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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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»Ich habe dich nicht verraten, Bard. Ich schwöre es. Hilf mir hoch, Pflegebruder.«
   Bard schüttelte den Kopf. »Nicht zweimal«, erklärte er beißend. »Hast du das mit Beltran geplant, um dich zu rächen?«
   »Nein«, antwortete Geremy. Indem er sich am Steigbügel festhielt, gelang es ihm, sich auf die Füße zu kämpfen. »Ob du es glaubst oder nicht, Bard, ich bin gekommen, weil ich versuchen wollte, Frieden mit dir zu schließen.« Er weinte. »Ist Beltran tot?«
   »Ich weiß es nicht.« Bard beugte sich nieder und fühlte nach seinem Herzen. Da war kein Zeichen von Leben. Verzweifelt sah er Beltran und dann Geremy an. »Ich hatte keine andere Wahl.«
   »Ich weiß.« Geremys Stimme brach. »Er hätte dich getötet. Gnädige Avarra, wie konnten wir dahin kommen?«
   Bard nahm alle Kraft zusammen, um das Schwert aus Beltrans Leichnam zu ziehen. Er wischte die Klinge mit einer Handvoll Gras ab und steckte die Waffe in die Scheide. Geremy stand weinend da und machte keinen Versuch mehr, seine Tränen zu verbergen. Endlich sagte er: »Ich weiß nicht, was ich König Ardrin sagen soll. Beltran war in meiner Obhut. Er war immer so sehr der jüngste von uns… « Er konnte nicht weitersprechen.
   Bard entgegnete: »Ich weiß. Als wir schon längst zu Männern herangewachsen waren, war er immer noch ein Junge. Ich hätte es wissen sollen… «, und verstummte.
   Endlich sagte Geremy: »Jeder Mann muß die Strafe seines eigenen Schicksals tragen. Bard, ich bitte dich nur ungern darum, aber ich kann nicht allein gehen. Willst du Beltrans Leiche auf sein Pferd heben, damit ich es zur Burg zurückführen kann? Wenn ich einen Friedensmann oder einen Diener bei mir hätte… «
   »Aber du wolltest keinen Zeugen für den Verrat haben.«
   »Glaubst du immer noch daran?« Geremy schüttelte den Kopf. »Nein, ich wollte keinen Zeugen für meine Schwäche, denn ich war bereit, Beltran inständig zu bitten, mit dir Frieden zu schließen. Ich bin nicht dein Feind, Bard. Es hat genug Tod gegeben. Willst du mein Leben auch?«
   Bard hätte es leicht nehmen können. Geremy war, wie es sich für einen Laranzu gehörte, unbewaffnet. Er schüttelte den Kopf, und dann ging er und holte Beltrans Pferd und führte es an die Stelle, wo er den leblosen Körper des Prinzen hinaufheben und über dem Sattel festbinden konnte.
   »Brauchst du Hilfe beim Aufsteigen, Geremy?«
   Geremy neigte den Kopf, denn er wollte Bards Blick nicht begegnen. Widerstrebend ließ er sich von Bard in den Sattel helfen. Dort saß er, schwankend, von Kopf bis Fuß zitternd. Ihre Blicke trafen sich, und sie erkannten beide, daß es nichts mehr gab, was sie sagen konnten. Selbst ein formelles Lebewohl wäre zuviel gewesen. Geremy zog die Zügel an, ergriff die Zügel des Pferdes, das Beltrans Leiche trug, und ritt langsam auf dem Weg nach Asturias zurück. Bard sah ihm mit verzerrtem Gesicht nach, bis er außer Sicht geriet. Dann seufzte er und sattelte sein eigenes Pferd. Ohne sich noch einmal umzublicken, ritt er aus dem Königreich Asturias ins Exil.

2. Buch

Der Kilghard-Wolf

1
    Ein halbes Jahr vor Ende seiner siebenjährigen Verbannung erhielt Bard mac Fianna, genannt der Wolf, Nachricht vom Tod König Ardrins. Jetzt konnte er nach Asturias zurückkehren.
   Er befand sich zu der Zeit weit weg in den Hellers, in dem kleinen Königreich Scaravel, und half, Sain Scarp gegen die Angriffe der Räuberbanden von jenseits Alardyn zu verteidigen. Kurze Zeit nachdem die Belagerung abgeschlagen war, sandte Dom Rafael seinem Sohn einen Brief mit Neuigkeiten aus dem Königreich.
   Drei Jahre nach dem Tod des Prinzen Beltran hatte Königin Ariel dem König einen zweiten Sohn geboren. Als Ardrin starb und der kleine Prinz Valentine seinen Thron erbte, war die Königin in weiser Voraussicht zu ihren Verwandten auf den Ebenen von Valeron geflohen und hatte Asturias den Händen überlassen, die es nehmen und halten konnten. Anspruch erhob vor allem Geremy Hastur, dessen Mutter eine Cousine König Ardrins war. Er machte geltend, in früheren Zeiten habe das ganze Gebiet unter der Herrschaft der alten Hasturs gestanden und sei von ihnen niemals aufgegeben worden.
   Dom Rafael schrieb: Ich werde nie wieder das Knie vor der Hastur-Sippe beugen, und mein Anspruch auf den Thron hat mehr Gewicht als Geremys. Alaric ist mein rechtmäßiger Erbe und nach Valentine der Erbe Ardrins. Komm, mein Sohn, und hilf mir, Alaric der

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