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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Schwächen des anderen zu gut. Bard war größer und hatte mehr Reichweite, doch noch nie zuvor hatten sie mit scharfen Waffen gekämpft, nur mit den stumpfen Übungsschwertern. Und ständig stand vor seinen Augen die Erinnerung an jene verfluchte Mittwinternacht, als er mit Geremy gekämpft und ihn fürs Leben verkrüppelt hatte… Er wollte Beltran nicht töten; er hielt es für unmöglich, daß Beltran, ungeachtet ihres Streites, versuchen würde, ihn zu töten. Warum, in Zandrus Namen, warum?
   Nur damit er Carlina gesetzmäßig Geremy geben konnte, damit Carlina Witwe wurde, bevor sie noch seine Frau geworden war? Der Gedanke machte ihn wütend. Er durchbrach Beltrans Verteidigung, und es gelang ihm, wie ein Berserker fechtend, ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen. Es fiel ein Stück entfernt zu Boden.
   Er sagte: »Ich will dich nicht töten, Pflegebruder. Laß mich in Frieden aus diesem Königreich ziehen. Wenn du nach sieben Jahren immer noch bereit bist, mich zu töten, werde ich deine Herausforderung auf einen ehrlichen Kampf annehmen.«
   »Wage es, mich niederzustechen, wenn ich unbewaffnet bin«, entgegnete Beltran, »und dein Leben wird nirgends in den Hundert Königreichen mehr etwas wert sein!«
   Bard fuhr ihn an: »Dann geh und heb dein Schwert auf, und ich werde dir noch einmal zeigen, daß du mir nicht gewachsen bist! Bildest du dir ein, kleiner Junge, du kannst dich zu einem mir gleichwertigen Mann machen, indem du mich tötest?«
   Beltran ging langsam zu der Stelle, wo sein Schwert lag. Als er sich bückte, um es aufzunehmen, erklangen Hufschläge, und ein Reiter raste in vollem Galopp auf sie zu. Als er zwischen ihnen anhielt, trat Bard vor Verblüffung einen Schritt zurück, denn es war Geremy Hastur, bleich wie der Tod. Geremy ließ sich aus dem Sattel fallen, und da er ohne Stütze nicht stehen konnte, klammerte er sich an den Sattelgurt.
   »Ich bitte euch… Bard, Beltran… «, stieß er atemlos hervor. »Kann dieser Streit zwischen euch durch nichts als den Tod beigelegt werden? Tut es nicht, Brediny . Ich werde nie wieder gehen können; Bard muß für eine halbe Lebenszeit als Gesetzloser ins Exil. Ich bitte dich, Beltran: Wenn du mich liebst, laß es damit genug sein!«
   »Misch dich nicht ein, Geremy«, befahl Beltran, die Zähne entblößend.
   Aber Bard erklärte: »Diesmal, Geremy, bin ich an dem Kampf nicht schuld, das schwöre ich bei meines Vaters Ehre und meiner Liebe zu Carlina. Beltran hätte mich im Schlaf niedergemacht, und als ich ihn entwaffnet hatte, wollte ich aufhören. Wenn du den verdammten kleinen Idioten zur Vernunft bringen kannst, dann tu es, im Namen der Götter, und laß mich in Frieden ziehen.«
   Geremy lächelte ihn an. »Ich hasse dich nicht, Pflegebruder. Du warst betrunken, warst außer dir, und ich glaube dir, auch wenn es der König nicht tut, daß du dir nicht bewußt warst, einen anderen Dolch zu tragen als das alte, abgestumpfte Messer, mit dem du dein Fleisch geschnitten hast, seit wir Kinder waren. Beltran, du Dummkopf, steck das Schwert ein. Ich bin gekommen, dir Lebewohl zu sagen, Bard, und Frieden mit dir zu schließen. Komm und umarme mich, Verwandter.«
   Er breitete die Arme aus, und Bard, den Blick verschleiert von Tränen, ging zu ihm, umarmte seinen Pflegebruder und küßte ihn auf beide Wangen. Er fürchtete, von neuem weinen zu müssen. Und dann empfand er nichts mehr als Wut und Haß, als er über seine Schulter blickte und Beltran mit gezogenem Schwert sich auf ihn stürzen sah.
   »Verräter! Verdammter Verräter!« schrie er, riß sich aus Geremys Armen los, fuhr herum und riß sein Schwert hoch. Zwei Streiche schlugen Beltrans Schwert nach unten, und während er Geremys entsetzten Aufschrei hörte, stieß er die Klinge durch Beltrans Herz. Der Prinz brach über dem Schwert zusammen.
   Geremy war hingefallen, hatte sich sein lahmes Bein angeschlagen und lag stöhnend auf der Erde. Bard blickte erbittert auf ihn hinab.
   »Die Cristoferos erzählen eine Geschichte von ihrem Lastenträger«, sagte er. »Auch er wurde von seinem Pflegebruder verraten, als er den Verwandten umarmte. Ich wußte nicht, daß du ein Cristofero bist, Geremy, oder daß du ein so heimtückisches Spiel mit mir treiben würdest. Ich glaubte dir.« Sein Mund zuckte, als wolle er weinen, aber er biß sich hart auf die Zunge und ließ sich nichts anmerken.
   Geremy biß die Zähne zusammen und bemühte sich aufzustehen

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