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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hätte ich nicht für ganz so blutdürstig gehalten. Einen Augenblick war ich überzeugt, Lexa würde mich tatsächlich töten.«
       »Ich nicht«, erklärte Cholayna ernst. »So etwas glaube ich nicht von ihr.«
       Rafaella sagte: »Das hier kann es doch nicht sein, was Lexa mit einer Stadt der Weisheit meinte! Allerdings, wenn wir an die antiken Artefakte unter den Bergen gelangen könnten, würden eure Terraner sie bestimmt ein Vermögen nennen.«
       »Ich hätte nichts dagegen, sie mir anzusehen«, erwiderte Cholayna, »aber wichtiger ist es mir, mit heiler Haut zu entrinnen. Ich weiß nicht, ob wir noch einmal eine Chance zur Flucht erhalten, aber wenn sie kommt, sollten wir bereit sein.« Sie rollte sich zu Magda hin. »Versuch einmal, ob du meine Hände losbinden kannst, Magda. Vanessa, knote du Rafis Fesseln los.«
       »Die Wächterinnen… « Magda spähte ängstlich über die Schulter.
       »Warum habe ich euch wohl geraten, euch mit viel Herumgewälze in die Decken zu wickeln? Die Wächterinnen werden sich nichts dabei denken, wenn wir uns in Acht nehmen und so tun, als seien wir immer noch gefesselt.«
       Magda machte sich daran, die Knoten zu lockern. Sie waren fest angezogen, und es dauerte lange, aber etwas anderes hatte sie ja doch nicht zu tun. Endlich fiel der letzte Strick, und sie streckte ihre Handgelenke Cholayna hin.
       »Draußen muss es hell sein«, bemerkte Vanessa. Sie hatte sich ausgestreckt und täuschte Schlaf vor, während Rafaella an einem schwierigen Knoten zupfte.
       Hell. Wenn sie so viel Verstand - oder Laran - gehabt hätte, diese Treppe nicht hinaufzusteigen, sondern den Durchgang zu nehmen, könnten sie jetzt schon meilenweit weg sein.
       Rafaella fragte: »Diese Acquilara… haltet ihr sie für eine mächtige Zauberin?«
       »Als Telepathin ist nicht viel mit ihr los. Welche Talente sie sonst noch hat, weiß ich nicht, und im Augenblick bin ich nicht in der Lage, mir ein Urteil darüber zu bilden«, antwortete Magda.
       »Laran!« Rafaellas Ton drückte Verachtung aus, und plötzlich sah Magda den Grund für die überwältigende Eifersucht Rafaellas. Um das zu erkennen, brauchte man keine psychischen Kräfte. Seit Jaelles Kindheit wusste Rafi, dass ihre Freundin in die mächtige Comyn-Kaste hineingeboren war, die alle Domänen, ganz Darkover beherrschte. Trotzdem hatte Jaelle das Gildenhaus ihrem Comyn-Erbe vorgezogen und so den großen Unterschied verwischt, der andernfalls zwischen ihnen beiden bestanden hätte. Sie waren Freundinnen, Partnerinnen, für kurze Zeit sogar Liebende gewesen.
       Und dann war Magda, die nicht einmal Darkovanerin war und von Rechts wegen nicht mehr an Laran hätte besitzen dürfen als Rafaella selbst, zwischen sie gekommen, und es war Magda, die Fremde, gewesen, die Jaelle zu ihrem Laran und ihrem Erbe zurückgelockt hatte.
       Ich hätte genug Phantasie haben müssen, um das früher zu sehen.
       »Ob sie Laran hat oder nicht«, sagte Cholayna, »eins weiß ich über diese Acquilara: Sie ist Psychopathin. Jede Kleinigkeit kann sie aus dem Gleis werfen, und dann mag sie gefährlich werden.«
       »Hältst du sie jetzt nicht für gefährlich? Würde eine geistig gesunde Frau versucht haben, Lexie dazu zu bringen, dass sie Rafaella tötet?« fragte Vanessa.
       »Eine geistig gesunde Frau hätte es durchaus versuchen können. Aber sie hätte sich nicht so schnell ablenken lassen«, warnte Cholayna. »Vor Acquilara fürchte ich mich mehr als vor allem anderen, was uns bisher auf dieser Reise begegnet ist.«
       Der Tag - oder die Nacht - schleppte sich hin, und sie hatten keine Möglichkeit, eins von dem anderen zu unterscheiden. Was kam es darauf an? sagte sich Magda. Es war unwahrscheinlich, dass sie mit dem Leben davonkamen. Entweder brachte Acquilara sie in einem psychotischen Wutanfall um, oder ihnen gelang die Flucht, und dann starben sie draußen schnell an der Kälte oder langsam am Hunger. Sie bedauerte nur, dass ihr Laran vor ihr gestorben war. Wie gern hätte sie die Verbindung mit Callista, mit Andrew und besonders mit ihrem Kind hergestellt! Der Verbotene Turm würde um sie trauern und nie erfahren, wie sie gestorben war. Vielleicht war das nur gut.
       War das eine ethische Frage, die speziell für Frauen galt? Sogar im Gildenhaus würden manche sagen, da sie Verantwortung einer Familie gegenüber trug und ein Kind aufzuziehen hatte, hätte sie eine so gefährliche Aufgabe niemals übernehmen

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