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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Schwertgriff, und wir waren EINS.
   Mit meinen plötzlich geschärften Sinnen nahm ich am anderen Ende des Hofes einen wabernden schwarzen Nebel wahr, durch den eine unirdische Flamme pulsierte. Sharras Feuer! Höllenfeuer! Ich spürte die andere Dreiheit dort mehr, als ich sie sah:
   Kadarin, Thyra und Dyan Ardais.
   Der Anblick machte mich wahnsinnig. Für einen Augenblick war ich wieder eine Einzelperson, sprang Dyan an und riß ihn aus der Verbindung. Aber als ich ihn berührte, zischten blaue Blitze, und wir wurden auseinandergerissen. Denn Kadarin stand Regis gegenüber, das Sharra-Schwert nackt in den Händen.
   Diesmal schlossen die Schwerter sich nicht in Flammen kurz. Ein leuchtender Nebel ging von Aldones' Schwert aus, umhüllte Regis mit einer regenbogenfarbenen Aura, legte sich wie ein glühender Umhang auf Callinas Schultern, umgab mich mit seinem Gleißen. Er züngelte gegen die Dunkelheit, die Sharra war. Und in diesem dunklen Zentrum pulsierten Kadarin und Dyan und Thyra wie Gestalten aus Rauch mit dem schlagenden Herzen des Dinges, das sie beschworen hatten.
   Dunkelheit, durchzuckt von den Blitzen, die die sich kreuzenden Matrix-Schwerter aussandten. Hier fochten nicht Regis und Kadarin mit identisch geschmiedeten Schwertern. Es war nicht einmal ein Kampf von Matrix gegen raumverzerrende Matrix oder von vereinigten Gehirnen gegen vereinigte Gehirne. Nein. Etwas Faßbares und Lebendiges und Intelligentes stand dahinter. Regis und Kadarin waren nur die Pole ihrer Energie. Die wirklichen Mächte führten nicht in dieser Welt Krieg, sonst wäre der Planet aus seiner Bahn gerissen und auf ewig durch die dunkle Nacht des Raums geschleudert worden.
   Aber genug wurde hierher projiziert, um gefährlich zu sein. Kadarin, zurückgeschlagen, griff hastig an seinen Gürtel, sein Messer blitzte auf, und ich war so sehr Teil von Regis, daß ich nicht gleich erkannte, ob es ihn oder mich getroffen hatte. Da war nur die Todespein in meinem Herzen, und ich fühlte - ich sah es nicht -, wie Aldones' Schwert aus einer schlaffen Hand fiel. Regis sank auf das Pflaster nieder. Trotzdem war er immer noch Teil der Verbindung. Während Kadarin sich aufrichtete, faßte ich den Griff der Waffe. Sie jetzt nur als Schwert benutzend, stieß ich Kadarin die Spitze ins Herz. Er fiel ohne einen Schrei. Sharras Matrix-Schwert klirrte auf die Steine. Ich zog Aldones' Schwert aus der Wunde. Es war vorbei.
   Der leuchtende Nebel ballte sich zusammen; den pulsierenden schwarzen Nebel schwächte die gebrochene Verbindung. Dann sprang ich plötzlich zurück, denn unglaublicherweise stand Regis wieder auf den Füßen. Er nahm mir das Schwert Aldones' aus der Hand. Es war ein Blutfleck auf seinem Hemd, aber er wirkte unverwundet, unberührt. Die dreifache Verbindung schloß sich von neuem. Hinter uns stand Callina und maß Thyra mit einem furchtbaren Starren. Thyra war ebenso konzentriert und bewegungslos. Keiner von uns hatte seit dem Schrei, der unser Kommen ankündigte, einen einzigen Laut von sich gegeben.
   Plötzlich stürmte eine schlanke, mädchenhafte Gestalt aus einer geöffneten Tür und rannte wie unter einem Zwang stehend auf Dyan zu. Kathie! Ein paar Zoll vor ihm hielt sie an und grub die Fersen in panischem Entsetzen in den Boden. Dyan faßte sie mit einem Arm um die Taille und nahm das Sharra-Schwert auf. Kathie schrie. Sie war immun gewesen, doch jetzt hatte ich die Blockierung aus ihrem Gehirn entfernt, und damit hatte sie ihre Blindheit gegenüber darkovanischen Kräften verloren. Linnells Duplikat - mit Linnells Gaben . Dyan zog sie mit brutaler Gewalt in die Sharra-Dreiheit. Kathie und Dyan und Thyra schienen körperlich zu verschmelzen, zusammenzufließen.
   Aldones' Schwert regte sich wie ein lebendes Wesen. Callina warf ihren freien Arm empor. Mit der ganzen Kraft einer Comyn-Bewahrerin riß sie Thyra aus der Sharra-Dreiheit. Es war nur ein telepathischer Kontakt, nicht unser tiefverwurzelter Rapport. Ich sah den Blitz über Dyan aufzucken, ihn treffen, und Callinas Ruf gellte durch mein Gehirn.
   » Jetzt, Lew! Jetzt! «
   Verzweifelt, alles auf eine Karte setzend, zwang ich einen Keil zwischen Dyan und seine Marionette. Kadarin befand sich so tief in Sharra, daß er nicht hinausgezogen werden konnte. So sehr er Dyan haßte, sie waren aneinander gebunden. Aber Thyra mochte immer noch verwundbar sein. Ich schickte Thyra einen gebündelten Gedankenstrahl zu.
   Marja! Marja ist tot!

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