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Darkover 12 - Der verbotene Turm

Titel: Darkover 12 - Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Laran, als du glaubst.« Sie setzte hinzu: »Komm, wir wollen Ellemir in ihr Zimmer bringen. Sie muss ruhen, und... « – sie hob die Hände an ihr blutendes Gesicht – »... um das da muss ich mich auch kümmern. Und, Damon, wenn du Essen für Ellemir holen lässt, denke auch an mich. Ich habe Hunger.«
    Damon sah ihnen nach. Schon lange vermutete er, dass Ferrika etwas Laran hatte, aber er war dankbar, dass Callista die Verantwortung für ihren Unterricht auf sich nehmen wollte.
    Es gab keinen Grund, warum jemand mit diesem Talent keinen Unterricht haben sollte, sei er Comyn oder nicht. Wenn seit dem Zeitalter des Chaos nur Comyn in den Genuss einer Ausbildung gekommen waren, brauchte es doch nicht weiter so gehalten zu werden, bis Darkover in der letzten Nacht versank! Andrew war einer von ihnen geworden, und er war ein Terraner. Ferrika war auf dem Alton-Gut geboren, sie gehörte dem gewöhnlichen Volk an und war, noch schlimmer, eine Freie Amazone. Aber sie hatte alles, was nötig war, um auch sie zu einer von ihnen zu machen: Sie hatte Laran.
    Comyn-Blut? Denke daran, was es für Dezi getan hat!
    Da auch er nach der schrecklichen Matrix-Schlacht ausgehungert war, bestellte Damon Essen für sie alle und schlang es, als es kam, hinunter, ohne sich darum zu kümmern, was es war. Er sah, dass Andrew ebenso tat. Von Dezi sprachen sie nicht. Damon dachte, irgendwann in der Zukunft werde Dom Esteban erfahren müssen, dass der Bastard-Sohn, den er geliebt und verteidigt hatte, für seine Verbrechen gestorben war.
    Andrew aß, ohne etwas zu schmecken. Er brauchte nach der Anstrengung der Matrix-Arbeit neue Kräfte. Aber während er die Speisen mechanisch in sich hineinschaufelte, fühlte er sich krank. Seine Gedanken liefen in einem bitteren Kontrapunkt. Wieder sah er Damon, wie er Callista schüttelte, wie er sie an der Selbstverstümmelung hinderte. Die Erinnerung an Callistas blutendes Gesicht machte ihm übel.
    Er hatte es Damon überlassen, sich um sie zu kümmern, denn er hatte an niemanden als an Ellemir gedacht, die sein Kind trug. Er hatte Callista berührt, und sie hatte ihn quer durch den Raum geschleudert. Damon hatte sie gepackt wie ein Höhlenmensch, und sie hatte sich sofort beruhigt. Verzweifelt fragte er sich, ob sie beide die falsche Frau geheiratet hatten.
    Immer wieder folgten seine Gedanken niedergeschlagen den ausgetretenen Pfaden. Schließlich waren sie beide im Turm ausgebildet, sagte er sich, waren beide erstklassige Telepathen, verstanden einander. Elli und er waren auf einer anderen Ebene, gewöhnliche Menschen, die diese Dinge nicht begriffen. Er sah zu Damon hinüber und nahm es ihm übel, dass er sich ihm unterlegen fühlte.
    Heute Morgen hatte Damon einen Jungen getötet. Grauenhaft. Und da saß er und verzehrte in aller Ruhe sein Essen!
    Damon spürte Andrews Ärger, versuchte aber nicht, seinen Gedanken zu folgen. Er akzeptierte, dass es Zeiten gab und vielleicht immer geben würde, wenn sich Andrew aus keinem ihm verständlichen Grund von ihnen löste und kein geliebter Bruder mehr war, sondern ein völlig Fremder. Damon wusste, das war ein Teil des Preises, den sie beide für den Versuch zahlten, ihre Brüderschaft über zwei im Widerstreit stehende Welten, zwei sehr unterschiedliche Gesellschaften auszudehnen. Es würde wohl immer so bleiben. Er hatte versucht, die Kluft zu überbrücken, und dabei hatte er es jedes Mal nur schlimmer gemacht. Traurig sagte er sich jetzt, dass er nichts tun konnte, als den Dingen ihren Lauf zu lassen.
    Als sich die Tür öffnete, hob Damon mit einer Gereiztheit, die er schnell unter Kontrolle brachte, den Kopf. Schließlich hatte der Diener seine Arbeit zu tun. »Möchtest du das Geschirr abräumen? Einen Augenblick... Andrew, bist du fertig?«
    »Su serva, Dom«, sagte der Mann. »Die Lady von Arilinn und ihre Leroni vom Turm bitten um die Gunst eines Wortes mit Euch, Lord Damon.«
    Sie baten?, dachte Damon skeptisch. Unwahrscheinlich! »Sag ihnen, ich werde in ein paar Minuten zu ihnen in das Vorderzimmer kommen.« Insgeheim dankte er dem Gott, der gerade zuhören mochte, dafür, dass Callista bei Ellemir war und man nicht sie zu sprechen wünschte. Wenn Leonie diese Kratzer auf ihrem Gesicht sah... »Komm, Andrew«, sagte er. »Wahrscheinlich wollen sie uns alle vier sehen, aber sie wissen es noch nicht.«
    Leonie führte die Gruppe an. Margwenn Elhalyn war bei ihr, zwei Telepathen von Arilinn, die nach Damons Zeit in den Turm eingetreten waren,

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