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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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aufgeregt du sein mußt, aber laß uns jetzt hinuntergehen.«
   Mit einem tiefen Seufzer setzte Larry sich in Bewegung. Er hätte sich gleich denken können, daß es eine Enttäuschung werden würde, wie meistens, wenn man ein Phantasiegebäude errichtet hatte.
   Später mußte er über sich selbst lachen, wenn er an die Desillusionierung dieses Morgens dachte. Im Augenblick war die Enttäuschung jedoch so groß, daß er sie beinahe schmecken konnte. Der Beton fühlte sich nach Wochen der ungewissen Schwerkraft im Raumschiff hart und ungewohnt an. Ein bißchen schwankend, um das Gleichgewicht wiederzufinden, beobachtete Larry summende Frachtkarren, die auf dem Feld herumschwirrten, und Männer in schwarzen und gräulichen Leder-Uniformen mit den Insignien des Terranischen Imperiums, die das harte blaue Licht der Bogenlampen widerspiegelten. Hinter den Lichtern bildeten hohe Gebäude eine dunkle Linie.
   Sein Vater zeigte in die Richtung. »Die terranische Handelsstadt. Wir haben Zimmer im Hauptquartier. Komm, wir stellen uns besser in der Schlange an; es ist eine Menge Papierkram zu erledigen.«
   Larry fühlte sich nicht schläfrig - auf dem Sternenschiff mit seinem künstlichen Zeitzyklus war es Tag gewesen -, aber er gähnte, als sie endlich damit fertig waren, ihre Pässe und Beglaubigungsschreiben vorzuzeigen und ihr Gepäck vom Zoll abzuholen. Auf dem Rückweg von einem der Schalter blickte er zufällig nach oben - und hielt den Atem an. Die Dunkelheit hatte sich gelichtet. Der Himmel über ihnen, schwarz beim Verlassen des Raumschiffs, zeigte jetzt ein leuchtendes Perlgrau. Im Osten fächerten sich breite karminrote Streifen auf und tanzten durch die Graue wie Nordlichter. Sie zitterten, als sähe man sie durch Eis. Dann erschien ein roter Rand am Horizont und wurde nach und nach zu einer gewaltigen, unmöglichen roten Sonne aufgeblasen. Blutrot. Riesig. Geschwollen. Sie wirkte überhaupt nicht wie eine Sonne, eher wie ein großes Neon-Zeichen. Die Farbe des Himmels durchlief von Grau über Rosa das Spektrum zu einem verblüffenden Lila-Blau. Unter dieser Beleuchtung sah der Raumhafen fremdartig und finster aus.
   Mit zunehmender Helligkeit erkannte Larry hinter den Wolkenkratzern eine Bergkette - hohe, scharfzahnige Gipfel mit Klippen und Eisfällen, die rot in der Sonne leuchteten. Ein blaßblauer Kristall von einem Mond hing noch auf der Schulter eines der Berge. Larry blinzelte, starrte, drehte sich immer wieder nach dieser unmöglichen Sonne um. Es war sehr kalt; man konnte sich nicht vorstellen, daß diese Sonne den Himmel erwärmte, wie es die Sonne der Erde tat. Und doch war sie eine große, rote Kohle, ein gewaltiges glühendes Feuer in der Farbe von…
   »Blut. Ja, es ist eine blutige Sonne«, sagte jemand in der Schlange hinter Larry. »Davon hat sie ihren Namen. Sie sieht ja auch ganz so aus.«
   Larrys Vater wandte den Kopf und sagte ruhig: »Erzeugt einen düsteren Eindruck, ich weiß. Nun, mach dir nichts draus, in der Handelsstadt ist das Licht genau wie auf der Erde, und früher oder später wirst du dich daran gewöhnen.« Larry wollte protestieren, aber sein Vater gab ihm keine Zeit dazu. »Ich muß mich noch einmal anstellen. Du kannst ebensogut dort drüben warten. Es hat keinen Sinn, daß du dir ebenfalls die Beine in den Bauch stehst.«
   Gehorsam verließ Larry seinen Platz. Sie waren mittlerweile auf ihrem Weg von einem Schalter zum anderen mehrere Ebenen hochgestiegen und befanden sich weit oberhalb der Fläche, wo die Raumschiffe in ihren Gruben lagen. Etwa hundert Fuß von Larry entfernt war ein hoher offener Torbogen. Was mochte hinter dem Raumhafen liegen? Neugierig ging er darauf zu.
   Der Torbogen öffnete sich auf einen weiten Platz, leer im roten Morgenlicht. Er war mit altertümlichen, ungleichmäßigen Steinen gepflastert. In der Mitte sprudelte eine schwach rosa angehauchte Fontäne. Am anderen Ende des Platzes erkannte Larry - und ein bißchen von der alten Aufregung durchzuckte ihn - eine Reihe von merkwürdig geformten Gebäuden mit geschwungenen Steinfassaden und hohen rautenförmigen Fenstern. Das Licht spielte merkwürdig über die Buntglas-Prismen, die in die Fenster eingelassen waren.
   Ein Mann überquerte den Platz. Er war der erste Darkovaner, den Larry sah, ein gebeugter, grauhaariger Mann in weiten, beuteligen Hosen und einem gegürteten Überhemd, das mit Pelz gefüttert zu sein schien. Er warf einen mißmutigen Blick auf den

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