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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Kaninchen bewaffnen würden.«
Das war nur ein altes Sprichwort, aber zu seiner Überraschung lächelte Erminie.
»Genau das werden wir tun«, sagte sie.

XX
    Beide jungen Männer starrten Erminie an, als habe sie den Verstand verloren.
    Dann sagte Gavin: »Ihr scherzt natürlich?« Es klang unsicher.
»Mit solchen Dingen scherze ich nie«, antwortete Erminie. »Hast du gescherzt, als du mir sagtest, Aidan habe nur eine Ehrengarde bei sich?«
Sie sprach unverkennbar hoffnungsvoll. Zum erstenmal gewann Conn einen Einblick in die weiten Möglichkeiten der laran -Kräfte. Er spürte, als betreffe es ihn selbst, daß seine Mutter ungern alle ihre Kenntnisse anwandte, und mit dem Wissen kam eine Art von Mitgefühl für sie in ihm auf. Seine Phantasie reichte nicht aus, sich eine Schlacht mit einer Armee von Tieren vorzustellen, aber er begriff plötzlich, wie ganz anders die Leute danach seine Mutter als Frau, die über so gewaltige Kräfte verfügte, betrachten würden.
Obwohl Erminie viele Jahre lang als leronis im Turm von Thendara gearbeitet hatte, war sie nur eine von vielen, und in den Augen der Leute hatte ihre laran-Gabe kaum mehr zu bedeuten als ihr Geschick im Handarbeiten. In Thendara war sie erstens Erminie und zweitens eine leronis. Hier in den Bergen, wo leroni rar waren, würde ein so dramatisches Unternehmen sie herausheben und für immer ihren Nachbarn entfremden. Man würde ihr nie erlauben, es zu vergessen.
Sie sah zu Conn auf. »Du mußt mir helfen. Ihr alle müßt mir helfen. Das ist eine komplizierte Sache, und wir sind so wenige mit laran: ich, ihr beiden, Floria, Lord Storn… Conn, weißt du, ob sonst noch jemand hier in der Nähe laran hat?«
Conn schüttelte den Kopf, während Gavin protestierte: »Aber, Lady, ich habe so wenig laran – ich habe nie eine Ausbildung genossen-, ich tauge zu so gut wie gar nichts!«
»Das bißchen, das du hast, brauchen wir«, stellte Erminie mit Nachdruck fest. »Doch im Augenblick kannst du die Botengänge übernehmen. Suche Storn, Floria, Lenisa und ihre Gouvernante, die Schwertfrau. Bring sie alle her
- und bitte schnell.«
Gavin rannte aus dem Zimmer, und Erminie wandte sich Conn zu. »Wir brauchen Markos, und du stehst ihm am nächsten. Rufe ihn.«
Conn wollte sich aus seinem Sessel erheben, doch Erminie winkte ihm ungeduldig, sitzen zu bleiben. »Nein, soviel Zeit haben wir nicht, daß du losreiten und ihn suchen könntest. Konzentrier dich auf ihn – ruf ihn auf diese Weise! Denk an ihn, übermittle ihm das Gefühl, daß etwas Schreckliches geschieht und wir ihn sofort brauchen. Auf dem Weg hierher kann er schon anfangen, die Männer zusammen zurufen; wir werden sie alle benötigen.«
Conn konzentrierte sich so angestrengt, daß sich seine Stirn in Falten legte. Markos, komm zu mir, ich brauche dich.
Er war richtig überrascht, als Markos erschien, und das um so mehr, da sein Pflegevater offenbar gar nichts Besonderes dabei fand. Gavin kehrte mit Lenisa und Dame Jarmilla zurück, und bei ihnen war Alastair.
»Alastair! Ich freue mich, daß du aufstehen konntest«, sagte Conn.
Dame Jarmilla bemerkte ärgerlich: »Er sollte aber nicht aufstehen, er ist immer noch so schwach wie ein Kätzchen.«
Erminie erklärte schnell, was sie vorhatte: Sie wollte alle wilden Tiere, die sie finden konnte, so umwandeln, daß sie einer Armee glichen. »Es würde kein Sprichwort darüber geben, wenn das nicht einmal jemandem gelungen wäre«, sagte sie.
»Von diesem laran habe ich noch nie gehört«, gestand Gavin.
»In früheren Zeiten war es bekannter als heute«, erklärte Erminie. »Vom Gestaltwandeln handeln viele Legenden, aber ich habe es noch nie gemacht. In meiner Familie hat es Männer und Frauen gegeben, die sich, wie es heißt, willentlich verwandeln konnten – in einen Wolf oder Falken oder ich weiß nicht was. Doch für Menschen ist das gefährlich. Wenn sie die Gestalt zu lange beibehalten, übernehmen sie Eigenschaften des betreffenden Tiers. Ein Teil davon ist natürlich nichts als Illusion; die Tiere werden nicht so menschlich sein, wie sie aussehen. Sie werden nicht fähig sein, andere Waffen zu tragen als solche, die ihnen die Natur verliehen hat. Und im Fall eines Kaninchens ist das nicht viel. Trotzdem können sie uns nützlich sein.«
»Ich weiß überhaupt nichts darüber«, sagte Conn, »aber wir werden für alles dankbar sein, was du tun kannst, um uns zu helfen. Wie willst du die Tiere zu fassen bekommen?«
»Ich kann sie zu mir rufen«,

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