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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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mich eine Minute lang ohne Scheu. Dann grinste er. »Nicht hübsch, aber du bist nie eine Schönheit gewesen, soviel ich mich erinnere. Gehen wir.«
   Ich sah zu dem Wolkenkratzer des HQ und den hohen Gebäuden der Handelsstadt hinüber. Jenseits davon erhoben sich die gesplitterten Zähne der Berge, und hoch über der Ebene thronte die Comyn-Burg, auf der sich der Turm der Bewahrerin in den Himmel reckte.
   »Haben sich die Comyn schon in Thendara versammelt?«
   Marius schüttelte den Kopf. Ich hatte mich immer noch nicht an den Gedanken gewöhnt, daß dies mein Bruder war. Er gab mir einfach nicht das richtige Gefühl. »Nein«, antwortete er, »sie - wir treffen uns draußen in der Verborgenen Stadt. Lew, hast du irgendwelche Schußwaffen von Terra mitgebracht?«
   »Hölle, nein. Was tue ich mit Schußwaffen? Und die Einfuhr ist sowieso verboten.«
   »Dann bist du überhaupt nicht bewaffnet?«
   »Nein. Auf den meisten Planeten des Imperiums ist es nicht erlaubt, Handwaffen zu tragen, und so habe ich die Gewohnheit abgelegt. Warum?«
   Er blickte finster. »Ich habe mir voriges Jahr eine Pistole besorgt. Ich habe dafür viermal soviel bezahlt, wie sie wert ist, und sie trägt die Schmuggelmarke. Ich dachte - halt, da wird dein Name aufgerufen.«
   So war es. Langsam ging ich auf das niedrige weiße Zollgebäude zu, und Marius folgte mir. Er ging mit einer verneinenden Kopfbewegung an dem diensttuenden Beamten vorbei. Mein Gepäck war auf das Förderband gelegt worden, und der Beamte sah mich ohne viel Interesse an.
   »Lewis Alton-Kennard-Montray-Alton? Mit der Southern Cross auf Port Chicago gelandet? Matrix-Techniker?«
   Ich gestand das alles ein und schob ihm die Plastikmarke zu, die mich als lizenzierten Matrix-Mechaniker auswies.
   »Das müssen wir anhand des Hauptspeichers überprüfen«, sagte der Terraner. »Es wird eine oder zwei Stunden dauern. Wir setzen uns mit Ihnen in Verbindung.«
   Sein Blick wanderte über die Zeilen eines Vordrucks. »Erklären - Sie - daß - Sie - nach - bestem - Wissen - und - Gewissen - keine - Energie- - oder - Projektilwaffen - in - Ihrem - Besitz - haben - Pistolen - Desintegratoren - oder - Blaster - atomare - Isotope - Narkotika - Drogen - Rauschmittel - oder - Brandstoffe?«
   Ich unterschrieb. Er hielt mein Gepäck unter das Prüfgerät. Der Schirm blieb leer, wie ich ihm gleich hätte sagen können. Die genannten Artikel waren alle terranische Fabrikate, und ein feierlicher Vertrag mit den Hasturs verpflichtet das Imperium, nicht zuzulassen, daß sie in die darkovanische Zone oder sonstwohin außerhalb der Handelsstädte gebracht werden. Solche Gegenstände, Schmuggelware auf unserem Planeten, werden vor ihrer Verschiffung nach Darkover mit einem Tupfen aus einer radioaktiven Substanz versehen, harmlos, aber nicht wieder zu entfernen.
   »Sonst etwas zu deklarieren?«
   »Ich habe ein auf der Erde hergestelltes Fernglas, eine terranische Kamera und eine halbe Flasche Firi von Vainwal«, informierte ich ihn.
   »Zeigen Sie her.«
   Er öffnete die Koffer, und ich verkrampfte mich. Das war der Augenblick, den ich gefürchtet hatte.
   Ich hätte versuchen sollen, ihn zu bestechen. Aber wenn ich an einen ehrlichen Mann geriet, hätte mir das eine Geldstrafe eingetragen und meinen Namen auf die schwarze Liste gebracht. Das wollte ich nicht riskieren.
   Er warf einen Blick auf die Kamera und das Fernglas. Terranische Linsen sind ein Luxusartikel, auf denen ein hoher Zoll liegt. »Zehn Reis «, sagte er und schob Kleidungsstücke beiseite. »Wenn in der Firi -Flasche weniger als zehn Unzen sind, ist sie zollfrei. Was ist das?«
   Ich fürchtete, meine Zunge durchzubeißen, als seine Hand danach griff. Mir war, als quetsche eine Faust mein Herz zusammen. »Fassen Sie das nicht an!« zwängte es sich aus meiner wie zugeschnürten Kehle.
   »Was im… « Er zog es heraus, und ich hatte das Gefühl, ein Nagel kratze an einem Nerv entlang. Er fing an, es auszuwickeln. »Eine geschmuggelte Waffe, he? Sie - Teufel, das ist ein Schwert! «
   Ich konnte nicht atmen. Die blauen Kristalle im Griff blinzelten zu mir hoch, und seine Hand, die den Griff umfaßt hielt, war eine unerträgliche Qual.
   »Das ist ein - ein Erbstück meiner Familie.«
   Er sah mich merkwürdig an. »Nun, ich beschädige es ja nicht. Wollte mich nur vergewissern, daß es kein Blaster oder so etwas ist.« Er wickelte es wieder in das

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