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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Vögel, fuhren bösartig auf die Augen nieder, verpesteten alles mit ihrem faulen Atem, so daß die Pferde davor scheuten. Und das Gräßlichste war, daß die Vögel die Gesichter von Frauen hatten, verzerrt zu lüsternem Grinsen…
   Paul sah dies durch Bards Augen. Und mit seinen eigenen Augen sah er… Das Tal lag im Sonnenglanz vor ihnen, und die Serrais-Armee bewegte sich schnell zum Gegenangriff auf sie zu. Paul hob sich in den Steigbügeln. Sein eigenes Schwert blitzte auf. Er brüllte mit Bards Stimme: »Es ist nichts da, Männer! Es ist eine Illusion. Zum Teufel, was machen die Leroni? Vorwärts - Attacke! «
   Bards schnelle Reaktion auf diese Worte zeigte ihm, wie recht er gehabt hatte. Auch er rief: »Attacke!« und ritt an der Spitze seiner Leute durch die Illusion. Paul sah mit Bards Augen die widerwärtigen Harpyien, die sich auf ihn stürzten. Er fühlte, daß Bard sich duckte, obwohl er wußte, daß es eine Illusion war. Er roch den Gestank der Vogelfrauen, aber das lähmende Entsetzen war gebrochen. Paul hatte sein eigenes Bewußtsein zurückgewonnen und donnerte, das Schwert in der Faust, auf die erste Reihe der näher kommenden Serrais-Armee los. Ein Mann führte einen Streich nach oben gegen sein Pferd. Er schlug zu und sah den Mann fallen. Und dann war er im Nahkampf und hatte nicht den kleinsten Augenblick für magische Schrecken oder für einen Blick durch Bards Augen übrig. Es interessierte ihn nicht mehr, was Bard sehen mochte, ob es nun wirklich da war oder ein Produkt der Zauberei oder der Laran -Wissenschaft.
   Trotz allem hatten sie die Serrais-Armee immer noch in gewissem Grad überrumpelt, denn dort hatte man sich zu sehr darauf verlassen, daß die Zauberer den Angriff aufhalten würden. Die Schlacht war nicht kurz, aber sie dauerte auch nicht so lange, wie Paul, der Bard half, die gegen sie aufgebotene Streitmacht abzuschätzen, geglaubt hatte. Bard kam wie durch ein Wunder unverletzt davon. Ein Wunder schien es Paul, weil er während des ganzen Kampfes, wohin er auch blickte, Bard mitten im dicksten Getümmel erkannt hatte. Paul selbst hatte einen Schwertstreich gegen das Bein erhalten, der seinen Hosen mehr Schaden zufügte als etwas anderem. Als die demoralisierte Serrais-Armee floh und Dom Eiric sich auslieferte - Bard hängte ihn auf der Stelle als Eidbrecher -, ging die Sonne unter. Pauls Bein fror unter den flatternden Überresten seiner ledernen Breeches. Er ritt mit den Adjutanten in das nahe gelegene Dorf und half ihnen, eins der Häuser als Hauptquartier einzurichten. Die Männer waren drauf und dran, zu plündern und zu vergewaltigen und dann das Dorf niederzubrennen, aber Bard gebot ihnen Einhalt.
   »Die Leute sind Untertanen meines Bruders. Sie haben rebelliert, das ist wahr, aber trotzdem sind sie unsere Untertanen. Sie mögen dazu gezwungen worden sein, die Serrais-Armee zu unterstützen. Deshalb sollen sie eine Chance bekommen, uns zu zeigen, ob sie ihrem König treu sind, wenn sie frei handeln können und kein Messer an der Kehle haben. Es wird jedem Mann in dieser Armee schlecht ergehen, der einen unserer Untertanen, loyal oder nicht, berührt. Bezahlt für das, was ihr nehmt, und laßt Frauen, die nicht wollen, in Ruhe.«
   Paul hörte zu und dachte, er hätte Bard nicht zugetraut, daß er diese Art von Vernunft besaß und seine Männer vom Plündern abhielt. Aber als er mit Bard darüber sprach, lächelte dieser. Er sagte: »Sei nicht dumm. Ich bin nicht großmütig, obwohl natürlich stimmt, was ich sagte, und es sich für das königliche Haus von Asturias und mich selbst auszahlen wird, wenn ich gegen unsere Untertanen großmütig bin. Aber es geht um mehr, um viel mehr. Es ist einfach nicht genug da, weder an Beute noch an Frauen, um diese Armee zu befriedigen. Und wenn die Männer sich alles genommen hätten, was es zu nehmen gab, würden sie darum zu streiten beginnen und sich gegenseitig in Stücke hacken - und das kann ich in meiner Armee nicht zulassen.« Er grinste verrucht. »Gegen die Offiziere bin ich aber nicht so streng - und du hast die erste Wahl, weil du den Angriff angeführt hast. Vielleicht sind wir uns doch nicht gar so ähnlich. Du bist mutiger als ich, daß du mitten durch diese Harpyienschar reiten konntest! Oder ist dir nur früher als mir der Verdacht gekommen, daß es eine Illusion war?«
   Paul schüttelte den Kopf. »Weder noch. Ich habe einfach nichts gesehen.«
   Bard starrte ihn an. »Überhaupt nichts?«
  

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