Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
macht Euch Sorgen? Hat ein Mann meiner Armee Euch belästigt? Ich persönlich bin der Meinung, Frauen sollten keine Soldaten sein, aber wenn Ihr in meiner Armee kämpft, habt Ihr Recht auf meinen Schutz. Und der Mann, der Euch gegen Euren Willen berührt hat, soll kastriert und dann gehängt werden.«
   »Nein«, sagte die Frau in dem roten Mantel und legte die Hand auf den Dolch an ihrer Kehle. »Ein solcher Mann wäre bereits von meiner Hand oder der meiner geschworenen Schwestern getötet worden. Aber es waren Söldnerinnen der Schwesternschaft bei der Armee von Serrais, mein Lord. Die meisten flohen, als die Armee floh, aber eine oder zwei waren verwundet, und andere blieben bei ihren Schwestern. Und jetzt, wo die Schlacht vorbei ist, behandeln die Männer Eurer Armee sie nicht mit der Höflichkeit, die Kriegsgefangenen gegenüber der Brauch ist. Eine von ihnen ist bereits vergewaltigt worden, und als ich die Unteroffiziere bat, dem Einhalt zu tun, sagten sie, wenn eine Frau in den Krieg ziehe, solle sie achtgeben, die Schlacht nicht zu verlieren, denn dann werde sie nicht als Kriegsgefangene, sondern als Frau behandelt… « Die Lippen der Soldatin zitterten vor Empörung. Bard erhob sich schnell.
   »Ich werde dem auf der Stelle ein Ende machen«, sagte er und winkte Paul und einem oder zweien seiner Offiziere, ihm nach draußen zu folgen.
   Die Frau in Rot führte sie durch das Dorf und das Durcheinander des entstehenden Lagers. Aber sie brauchten nicht weit über das Dorf hinauszugehen, um zu sehen, was die Soldatin gemeint hatte. Sie hörten Frauen kreischen, und eine Gruppe von Männern hatte sich um eines der Zelte versammelt und gab unanständige Geräusche von sich, die die Männer drinnen anfeuern sollten. Auf einer Seite war eine Schlägerei im Gange: Ein paar Frauen in Rot wollten sich durchkämpfen. All den Lärm übertönte Bards donnernde Stimme.
   »Was soll das, verdammt noch mal? Zurücktreten!«
   »Der Lord General… «, wurde erschrocken gemurmelt, als sie ihn erkannten. Bard stieß die Zeltklappe zurück, und eine Minute später beförderte sein heftiger Fußtritt zwei taumelnde Männer hinaus. Drinnen schluchzte eine Frau wild. Bard blieb stehen und sagte etwas zu einem der Offiziere, das Paul nicht verstehen konnte. Dann hob er erneut die Stimme.
   »Ein für allemal, ich habe befohlen, daß kein Zivilist berührt und kein Gefangener mißbraucht werden darf!« Er sah zu den Männern hin, die er getreten hatte. Sie saßen benommen auf dem Boden, bereits betrunken, halb entkleidet. »Wenn diese Männer hier irgendwelche Freunde haben, sollen die sie in ihr Quartier bringen und sie ausnüchtern.«
   Es gab Gemurre unter den Soldaten, und einer der Männer rief: »Wir können nehmen, was der anderen Armee gehört hat, das ist Kriegsbrauch! Warum verweigert Ihr uns, was uns zusteht, General Wolf?«
   Bard wandte sich dem Sprecher zu und erklärte barsch: »Es steht euch zu, die Waffen zu nehmen, nicht mehr. Habt ihr irgendwelche Männer aus der gegnerischen Armee vergewaltigt?«
   Die Unterstellung rief Entrüstung hervor.
   »Dann Hände weg von diesen Frauen, verstanden? Und wenn wir schon einmal dabei sind, will ich wiederholen, was ich der Soldatin hier gesagt habe.« Er wies auf die Frau von der Schwesternschaft. »Jeder Mann, der Hand an eine der Frauen von der Schwesternschaft legt, die an unserer Seite für die Ehre und die Stärke Asturias’ und König Alarics gekämpft haben, wird erst kastriert und dann gehängt, und wenn ich es eigenhändig tun muß! Merkt euch das ein für allemal!«
   Aber die Frau in Rot warf sich Bard zu Füßen.
   »Wollt ihr die Männer nicht bestrafen, die meine Schwestern vergewaltigt haben?«
   Bard schüttelte den Kopf. »Ich habe ihrem Treiben ein Ende gesetzt. Aber meine Männer haben in Unwissenheit gehandelt, und ich werde sie nicht bestrafen. Keiner mehr wird eine Gefangene berühren. Doch was geschehen ist, ist geschehen, und ich kann den Frauen, die gegen mich gekämpft haben, nicht den gleichen Schutz gewähren wie meiner eigenen Armee - denn worin bestände sonst der Vorteil, zu meiner Armee zu gehören? Wenn die Söldnerinnen aus Eurer Schwesternschaft Asturias Treue geloben und in meiner Armee kämpfen wollen, werde ich ihnen diesen Schutz geben, andernfalls nicht. Aber… «, setzte er mit lauter Stimme hinzu und ließ seinen Blick über die versammelten Männer schweifen, »wenn jemand eine Gefangene

Weitere Kostenlose Bücher