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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ein Teufel!«
   »Nein«, entgegnete er mit hartem Auflachen. »Hast du es nicht gehört? Ich bin ein Gesetzloser und ein Wolf. Der König hat es gesagt. Da kannst du doch nicht von mir verlangen, daß ich mich wie ein Mensch benehme!«
   Sie ergriff ihre Kleider und floh, und ihr Schluchzen verklang, wie ihre leichten Schritte auf der Treppe erstarben.
   Bard warf sich auf sein Bett. Die Laken hatten den Duft ihres Haares angenommen. Verdammt , dachte er jammervoll, es hätte Carlina sein sollen…
   Ohne Carlina bin ich ein Gesetzloser, ein Bastard … ein Wolf… und Wut und Stolz und Sehnsucht überwältigten ihn.
   Es wäre so ganz anders mit dir gewesen… Carlina, Carlina!

Am Vormittag nahm er unter Umarmungen und Ausrufen des Bedauerns Abschied von seinem Vater und von Alaric und ritt davon. Aber er war jung, und er wußte, er zog auf Abenteuer in die Welt hinaus. Seine Niedergeschlagenheit dauerte nicht lange. Die anderen mochten es Verbannung nennen, doch für einen jungen Mann mit Kriegserfahrung war es ein Abenteuer und die Hoffnung auf Gewinn, und in sieben Jahren konnte er zurückkommen.
   Während er dahinritt, löste sich der Nebel auf, und das Wetter wurde schön. Vielleicht sollte er in die Trockenstädte reiten und anfragen, ob der Lord van Ardcarran einen Schwertkämpfer brauchte, einen Leibwächter, der die Sprachen von Asturias und der westlichen Länder beherrschte und seine Gardisten im Fechten unterrichten und ihn gegen seine Feinde verteidigen konnte. Feinde hatte er bestimmt viele. Dabei fiel Bard das Rüpellied seiner Soldaten ein:

      Es zogen einmal vierundzwanzig
      Leroni nach Ardcarran;
      Jetzt macht von ihnen keine mehr
      Gebrauch von ihrem Laran…

Sie waren sicher, dachte er, wie Mirella gewesen, Leroni , die des Gesichts wegen Jungfrauen bleiben mußten. Warum eigentlich konnten nur Jungfrauen diese besondere Form des Laran ausüben? Er wußte zu wenig über Laran , nur, daß es etwas war, das er fürchtete, und doch hätte es anders kommen können. Ebenso wie Geremy hätte er dazu ausgewählt werden können, ein Laranzu zu werden und in der Schlacht einen Sternenstein statt eines Schwertes zu tragen… Er pfiff noch ein paar Verse des unanständigen Liedes, aber seine Stimme erstarb im weiten, leeren Raum. Er wünschte, irgendein Freund oder Verwandter oder auch nur ein Diener ritte mit ihm. Oder eine Frau - Melora an seiner Seite auf ihrem Eselchen, mit der er über Krieg und Moralbegriffe und ehrgeizige Pläne sprechen konnte, wie er niemals mit einer Frau oder auch mit einem Mann gesprochen hatte… Nein. Er wollte nicht an Melora denken. Wenn er an Melora dachte, dachte er an ihr leuchtendrotes Haar, und das erinnerte ihn an Melisandra, die schlaff und verzweifelt in seinen Armen lag…
   Carlina. Wenn Carlina sich bereit erklärt hätte, ihm ins Exil zu folgen, wie es eine Ehefrau tun sollte! Sie wäre an seiner Seite geritten, lachend und plaudernd, wie sie es als Kinder getan hatten. Und wenn sie abstiegen, um für die Nacht das Lager aufzuschlagen, würde er sie sanft in seinen Armen halten und seine Decken um sie wickeln, so zärtlich… Es machte ihn schwindelig, daran zu denken. Und dann sah er wieder rot vor Wut bei der Vorstellung, daß König Ardrin keine Zeit verlieren würde, sie einem anderen Mann zu geben, vielleicht Geremy Hastur. Er wünschte Carlina viel Freude an Geremy, dachte er wild, an diesem Krüppel mit seinem verdorrten Bein… aber der Gedanke quälte ihn. Carlina, die sich Geremy hingab, wie sie sich ihm nicht hingeben wollte! Verdammt sollten sie alle sein! Was hätte er jetzt überhaupt mit einer Frau anfangen sollen?
   Mittags hielt er an, um seinen Wallach ausruhen zu lassen. Er band ihn an einen Federschotenbaum, holte hartgebackenes Reisebrot und Fleischpaste aus seiner Satteltasche und kaute, während das Pferd das frische Frühlingsgras abweidete. Er hatte Essen für mehrere Tage - Domna Jerana war großzügig mit ihren Vorräten gewesen -, und er würde sich nicht in Gefahr bringen, indem er versuchte, Essen oder Futter für das Pferd zu kaufen, bevor er die Grenze von Asturias überschritten hatte. Und seine Wasserflasche wollte er lieber an Quellen als an einem Stadtbrunnen füllen. Er war zum Gesetzlosen erklärt worden, und die Leute hätten ihm das Wasser mit Recht verweigern können. Im Grunde hatte er keine Angst, er könne getötet werden. König Ardrin hatte keinen Preis auf

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