Darkover 20 - Das Schwet des Aldones
Rapport und riß Marja in meine Arme. Ich empfand die fieberhafte Erleichterung nach ausgestandener Todesangst.
»Marja!« Ich hörte meine eigene Stimme, heiser, gebrochen. »Marja, Schatz, wach auf!«
Sie regte sich in meinen Armen. Ihre Lider flatterten, und sie lächelte verschlafen. » Chi' z'voyin qui? « murmelte sie.
Ich weiß nicht, was ich sagte. Ich weiß nicht, was ich tat. Vermutlich benahm ich mich wie ein Verrückter. Ich weiß, daß ich sie drückte, bis sie wimmerte. Dann setzte ich mich und nahm sie auf den Schoß.
Marja zog ein Schnütchen. »Warum sehen die mich alle an?« Und als ich versuchte, trotz meiner zugeschnürten Kehle zu sprechen, beklagte sie sich: »Ich habe Hunger! «
Mir fiel ein, daß ich ebenfalls seit zwei Tagen nichts mehr gegessen hatte. Welch eine Erleichterung, daß diese Geschichte auf fast lächerliche Weise endete!
»Ich habe auch Hunger, chiya «, gestand ich schwach. »Wir wollen alle gehen und uns etwas zu essen besorgen.«
Dio zog Marja an ihrem Nachthemdchen in die Höhe. »Und das ist das erste vernünftige Wort, das du seit deiner Rückkehr nach Darkover gesprochen hast. Gehen wir alle zum Essen. Hausmutter, haben Sie etwas zum Anziehen für dies Kind?«
Zwei Stunden später gaben wir - gewaschen, angezogen und satt - eine respektable Gruppe um Lawtons Schreibtisch im HQ ab. Er schwenkte ein Formular vor meinem Gesicht.
»Das ist gerade über Relais gekommen.« Lawton las es laut vor: »Suche auf Darkover einstellen. Katharine Marshall auf Samarra gefunden, leichte Amnesie, unverletzt. Haig Marshall.«
»Wenn man den Zeitverlust bei der Relais-Übertragung abrechnet«, erklärte er grimmig, »ist sie etwa eine halbe Stunde, nachdem ich hier mit ihr gesprochen habe, auf Samara aufgetaucht. Zum Henker, ich möchte diesen Job am liebsten hinwerfen und als ungelernte Hilfskraft auf einem Sternenschiff anheuern.« Sein Blick wanderte zu Regis' weißem Haar, zu Dio, zu Marja, die auf meinem Schoß saß. »Sie schulden mir eine Erklärung, Lew Alton.«
Ich gab ihm den Blick ernst zurück. Ich mochte Dan Lawton. Wie ich war er ein Kind zweier Welten, doch auch er hatte seinen Weg gewählt, und es war nicht der meine. »Das mag sein«, antwortete ich, »nur ist es eine Schuld, die Sie, wie ich fürchte, niemals kassieren werden.«
Er zuckte die Schultern und warf das Raumtelegramm in einen Papierkorb. »Dann habe ich für alle Zeit etwas gut. Auf jeden Fall müssen wir miteinander reden. Die Gnadenfrist für Darkover ist vorbei.«
Ich nickte langsam. Der Comyn hatte gegen Sharra gewonnen, aber er hatte auch verloren.
»Ich habe Befehl erhalten, hier eine provisorische Regierung unter Hastur zu bilden - dem Regenten, nicht dem Jungen. Hastur ist vernünftig und ehrenhaft, und das Volk vertraut ihm.«
Ich stimmte zu. Seit Generationen waren die Hasturs die Säule des Comyn gewesen; Darkover würde ohne uns übrige besser daran sein.
»Sie, junger Regis, werden ihm wahrscheinlich nachfolgen. Wenn Sie das Alter Ihres Großvaters erreicht haben, wird das Volk reif sein, seine Regierung selbst zu wählen. Lew Alton… «
»Auf mich dürfen Sie nicht zählen«, erklärte ich kurz.
»Sie haben die Wahl. Sie gehen ins Exil - oder Sie bleiben und helfen uns, Ordnung zu schaffen.«
Regis wandte sich mir ernst zu. »Lew, die Leute brauchen auch darkovanische Führer. Jemanden, der ganz auf ihrer Seite arbeitet. Lawton wird sein Bestes tun, aber er ist sein ganzes Leben lang Terras Mann gewesen.«
Kummervoll betrachtete ich den jungen Hastur. Das war der Platz, an den er gehörte. Herrscher, Repräsentant, der Mann, der sich für Darkover einsetzte und die Fluten Terras so gut eindämmte, wie es einem einzigen möglich war. Vielleicht gehörte ich an seine Seite.
»Willst du mir nicht helfen, Lew? Zusammen könnten wir soviel erreichen!«
Er hatte recht. Doch ich war mein ganzes Leben lang zwischen zwei Welten gewandert, und jede hatte mich beschuldigt, der anderen anzugehören. Keine würde mir je vertrauen.
»Wenn Sie gehen, ist es für immer«, warnte Lawton. »Ihre Güter werden konfisziert. Und Sie erhalten keine Erlaubnis zur Rückkehr. Wir wollen keinen zweiten Kadarin!«
Die Wahrheit schmerzte. Das war die schwache Stelle des Comyn. Fehlgeleiteter Patriotismus, Engstirnigkeit, der Mangel an einer ausgleichenden Kraft - vielleicht einfach die Unfähigkeit, an
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