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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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anders berührt, als der Brauch es erlaubt, lasse ich ihn auspeitschen und seinen Sold streichen. Ist das klar?« Die Frau wollte noch etwas sagen, aber er hinderte sie daran. »Genug, habe ich gesagt. Keine Schlägereien mehr! Los, Männer, verschwindet hier und geht an eure Arbeit! Noch ein solcher Aufruhr, und es wird morgen Auspeitschungen und eingeschlagene Köpfe geben!«
   Die Stabsoffiziere im Hauptquartier hatten inzwischen ihren Wein ausgetrunken und trafen ihre Vorbereitungen für die Nacht. Das rothaarige Mädchen, das Paul flüchtig an Melisandra erinnerte, drückte ihm einen Becher in die Hand und lächelte.
   »Hier, mein Lord, trinkt Euren Wein aus, bevor Ihr geht.«
   Er wandte ihr das Gesicht zu und trank, und dabei legte er ihr den Arm um die Taille. Ihr kokettes Lächeln verriet ihm, daß sie nichts dagegen hatte, und so zog er sie näher an sich. Eine Hand fiel auf seine Schulter, und Bards Stimme dröhnte: »Laß sie los, Paul. Sie gehört mir.«
   Innerlich fluchte Paul. Damit hätte er rechnen müssen! Auf diesem Feldzug hatte er bereits festgestellt, daß er und Bard bei Frauen den gleichen Geschmack hatten. Das war verständlich, wenn sie der gleiche Mann waren, gefielen ihnen auch die gleichen Frauen, und es war nicht das erste Mal, daß sie beide eine bestimmte Troßdirne oder ein Freudenmädchen in einer gefallenen Stadt hatten haben wollen. Aber es war das erste Mal, daß es zu einer direkten Konfrontation kam. Paul dachte, er schuldet mir etwas, weil ich das Zeichen zum Angriff gegeben habe, und ließ seinen Arm stur um die Taille des Mädchens liegen. Verdammt, diesmal würde er nicht nachgeben!
   »Hölle und Teufel«, sagte Bard.
   Paul merkte, daß Bard bereits betrunken war und daß die übrigen Stabsoffiziere sich entfernt und sie mit dem Mädchen allein gelassen hatten. Er legte dem Mädchen die Hand unter das Kinn und fragte: »Welchen von uns willst du, Kleine?«
   Sie lächelte erst dem einen, dann dem anderen zu. Auch sie hatte getrunken. Paul roch das süße Fruchtaroma des Weins in ihrem Atem, und entweder hatte der Alkohol ihre Wahrnehmungsfähigkeit geschärft, oder sie hatte eine Spur von Laran , denn sie sagte: »Wie kann ich zwischen euch wählen, wenn ihr euch so sehr ähnlich seid? Seid ihr Zwillingsbrüder? Was soll ein armes Mädchen tun, wenn sie, falls sie den einen wählt, auf den anderen verzichten muß?«
   »Das ist nicht notwendig.« Paul nahm einen Schluck Wein und stellte fest, daß er viel stärker war als der, den er zuvor getrunken hatte, und ihm den letzten Rest gab. »Diesmal ist es nicht notwendig, daß sich einer von uns als der bessere Mann erweist, nicht wahr, Bruder?« Nie zuvor hatte er ihrer heimlichen Rivalität Ausdruck gegeben. Und wenn Bard irgendwie eine verborgene Hälfte seiner selbst war, stellte dies nicht eine Möglichkeit dar, sich zu arrangieren?
   Das Mädchen sah vom einen zum anderen, lachte, drehte sich um und wies ihnen den Weg. »Hier herein.«
   Paul war gerade betrunken genug, um mit erbarmungsloser Klarheit denken zu können. Bard wollte unbedingt eine Münze werfen. Es überraschte Paul nicht - dieser Brauch, die Entscheidung dem Zufall zu überlassen, fand sich in sehr unterschiedlichen Kulturen. Aber er trat zurück und sah dem eleganten Tanz der Körper zu, Bard und das Mädchen, sein Körper und ihrer. Bard ließ sich auf das Bett sinken und zog das Mädchen auf sich. Paul wunderte sich - er hätte sie mit seinem eigenen Körper unter sich festgenagelt -, aber der Gedanke war flüchtig und traumartig. Er warf sich neben die beiden nieder. Seine Hände strichen an ihrem gekurvten Rücken entlang, durch das seidige Haar. Sie drehte sich ein bißchen zur Seite, und ihre Lippen saugten sich an seinen fest. Währenddessen drang Bard in sie ein, und sie keuchte auf vor Erregung. Sie fand einen Augenblick und eine freie Hand, seine Mannheit mit ihren Fingerspitzen herauszufordern. Paul stellte fest, daß er, das Mädchen umarmend, beide in seinen Armen hielt, aber es kam nicht darauf an. Es war wie in einem Traum, nichts mehr schien verboten zu sein im Wechselspiel aller drei Körper. Die Weichheit der Frau wurde zum Vorwand, sich selbst zu genießen, Bards Erregung zu erfahren und zu teilen. Es war traumartig pervers. Als Paul sie nahm, war er sich bewußt, daß Bard, jetzt in vollem Rapport mit ihm, an dem Vergnügen teilnahm wie er zuvor an dem seines Zwillings. Er wußte nicht, er wollte es

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