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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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die terranischen Kolonien zum Imperium verbanden, das ohne Spur verschwand, woraufhin man es verloren oder abgestürzt wähnte. Und sie fanden die Besatzungsliste von diesem Schiff.«
   »Ich glaube kein Wort davon.«
   »Euer Glaube allein würde es auch nicht wahr machen, Euer Zweifel es nicht unwahr machen«, sagte Kadarin. »Der Name des Planeten selbst, Darkover, ist ein terranisches Wort mit der Bedeutung… « - er dachte eine Minute lang nach und übersetzte dann - »...Die Farbe der Nacht über uns. Auf dieser Besatzungsliste standen Di Asturiens und MacArans, und das sind, wie Ihr bestimmt sagen werdet, gute Darkover-Namen. Es gab einen Offizier namens Camilla Del Rey. Der Name Camilla ist auf Terra heute selten, doch es ist der gebräuchlichste Mädchenname in den Khilgards. Ihr habt ihn sogar einer Eurer Comyn-Halbgöttinnen gegeben. Es gab einen Priester von Sankt Christophorus von Centaurus, einen Pater Valentin Neville, und wie viele Comyn-Söhne wurden in dem Kloster der Cristoforos Sankt-Valentin-vom-Schnee erzogen? Ich habe Marjorie, die eine Cristoforo ist, eine kleine religiöse Medaille von Terra selbst mitgebracht. Das Gegenstück liegt in Nevarsin. Muß ich noch mehr solche Beispiele anfuhren, die ich, dessen versichere ich Euch, die ganze Nacht lang weiter aufzählen könnte? Haben Euch Eure Comyn-Ahnen jemals soviel erzählt?«
   In meinem Kopf wirbelte es. Es klang unglaublich überzeugend. »Die Comyn können dies nicht wissen. Wenn die Kenntnis verlorenging… «
   »Sie wissen es genau«, sagte Beltran verächtlich. »Kennard weiß es sicherlich. Er hat auf Terra gelebt.«
   Mein Vater wußte es und hatte es mir nie gesagt?
   Kadarin und Beltran erzählten mir immer noch von dem verlorenen Schiff, doch ich hörte nicht mehr hin. Ich spürte Marjories sanften Blick auf mir beim herabsinkenden Feuer, wenn ich ihre Augen auch schon nicht mehr sehen konnte. Ich fühlte, wie sie meinen Gedanken folgte, nicht in sie eindrang, sondern so vollständig auf mich einging, daß zwischen uns keine Barrieren mehr existierten. Das war noch niemals zuvor geschehen. Selbst auf Arilinn hatte ich mich noch nie einem menschlichen Wesen so verbunden gefühlt. Ich fühlte, daß sie wußte, wie verzweifelt und erschöpft mich all dies gemacht hatte.
   Sie streckte auf der gepolsterten Bank die Hand nach mir aus, und ich spürte, wie Unwillen aus ihren schmalen Fingern meinen Arm hinauf und durch meinen Körper rann. Sie sagte: »Bob, was hast du eigentlich mit ihm vor? Er kommt her, ist müde von einer langen Reise, ein Verwandter und Gast. Ist das die Gastfreundschaft hier in den Bergen?«
   Kadarin lachte. »Laß eine Maus einen Löwen bewachen!« sagte er. Ich spürte, wie diese bodenlosen, merkwürdigen Augen die Dunkelheit durchbohrten und sahen, wie sich unsere Hände umschlungen hielten. »Ich habe meine Gründe, Kind. Ich weiß nicht, welches Schicksal ihn hierhersandte, doch wenn ich einen Mann sehe, der mit der Lüge lebt, versuche ich, ihm die Wahrheit zu sagen, wenn ich das Gefühl habe, er ist es wert, sie zu hören. Ein Mann, der seine Wahl trifft, muß dies aufgrund von Tatsachen tun, nicht aufgrund verschwommener Loyalitäten und Halbwahrheiten und alter Lügen. Die Gezeiten des Schicksals bewegen sich… «
   Ich sagte grob: »Ist Schicksal eine von Euren Tatsachen? Ihr habt mich abergläubisch genannt!«
   Er nickte. Er sah sehr ernst aus. »Ihr seid ein Telepath, ein Alton. Ihr wißt, was Vorsehung ist.«
   Beltran sagte zögernd: »Moment, das geht mir alles zu schnell. Wir wissen nicht einmal, warum er hier ist, und er ist Erbe einer Domäne. Man hat ihn vielleicht geschickt, um die Geschichten zurück zu dem alten Graubart in Thendara und seinen Jasagern zu bringen.«
   Beltran fuhr herum und sah mich an. »Warum bist du hergekommen?« forderte er. »Nach all diesen Jahren kann Kennard doch nicht so wild darauf sein, daß du die Verwandten deiner Mutter kennenlernst, andernfalls wärest du mein Pflegebruder geworden, wie es Vater gewünscht hatte.«
   Ich dachte mit einem gewissen Bedauern daran. Diesen Verwandten hätte ich gern als Halbbruder gehabt. Statt dessen hatte ich bis heute nichts von seiner Existenz gewußt, zu unser beiderseitigem Verlust. Er fragte noch einmal: »Warum bist du hergekommen, Cousin, nach so langer Zeit?«
   »Es stimmt, daß ich nach dem Willen meines Vaters herkam«, sagte ich schließlich. »Hastur hat Berichte

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