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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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trostlos ab. »Sharra«, hörte ich sie flüstern, »Sharra… Dann war es sinnlos, sinnlos für mich, und ich kann nicht leben… «
   »Nicht durch Verrat, Ashara!« Dio sah die Zauberin fest an. »Nicht, indem du andere verdammst, wie du Callina verdammt hast! Du hast versagt, weil Lew zu menschlich und Callina nicht menschlich genug war! Du hast versagt, versagt!«
   Wahnsinn drohte mich zu verschlingen. Ich blickte auf die zarte Gestalt, die vor Dio kauerte. Callina, Ashara - ich konnte es nicht sagen. Sie verschmolzen, waren eins. Die Vernunft schwamm davon. Ich nahm Callina blindlings in meine Arme, und der Körper und das Gesicht flackerten und veränderten sich und waren jetzt Callina und jetzt Ashara und jetzt wieder Callina. Dann ein Ausdruck des Friedens, und meine Arme waren leer, und ein Flüstern verhauchte und war still.
   »Dio!« Ich schluchzte den Namen und stürzte mich in ihre Arme wie ein verletztes Kind. »Dio, Dio, bin ich verrückt geworden?«
   Tränen waren auf Dios Gesicht. »Ich habe so oft versucht, es dir zu sagen. Ashara war nicht wirklich, seit Generationen nicht mehr. Hast du dich nicht gewundert, daß ihr Raum im Turm so riesig war? Er war gar nicht im Turm, die blaue Türe war eine Matrix, ein - ein Tor nach anderswo. Sie lebte in der Matrix, und wenn sie sie verließ, um ihren Platz im Comyn-Rat einzunehmen, tat sie es im Körper einer der Bewahrerinnen. Ihre Macht war so groß und sie waren so schwach, daß sie sie alle viele Generationen lang auslöschte. Es schien, als sei sie alterslos. Sie war eine Alton, Lew; sie setzte ihren Brennpunkt nicht in die Gehirne, sondern in die lebenden Körper der Bewahrerinnen. Doch ihre Kraft nahm ab. Sie war nicht mehr fähig, ihre eigene Gestalt auf die Körper zu projizieren, sie konnte nur noch den Geist kontrollieren. Und sogar das fiel ihr immer schwerer. Für eine neue Quelle der Kraft hätte sie alles getan… «
   Dio keuchte, dann nahm sie sich zusammen.
   »Ich sollte Bewahrerin werden - und ich erriet, daß Ashara etwas Furchtbares von mir wollte. Deshalb bat ich Lerrys, mich nach Vainwal zu bringen. Was glaubst du, warum ich mich dir an den Hals geworfen habe? Später erwachte meine Liebe zu dir, aber anfangs hatte ich nur den Wunsch, für Ashara ungeeignet zu werden!« Ihre Hände brannten auf meinen.
   »So traf Callina das mir zugedachte Schicksal. Manchmal mußte sich Ashara zurückziehen, sonst wäre Callina ausgebrannt. Dann war Callina normal, zu anderen Zeiten war sie in Trance. Als mir klar wurde, daß Regis das Schwert werde benutzen müssen, da - da ging ich in den Turm und zerschmetterte einen der Kristalle. Das hielt Ashara für eine kleine Weile fest. Ich war ein bißchen ausgebildet worden, als man noch glaubte, ich würde die Bewahrerin werden, und ich wußte, was ich zu tun hatte. Nur konnte ich es nicht in meinem eigenen Körper tun, weil… « Wieder stieg ihr das Blut in die Wangen. »Callina war wenigstens Jungfrau. Callina war in Trance, und die Terraner hatten sie betäubt. Also ging ich zu Regis, und er wandte seine Gabe an und - schickte mich in Callinas Körper. Ich war es, die mit dir und Regis in Verbindung stand.«
   »Nein«, ächzte ich. »Nein, es war Callina, Callina… «
   Dio schlang die Arme um meinen Hals und schmiegte sich an mich. »Nein, mein Liebling, nein, Callina hätte keine Fokussierung mit dir eingehen können. Dazu hatte sie nicht mehr genug unabhängigen Geist. Lew, denke daran - du hattest meinen Geist nie berührt, du hattest mir eine Barriere gegen dich gegeben. Und ich wußte, wenn sie brach, würden wir alle so mit Energie aufgeladen werden, daß niemand mehr erkannte, ob ich Callina war oder Dio oder sonst jemand. Und danach waren die Barrieren wieder geschlossen. Aber - Liebling - siehst du?«
   Schon hatte sie den vollständigen Rapport wiederhergestellt. Es war der Trost, die Süße, die zarte Wärme! »Callina!« stöhnte ich.
   Nein. Dies ist der Teil von mir, den du nie kennengelernt hast…
   Auch jetzt noch war der Rapport zu intim, um ihn lange aufrechtzuerhalten.
   »Früher einmal, Lew, bevor du Darkover verließest, war Callina ein bezauberndes Mädchen, süß und großmütig und tapfer. Das weißt du. Sie setzte ihr Leben für dich aufs Spiel. Aber, Lew, die wirkliche Callina starb, als Ashara sie übernahm. Schon vor Tagen. Sie war nur noch eine Hülle, aber, oh, Lew, die Tapferkeit, die wundervolle Tapferkeit dieses armen,

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