Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
einrichten. Du wirst Darkover früh genug kennenlernen. Komm jetzt.«
   Larry folgte ihm, verwirrt und verletzt, daß sein Vater so kurz angebunden war. Es sah Dad gar nicht ähnlich. Doch seine erste Enttäuschung über Darkovers Farblosigkeit war plötzlich verschwunden.
   Dieser Junge hat mich für einen Darkovaner gehalten. Und das trotz der Kleidung, die ich trage. An meiner Aussprache konnte er keinen Unterschied erkennen.
   Er blickte beinahe sehnsüchtig auf das verschwindende Panorama Darkovers hinter dem verbotenen Tor zurück. Sie bogen jetzt in eine Straße mit Häusern ein, die genauso wie die auf der Erde waren, und Larrys Vater seufzte - vor Erleichterung?
   »Ganz wie zu Hause. Wenigstens wirst du hier nicht allzuviel Heimweh bekommen.« Er überprüfte die Nummern auf einer Karte, die er in der Hand hielt, und schob eine Tür auf. »Unsere Zimmer sind in diesem Gebäude.«
   Die Beleuchtung drinnen war so eingestellt wie auf der Erde zur Mittagszeit, und die Wohnung - fünf Räume im vierten Stock - hätte die sein können, die sie auf der Erde verlassen hatten. Die ganze Zeit, während sie auspackten, Essen an den Spendern wählten und die Zimmer erkundeten, war Larrys Kopf voll von neuen und seltsamen Gedanken.
   Was hatte es für einen Sinn, auf einer fremden Welt zu leben, wenn man sein möglichstes tat, sein Haus, die Möbel, sogar das Licht so zu gestalten wie daheim? Warum blieben Leute mit dieser Einstellung nicht auf der Erde?
   Okay, wenn die anderen es so haben wollten, sollte es ihm recht sein. Er aber würde von Darkover mehr als das sehen.
   Er würde sich ansehen, was jenseits des Tores lag. Die neue Welt war schön und fremd - und er konnte es kaum erwarten, sie zu entdecken.
   Heimweh? Für was hielt Dad ihn?

2
    Larry schob die schwere Stahltür von Block B des Hauptquartiers zurück und trat in den kalten, schneidenden Wind des Hofes zwischen den Gebäuden hinaus. Erschauernd blieb er stehen und blickte zum Himmel auf. Die große rote Sonne hing niedrig und senkte sich langsam auf den Horizont zu, wo dünne Eiswolken sich zu Bergen in Karmin und Scharlach und Purpur verdichteten.
   Hinter ihm bibberte Rick Stewart hörbar und zog seinen Mantel enger zusammen. »Brrr, ich wünschte, es gäbe eine Passage zwischen den Blöcken! Und ich kann bei diesem Licht überhaupt nichts sehen. Laß uns hineingehen, Larry.« Er wartete ungeduldig. »Was starrst du da an?«
   »Nichts.« Larry zuckte die Schultern und folgte dem anderen Jungen in Block A, dem Wohngebäude. Wie konnte er sagen, daß dieser kurze tägliche Gang zwischen Block B - wo die Schulen für den Raumhafen-Nachwuchs vom Kindergarten bis zu den Vorbereitungskursen auf die Universität untergebracht waren - und Block A seine einzige Chance darstellte, sich Darkover anzusehen?
   Drinnen in der kühlen gelben Normalbeleuchtung entspannte Rick sich. »Du bist komisch«, meinte er im Aufzug zu ihrem Stockwerk. »Ich hätte gedacht, das Licht draußen würde deinen Augen weh tun.«
   »Nein, mir gefällt es. Zu gern würde ich draußen Entdeckungen machen.«
   »Sollen wir zum Raumhafen hinuntergehen?« Rick lachte. »Dort gibt es nichts zu sehen als Sternenschiffe, und für mich ist das ein alter Hut, aber ich nehme an, für dich sind sie immer noch interessant.«
   Larry verdroß Ricks überlegener, amüsierter Ton. Rick war drei Jahre auf Darkover - und gab offen zu, daß er den Raumhafen noch nie verlassen hatte. »Nein«, antwortete Larry ihm. »Ich möchte in die Stadt - feststellen, wie es da aussieht.« Seine aufgestaute Verärgerung machte sich plötzlich Luft. »Seit drei Wochen bin ich auf Darkover, und ich könnte ebensogut noch auf der Erde sein. Sogar hier in der Schule lerne ich die gleichen Dinge wie zu Hause! Die Geschichte Terras, die Anfänge der Raumerkundung, Standard-Literatur, Mathematik… «
   »Na klar«, sagte Rick. »Du glaubst doch nicht, daß terranische Bürger hierbleiben würden, wenn ihre Kinder keine anständige Ausbildung bekämen? Eine, die sie zum Besuch jeder Universität des Imperiums berechtigt?«
   »Das weiß ich. Aber wenn wir schon auf diesem Planeten leben, sollten wir ein bißchen über ihn wissen, oder nicht?«
   Von neuem zuckte Rick die Schultern. »Ich wüßte wirklich nicht, warum.« Sie kamen in die Zimmer, die Larry mit seinem Vater teilte, und legten ihre Schulbücher und Mäntel ab. Larry trat an den Essensspender - das in

Weitere Kostenlose Bücher