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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Wirkung.
Plötzlich flog vom Weg her ein Pfeil auf Alastair zu, und bevor er wußte, was geschah, warf sich Juwel vor ihn. Wäre sie in ihrer Hundegestalt gewesen, hätte der Pfeil, über ihren Kopf hinwegfliegend, Alastair getroffen. So bohrte er sich in Juwels Kehle.
Alastair schlang die Arme um die tote Juwel, fiel schluchzend auf die Knie, drückte den Körper der alten Hündin an sich, der den für ihn bestimmten Pfeil aufgefangen hatte. Die Zauberei, mittels der das bewirkt worden war, kümmerte ihn nicht mehr, er wußte nur, daß der schmerzlichste Verlust in dieser Schlacht für ihn der Hund war, der ihn tapferer verteidigt hatte als jeder Krieger. Juwels Mörder stand wie gelähmt vor ihm; im nächsten Augenblick hatte Alastair sein Schwert herausgerissen, und ehe er wußte, was er tat, lag der Mann tot auf der Erde.
Dann war Gavin da und wollte die Hundeleiche hochheben.
»Laß das«, bat Alastair, »ich will sie selbst tragen.« In seinem Herzen wußte er, daß dies genau der Tod war, den sein mutiger Hund sich gewünscht hätte.
Er nahm Juwels Leiche in die Arme, und er konnte sich des Gedankens nicht erwehren, daß Erminie es vorher gewußt hatte – wenn schon Juwel selbst es nicht gewußt hatte.

XXII
    Danach geschah nicht mehr viel. Ein paar Minuten später baten Scathfells Truppen um Waffenstillstandsverhandlungen. Alastair hatte sich wieder gefaßt. Er klopfte den Staub von seinen Kleidern, schritt mit einer Parlamentärsflagge auf die Lichtung und bemühte sich, so eindrucksvoll wie möglich auszusehen. Nach einer Weile trat ein großer, stämmiger Bergbewohner mit feuerfarbenem Haar und dem Doppeladler-Wappen von Aldaran auf dem Waffenrock zu ihm und erklärte barsch: »Ich bin Colin Aldaran von Scathfell. Ihr seid, wie ich annehme, Hammerfell.«
    »Ja, wahrscheinlich nicht derjenige, den Ihr erwartet habt«, gab Alastair scharf zurück. Aldaran grinste höhnisch.
    »Spart die Geschichte für die Zeit auf, wenn wir irgendwo um ein Feuer sitzen«, sagte er rauh. »Ich habe gerade genug gehört, um sicher zu sein, daß ich sie doch nicht verstehen würde. Im Augenblick will ich nur wissen, warum Ihr Euch mit den Tiefland-Leuten und dem Hastur-König gegen mich verbündet habt.«
    Darüber mußte Alastair erst nachdenken. »Wenn Ihr mir erklären wollt, warum Ihr und Eure Männer in voller Kampfstärke gegen König Aidan und seine Ehrengarde marschiert seid, während der König als Privatperson unterwegs war, um eine alte Fehde zwischen Hammerfell und Storn beizulegen…«
    »Eine sehr wahrscheinliche Geschichte«, spottete Scathfell. »Erwartet Ihr im Ernst, daß ich das glaube? Sogar hier in den Bergen wissen wir, daß die Hastur-Lords über uns alle herrschen wollen.«
    Alastair blieb in seiner Verwirrung stumm. Wollte König Aidan tatsächlich in den Hellers regieren? Er war fest davon überzeugt gewesen, der König habe im Tiefland gerade genug zu tun und sei nur dem Wunsch gefolgt, unnötiges Blutvergießen zu verhindern.
    Colin von Scathfell richtete den Blick auf Conn, der sich ihnen näherte, und sagte: »Beide noch am Leben? Ich hatte gehört, die Zwillinge von Hammerfeil seien vor vielen Jahren getötet worden. Jetzt weiß ich, daß es eine lange Geschichte werden wird – ich brenne darauf, sie irgendwann zu hören.«
    »Ihr werdet sie hören, und zwar als Ballade!« Gavin trat zu ihnen. Traurig betrachtete er die Leiche der alten Hündin, die Alastair am Rande der Lichtung niedergelegt hatte. »Und sie wird auch darin vorkommen – die Hündin, die als Kriegerin kämpfte, um ihren Herrn zu verteidigen. Aber ich finde, Aidan sollte an diesen Verhandlungen teilnehmen, und Storn ebenfalls.« Er wies auf die beiden Männer, die, begleitet von Erminie, Floria, Lenisa und Dame Jarmilla, über die Lichtung schritten. »Dann werden alle Parteien dieser Fehde versammelt sein.«
    Colin von Scathfell lächelte. »Das stimmt nicht ganz; ich habe in diesen Bergen mit niemandem Streit und anderswo auch nicht, soviel ich weiß, obwohl mein Vetter im Süden ständig versucht, einen anzuzetteln. Jetzt erzählt mir erst einmal, warum Ihr jeden Bären und jedes Kaninchen in diesen Wäldern gegen mich bewaffnet habt. Und ich will dann Frieden mit Euch schließen.«
    »Gern«, antwortete Alastair. »Ich habe keinen Streit mit Aldaran – jedenfalls keinen, der mir bekannt ist. Eine Blutrache ist genug! Wir haben uns bewaffnet, um König Aidan zu helfen, der mit kaum zwei Dutzend Männern seiner Leibgarde

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