden lassen, daß seine Tochter eine soviel bessere Gelehrte war als sein in Nevarsin erzogener Sohn. Darren überflog den Brief und runzelte die Stirn. Dann las er laut:
    »An den MacAran von Falkenhof und meine versprochene Gattin Romilly Grüße von Gareth-Regis Aldaran zu Scathfell. Eure Tochter informierte mich, daß sie einen Verrin-Falken fliegt, was bei der Tochter des besten Falkners in diesen Bergen verständlich ist, aber unschicklich für die Frau von Aldarans Erben wäre. Daher nehme ich mir die Freiheit, ihr zwei feine Damenvögel zu schicken, die das schönste Handgelenk in den Kilghardbergen angemessen schmücken werden, so daß sie sich keines Männerfalken zu bedienen braucht. Ich bitte sie, diese Vögel anzunehmen, und ich schicke sie jetzt, damit sie sich an die Jagd mit ihnen gewöhnt. Bitte übermittelt meiner versprochenen Frau meine Komplimente und respektvollen Wünsche. Euch meine hochachtungsvollen Grüße, Sir.« Darren blickte auf. »Es ist Scathfells eigenes Siegel angehängt.“
    Der MacAran hob die Augenbrauen. »Ein höflicher Brief, in der Tat. Enthüllt den Käfig, Mann.«
    Er tat es, und es zeigten sich zwei wunderschöne kleine Falken. Ihre Hauben waren aus feinem, scharlachrot gefärbtem Leder mit dem aus Goldfäden gearbeiteten Helmschmuck der Aldarans als Trosch, und auch das Geschüh schimmerte vor Gold. Es waren winzige, reizende Vögel, glänzend vor Pflege und Gesundheit. Romilly hielt bei ihrem Anblick den Atem an. »Ein wundervolles Geschenk«, erklärte sie, »und höchst aufmerksam. Sagt meinem – meinem versprochenen Gatten…«, sie stolperte über das Wort, »daß ich ihm sehr dankbar bin und sie mit freundlichen Gedanken an ihn auflassen werde.« Sie hielt ihr Handgelenk hin und hob einen der Falken auf ihren Handschuh. Er saß so ruhig dort, daß sie sofort sah, wie ausgezeichnet trainiert er war. Abgesehen davon, daß diese Falken keine andere Beute als Feldmäuse schlagen konnten, waren es exquisite kleine Vögel, und daß Dom Garris so auf ihre Interessen einging, war ein gutes Zeichen. Für eine kleine Weile dachte Romilly besser von ihrem versprochenen Gatten. Aber später begann sie zu grübeln. War das nichts als seine Art, ihr zu sagen, daß er ihr als seiner Frau nicht erlauben werde, mit einem richtigen Falken zu arbeiten? Das, was Gareth von Scathfell – der alte Mann – gesagt hatte, ließ darauf schließen. Es wäre unschicklich für eine Frau von Scathfells Erben. Romilly nahm sich vor, ganz gleich, womit man sie zu überreden oder einzuschüchtern versuchte, Preciosa nicht aufzugeben. Das Band zwischen ihnen war zu stark. Als sie die kleinen Falken das erste Mal fliegen ließ – voller Schuldbewußtsein, ihrer geliebten Preciosa untreu zu sein –, versuchte sie, Kontakt herzustellen, die starke Verbindung zwischen Falken und Falkner. Aber von den winzigen Vögeln kam nur eine schwache Antwort, Verwirrung, Wohlbefinden – nicht das Gefühl von

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