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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sich offensichtlich große Mühe gegeben, eine Frau auszusuchen, die für mich akzeptabel wäre, eine mit terranischem Blut und zu der geistigen und emotionalen Vereinigung fähig, die ein Telepath braucht, wenn er eine Frau intim kennen will. Sie war hübsch. Sie war keine hirnlose Puppe, sondern besaß Geist und Verstand. Eine Sekunde lang dachte ich nach. Früher oder später würde ich heiraten müssen, das hatte ich immer schon gewußt. Ein Erbe der Comyn mußte Kinder zeugen. Und die Götter wußten es, ich war einsam… einsam…
   Und mein Vater, verdammt, hatte genau auf diese Reaktion gebaut. Wieder flammte meine Wut auf. » Damisela , ich habe dir gesagt, warum ich eine solche Heirat nicht eingehen kann, die wie diese geplant wurde. Wenn du es zu glauben vorziehst, daß ich dich aus persönlichen Gründen ablehne, dann ist das deine Sache.« Ich trank das Glas Wein aus und stellte es ab. »Erlaube mir, dich zu meiner Verwandten zu geleiten, da Javanne beschäftigt ist.«
   Javanne tanzte wieder. Nun, sie sollte sich amüsieren. Man hatte sie mit fünfzehn verheiratet, und in den letzten neun Jahren hatte sie ausschließlich ihrer Familie gedient. In diese Falle würden sie mich nicht locken.
   Gabriel hatte Linnell um einen Tanz gebeten - darüber war ich froh -, doch Callina stand am Rand der Tanzfläche. Die scharlachroten Falten ihres Gewandes betonten nur die Farblosigkeit ihrer glatten Züge. Ich stellte ihr Linnea vor und bat Callina, sich um sie zu kümmern, während ich mit meinem Vater zu reden hatte. Sie sah neugierig aus und spürte offensichtlich meine Wut. Ich mußte sie nach allen Seiten ausstrahlen.
   Meine Wut wuchs an, während ich den Tanzboden umrundete, um meinen Vater zu suchen. Dyan hatte es gewußt, und Hastur hatte es gewußt - wie viele andere waren noch mit einbezogen? Hatten sie eine Ratssitzung abgehalten, um das Schicksal von Lord Altons Bastarderben zu diskutieren? Wie lange hatten sie gebraucht, eine Frau zu finden, die mich akzeptieren würde? Sie mußten weit herumsuchen, merkte ich, um eine zu finden, die noch jung genug war, ihrem Vater zu gehorchen, ohne zu fragen! Ich dachte, ich müßte mich geschmeichelt fühlen, weil sie mir wenigstens ein hübsches Mädchen ausgesucht hatten!
   Schließlich stand ich direkt vor dem Regenten. Ich grüßte ihn kurz und wollte an ihm vorbei. Er legte mir eine Hand auf den Arm, um mich zurückzuhalten und wünschte mir Glück und Segen dieser Jahreszeit.
   »Ich danke Euch, mein Lord. Habt Ihr meinen Vater gesehen?«
   Der alte Mann sagte milde: »Wenn du fortstürmst, dich zu beklagen, Lew, warum kommst du nicht direkt zu mir? Ich bin es gewesen, der meine Enkelin gebeten hat, dir dieses Mädchen vorzustellen.« Er wandte sich zum Büffet. »Hast du schon gegessen? Die Früchte sind in diesem Jahr außergewöhnlich gut. Wir haben Eismelonen aus Nevarsin. Normalerweise kann man sie auf dem Markt gar nicht bekommen.«
   »Danke, aber ich bin nicht hungrig«, sagte ich. »Darf ich fragen, warum Ihr ein solches Interesse an meiner Heirat habt, mein Lord? Oder muß ich mich geschmeichelt fühlen, daß Ihr Euch dafür interessiert, ohne nach dem Grund fragen zu dürfen?«
   »Ich nehme an, das Mädchen gefiel dir nicht?«
   »Was könnte ich denn gegen sie einwenden? Vergebt mir, Sir, aber ich mag es nicht besonders, wenn meine persönlichen Angelegenheiten vor halb Thendara ausgehandelt werden.« Ich wies mit der Hand zu den tanzenden Paaren hinüber. Er lächelte wissend.
   »Glaubst du wirklich, daß hier irgend jemand etwas anderes als seine eigenen Angelegenheiten im Kopf hat?« Ruhig füllte er sich einen Teller mit ausgesuchten Delikatessen. Niedergedrückt folgte ich seinem Beispiel. Er ging auf eine Gruppe von relativ abgelegen aufgestellten Stühlen zu und sagte: »Wir können uns hier hinsetzen und darüber reden, wenn du willst. Was ist los, Lew? Du bist gerade im richtigen Alter, um zu heiraten.«
   »Genau das«, antwortete ich. »Und warum fragt man mich nicht?«
   »Mir scheint, wir fragen dich«, sagte Hastur und nahm eine Gabel voll irgendwelcher gemischter Meeresfrüchte mit Grünzeug. »Wir haben dich schließlich nicht ein paar Stunden vorher in die Kirche gebeten, damit du auf der Stelle verheiratet wirst, wie es noch vor ein paar Jahren geschehen ist. Mir hat man nicht einmal die Gelegenheit gegeben, das Gesicht meiner lieben Frau zu sehen, bevor man uns die Bänder um die

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