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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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gleichgültig sind. Wir ziehen es vor, auf Pferden und Maultieren zu reiten, statt Zeit auf den Straßenbau zu verwenden. Und die Darkovaner, gebunden durch einen in alter Zeit abgeschlossenen Vertrag, wollen das Risiko nicht eingehen, daß die Tage der Kriege und des Massenmordes mit Feiglingswaffen zurückkehren. So lautet das Gesetz auf allen Planeten der Darkovanischen Liga und allen zivilisierten Welten außerhalb derselben. Wer töten will, muß sich selbst in Lebensgefahr begeben. Auf Terra hatte ich gehört, daß man herabsetzend über den Duell-Kodex und das feudale System sprach. Ja, ist es nicht zivilisierter, einen persönlichen Feind im Nahkampf mit einem Schwert oder Messer zu töten, als tausend Fremde aus sicherer Entfernung umzubringen?
   Die Bevölkerung Darkovers hat sich weniger als die meisten anderen von dem Glanz des Terranischen Imperiums blenden lassen. Ich bin auf fremden Planeten gewesen, und ich habe gesehen, was aus den Welten wurde, sobald die Erdmänner kamen und die Verlockungen einer sternenumspannenden Zivilisation mitbrachten. Sie unterwerfen sich neue Welten nicht mit Waffengewalt. Der Erdmann kann es sich leisten, ruhig abzuwarten, bis die einheimische Kultur unter dem Impakt zusammenbricht. Sie warten, bis der Planet inständig darum bittet, in das Imperium aufgenommen zu werden. Und früher oder später tut der Planet das auch - und wird ein weiteres Glied in der riesigen, überzentralisierten Monstrosität, die Welt nach Welt verschluckt.
   Hier war das noch nicht geschehen.
   Von einem der vordersten Sitze im Abteil erhob sich ein Mann und kam zu mir. Ohne um Erlaubnis zu fragen, schwang er sich auf den leeren Platz neben mir.
   »Comyn?« Doch es war keine Frage.
   Der Mann war hochgewachsen und schmal, ein Berg-Darkovaner, ein Cahuenga aus den Hellers. Sein Blick verweilte einen Augenblick länger, als es höflich gewesen wäre, auf den Narben und dem leeren Ärmel. Dann nickte er.
   »Dachte ich's mir doch. Ihr seid der Junge, der in die Sharra-Sache verwickelt war.«
   Ich fühlte, wie mir das Blut ins Gesicht stieg. Sechs Jahre lang hatte ich mich bemüht, die Sharra-Rebellion zu vergessen - und Marjorie Scott. Die Narben trug ich für immer. Verdammt noch mal, wer war dieser Mann, daß er es wagte, mir das alles ins Gedächtnis zurückzurufen?
   »Was ich auch war«, entgegnete ich kurz, »ich bin es nicht mehr. Und ich erinnere mich nicht an Euch.«
   »Ihr wollt ein Alton sein?« spöttelte er.
   »Ungeachtet aller Horror-Geschichten«, erklärte ich, »laufen Altons nicht herum und lesen so ganz nebenbei Gedanken. Erstens ist das schwere Arbeit. Zweitens sind die Gedanken der meisten Menschen zu voll von Schmutz. Und drittens«, setzte ich hinzu, »sind sie uns einfach gleichgültig.«
   Er lachte. »Ich habe auch nicht erwartet, daß Ihr mich erkennt. Als ich Euch zuletzt sah, wart Ihr betäubt und deliriertet. Ich sagte Eurem Vater, diese Hand werde letzten Endes doch amputiert werden müssen. Es tut mir leid, daß ich damit recht hatte.« Es klang nicht so, als ob es ihm leid tue. »Ich bin Dyan Ardais.«
   Jetzt erinnerte ich mich halbwegs wieder an ihn. Er war ein Berglord aus dem hintersten Winkel der Hellers. Die Altons und die Männer von Ardais haben nie viel Sympathie aneinander verschwendet, auch im Comyn nicht.
   »Ihr reist allein? Wo ist Euer Vater, junger Alton?«
   »Mein Vater ist auf Vainwal gestorben«, antwortete ich kurz.
   Seine Stimme hörte sich wie ein Schnurren an. »Dann seid will kommen, Comyn Alton!« Der zeremonielle Titel traf mich wie ein Schock, als er ihn aussprach. Er blickte zum Fenster.
   »Gleich landen wir in Thendara. Wollt Ihr mit mir reisen?«
   »Ich rechne damit, abgeholt zu werden.« Das tat ich nicht, aber ich hatte keine Lust, diese Zufallsbekanntschaft fortzusetzen.
   »Dann treffen wir uns im Rat«, sagte er und setzte mit lässiger Eleganz hinzu: »Oh, und gebt gut acht auf Eure Habseligkeiten, Comyn Alton. Zweifellos gibt es solche, die die Sharra-Matrix gern wieder an sich brächten.«
   Er machte kehrt und ging, und ich blieb sprachlos vor Schreck zurück. Verdammt! Hatte er meine Gedanken durchforscht? Woher sollte er es sonst wissen? Der dreckige Cahuenga! Da ich immer noch unter Prokalamin-Einfluß stand, konnte er meine telepathischen Barrieren überwinden und sich wieder zurückziehen, bevor ich etwas davon merkte. Aber würde sich einer vom Comyn so weit

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