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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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schon wissen wollen, was auf der anderen Seite von Storns Grenzen lag.
Ein Flug von mehreren Minuten brachte ihn an eine Stelle über einer großen steinernen Burg. Scathfell, dachte er, und ihm kamen Storns Bemerkungen über Aldaran in den Sinn. Auf den Flügeln des Gedankens bewegte er sich über Hecken und Felder, die voll waren von Herden wolliger Schafe. Vor dem Hauptgebäude der Burg versammelten sich viele Männer. Es ist doch kein Erntefest und kein Gesindemarkt, dachte Conn. Ob sie Schafe zusammentreiben und scheren wollen? Unmerklich kam er näher, und da sah er, daß keiner der Männer eine Schere bei sich hatte, die meisten dagegen mit Schwertern und Piken bewaffnet waren. Ein halbes Dutzend Männer in einer Kleidung, die nach der Aldaran-Livree aussah und das Aldaran-Wappen, den doppelköpfigen Adler, zeigte, teilte die Versammelten in Gruppen ein, die beunruhigend nach einer Armee aussahen…
Warum stellte Scathfell eine Armee auf? Es herrschte kein Streit in den Bergen, ausgenommen die private Fehde zwischen Storn und Hammerfell, und in die hatte sich Aldaran bisher nie eingemischt. Aber trotzdem hob er Truppen aus. Beim besten Willen fiel Conn im Augenblick kein Grund dafür ein.
Ich sollte lieber umkehren und jemanden mit einem Segelflugzeug schicken, um weitere Informationen über das, was hier in den Bergen vor sich geht, zu sammeln. Langsam begriff er, daß mehr dazu gehörte, Hammerfell zu regieren, als mit den Pächtern zu verhandeln und die Entscheidung zwischen Ackerbau und Schafzucht zu fällen.
Vielleicht sollte ich ein langes Gespräch mit Lord Storn führen und mehr darüber herausfinden, wie ein solch großer Besitz zu verwalten ist. Doch natürlich ist das eher Alastairs Sache. Mutter erwartet, daß ich mit ihr – und Floria nach Thendara zurückkehre und mich im dortigen Turm ausbilden lasse. Aber soll ich denn für den Rest meines Lebens ein laranzu sein? fragte er sich. Ihm kam das nicht wie eine Arbeit vor, die ihn für immer befriedigen könnte, und doch wußte er in seinem Herzen, wenn er hierblieb, schwächte er Alastairs Autorität bei den Männern, die gewohnt waren, ihn, Conn, als ihren Herzog zu betrachten. Trotzdem hielt er es für falsch, seine Leute im Stich zu lassen. Sollte er untätig zusehen, wenn Alastair die Politik Storns übernahm und zugunsten der Schafe Pächter vertrieb, die sich dann Arbeit in Thendara oder sonstwo suchen mußten?
Er war dazu erzogen worden, die Verantwortung für diese Leute zu tragen! Hatte Alastair auch nur die leiseste Ahnung, was es bedeutete, Herzog von Hammerfell zu sein? Wußte denn seine Mutter etwas darüber? Sie hatte als junges Mädchen in die Linie eingeheiratet. Er konnte ihr keinen Vorwurf daraus machen, aber wahrscheinlich wußte sie so gut wie gar nichts. Kurze Zeit ließ sich Conn, mit dem Dilemma, in dem er sich befand, beschäftigt, dahintreiben. Aber Scathfell stellte Truppen auf, und er mußte etwas tun – er mußte nach Stornhöhe und zu Gavin zurückkehren.
Als er an Gavin dachte, fand sich Conn plötzlich in seinem Körper, neben ihm sitzend, wieder. Sein Freund erkannte sofort, in welcher Stimmung er zurückgekehrt war, und fragte: »Was ist passiert?«
»Ich bin mir nicht sicher, ob tatsächlich etwas passiert«, antwortete Conn, »aber ich verstehe es nicht…« Er beschrieb, was er auf Aldaran gesehen hatte.
»Das muß Lady Erminie erfahren«, erklärte Gavin ernst.
Conn wußte nicht, was Erminie in dieser Sache tun konnte, doch Gavin hatte das so bestimmt gesagt, daß er keinen Widerspruch erhob. Auf Gavins Bitte hin kam Erminie in den Raum, holte ihren eigenen Sternenstein hervor und sah selbst nach. Als sie die Augen wieder öffnete, stand Furcht in ihnen geschrieben. »Das ist ja entsetzlich! Scathfell zieht mit Bewaffneten gegen König Aidans Leute. Es sind mindestens dreihundert Mann.«
»Gegen Aidan? Der König bringt doch nur eine Ehrengarde von höchstens zwanzig Mann.«
»Er wird glauben, wir hätten ihn in eine Falle gelockt«, sagte Conn schnell. »Jemand muß sofort losreiten und ihn warnen!«
»Aber niemand könnte ihn noch rechtzeitig erreichen.« Erminie wollte verzweifeln. »Es sei denn…«
»Nun, ich kann es ja versuchen«, erbot sich Gavin ohne große Hoffnung, »allerdings ist es schon schwierig genug bei Nacht, wenn alles ruhig ist…«
»Dreihundert Mann«, wiederholte Conn bestürzt. »König Aidan könnte so vielen mit seiner Ehrengarde nicht standhalten, selbst wenn wir die Bären und

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