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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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auf die Zehenspitzen und legte ihre Lippen leicht auf seine. »Regis«, flüsterte sie, »wir nehmen es dir nicht übel. Wir können - Platz für dich schaffen.«
   Regis legte seine Arme um das Mädchen und hielt es fest. »Weiß er es nicht? Immer noch nicht?«
   »Ich bin immer abgeschirmt gewesen«, antwortete sie.
   Regis ließ sie los und wandte sich mir zu. »Jetzt, wo wir darauf gefaßt und geschützt sind, wollen wir den Kontakt noch einmal herstellen und überprüfen, was das ist und welche Art von Macht wir dadurch haben. Soweit ich weiß, ist dies etwas ziemlich Neues und beinahe einzigartig.«
   Callina stellte die Verbindung her. Diesmal gab es kein Zögern und Tasten, und ich betrachtete sie mit besitzerischem Stolz. Regis, ziemlich rot um die Ohren, sah sich um.
   Wenn ihr beiden euch solche Dinge zudenkt , wand sich sein Gedanke belustigt in unsere, scheide ich besser aus!
   Dann war der Kreis wieder vollständig. Merkwürdigerweise blieben die persönlichen Barrieren diesmal intakt. Wir konnten auf den tiefen Ebenen als ein Wesen arbeiten, ohne daß Identität und Privatsphäre verletzt wurden. Wir waren drei getrennte Persönlichkeiten; nur bei der ersten Verschmelzung hatte es das Niederbrennen von Emotionen und Abschirmungen gegeben.
   Doch da war eine Sympathie, eine Zusammengehörigkeit, die außerordentlich angenehm war. Mir war, als hätte ich mein ganzes Leben lang mit einem Drittel meines Gehirns auskommen müssen.
   Drei Telepathen, obwohl nicht in Rapport, waren notwendig gewesen, um mit der Sharra-Matrix zu arbeiten. Diese tiefe Verbindung, hergestellt durch die lebende Matrix Aldones', war unsere Waffe. Regis war die Schwertklinge. Mein war die Kraft hinter dem Schwert; die Alton-Gabe, diese überentwickelte psychokinetische Fähigkeit, war die Hand, die den Streich führte. Und Callina, eingeschlossen zwischen Hand und Klinge, war der Schwertgriff, die notwendige Isolierung.
   Ja, es lag Symbolismus darin, diese Dinge in einem Schwert zu verbergen. Regis und ich, Hastur und Alton - Schwert und Hand - waren nicht imstande, uns ohne Nervenzusammenbruch und Tod zu vereinigen, es sei denn, Callina befand sich zwischen uns. Die Erklärung stieg von irgendwo in unsern verbundenen Gehirnen auf. Rassenerinnerung des Comyn vielleicht, denn es gab keine bewußten Erinnerungen. Und Regis selbst war der Brennpunkt, die Energiequelle, die Matrix, wenn man so will, durch die wir mittels des Talisman-Schwertes die Energie und Macht Aldones' anzapfen konnten. Der Sohn Hasturs, der der Sohn des Lichts war - wir waren ganz dicht an dem, was meine Rasse einen Gott nennt.
   Mein erworbenes Wissen sagte mir, dies sei rational zu erklären, aber es blieb ein Rest, den ich nicht erklären konnte. Ich war besessen von dem Gefühl einer tatsächlich lebenden Weisheit hinter dem Schwert.
   Ich hatte die Dämonenberührung Sharras erfahren. Dies war nicht böse - und irgendwie ängstigte mich das mehr. Das unendlich Gute ist so furchterregend wie das unendlich Böse.
   Ich war jedoch körperlich immer noch schwach, und Regis (Geh vorsichtig mit deinen Kräften um, Lew, du wirst sie bald brauchen!) löste die Verbindung. Fast tat es mir leid; das Gehirn eines Menschen ist ein schrecklich einsamer Ort. Andererseits hätte ich viel mehr nicht ausgehalten.
   Regis berührte Callinas Arm. »Warte nicht zu lange«, riet er ihr und ging. Ich fürchtete, daß auch sie sich zurückziehen werde, aber sie blieb behutsam in Kontakt, was mir ein unermeßlicher Trost war. Ihre Finger waren mit meinen verflochten, doch näher war mir die zarte Liebkosung ihrer Gedanken, und während ich mit dem Gesicht auf ihren Knien dalag, empfand ich eine vertraute, kühle Süße. Die beiden Frauen verwirrten sich wieder in meinen Gedanken wie die prismatischen Facetten eines Edelsteins.
   Ich habe keine Ahnung, wie lange dies Intervall dauerte. Wir wurden dadurch aufgeschreckt, daß wir Regis in unsern Gedanken verzweifelt rufen hörten. Und da wußten wir, daß er das Schwert aus der Scheide gezogen hatte.
   Noch während diese Warnung erklang, kreiste der Raum, und wir wurden in den großen Hof der Comyn-Burg geschleudert. Vor uns stand Regis, aufrecht und gefaßt, und in seiner Hand lag das Schwert Aldones' - lebendig, blau schimmernd vom Griff bis zur Spitze. Ich hielt den Atem an. Callina stieß einen seltsamen, wortlosen Schrei aus, dann vereinigte sie unsere drei Hände auf dem

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