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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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bringen, und es gab eine Menge von ihnen.
   Ich würde Dio mein ganzes Leben lang dankbar sein. In den Schrecken jener letzten Nacht, als Sharra in den Bergen jenseits des Flusses wütete, war mir mit Marjorie ein Teil meines Ichs entrissen worden, nicht sauber losgetrennt wie meine Hand, sondern innerlich schwärend und eiternd. Es hatte keine anderen Frauen, keine andere Liebe gegeben, nichts als leeres schwarzes Entsetzen, bis Dio kam. Sie hatte sich in mein Leben geworfen, ein bezauberndes, leidenschaftliches, eigenwilliges Mädchen, sie war ohne Zögern in dies Entsetzen hinabgestiegen, und danach war die Wunde irgendwie verheilt.
   Liebe? Nicht wie ich das Wort auffaßte. Aber Verständnis und unbeschränktes Vertrauen. Ich hätte ihr alles anvertraut - meinen Ruf, mein Vermögen, meine geistige Gesundheit - mein Leben.
   Ihren Brüdern vertraute ich dagegen ungefähr so weit, wie ich durch die Hülle der Southern Cross sehen konnte. Und ich durfte mich nicht mit ihnen anlegen - noch nicht. Das versuchte ich, Dio klarzumachen, ohne ihre Gefühle zu verletzen. Es war nicht leicht. Mißmutig saß sie da und baumelte mit den Beinen, während ich hin und her lief wie ein Tier im Käfig. Schon daß sie sich hier in meinem Zimmer befand, konnte gefährlich sein, falls ihre Familie Wind davon bekam - und wenn es noch so unschuldig war. Und ich wußte, bei längerem Zusammensein würde es nicht unschuldig bleiben. Dios gemurmeltes »Ich verstehe« machte mich wütend, weil ich merkte, daß sie in Wirklichkeit gar nichts verstand.
   Ihr unruhiger Blick fiel auf die Schwert-Attrappe, die auf dem Bett lag. Geistesabwesend nahm sie sie in die Hand.
   Kein richtiger Schmerz, nur eine Spannung, ein Zerren an meinen Nerven . Ich schrie wortlos auf. Dio ließ das Schwert fallen, als habe es sie verbrannt, und sah mich mit offenem Mund an.
   »Was ist los?«
   »Ich - kann es nicht erklären.« Ich stand da und betrachtete das Ding minutenlang. »Als erstes sollte ich etwas tun, um die Gefahr abzuschalten, wenn man es anfaßt - für den, der es anfaßt, und für mich.«
   Ich suchte in meinem Gepäck nach der Werkzeugtasche, die ich als Matrix-Techniker brauchte. Von dem speziellen Isolierstoff war nur noch wenig da, aber nun war ich wieder auf Darkover und konnte ihn für mich herstellen lassen. Ich wickelte das Zeug um und über die Verbindung zwischen Griff und Klinge, bis ich die Wärme und das Prickeln nicht mehr spürte. Stirnrunzelnd hielt ich das Schwert ein Stück von mir ab. Ich war mir nicht einmal sicher, ob gewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen bei dieser Matrix etwas nützten.
   Ich reichte Dio das Schwert. Sie biß sich auf die Lippe, aber sie nahm es. Der Schmerz ließ sich aushalten. Ich spürte ein kleines, quälendes Ziehen, mehr nicht.
   »Warum in aller Welt hast du die Matrix einer hohen Ebene ohne Isolierung herumliegen lassen?« wollte Dio wissen. »Und warum hast du es zugelassen, daß du auf diese Weise darauf abgestimmt worden bist?«
   Das waren sehr gute Fragen, besonders die letzte. Aber die ignorierte ich. »Ich wagte nicht, sie isoliert durch den Zoll zu bringen«, antwortete ich nüchtern. »Die Erdleute wissen heutzutage, wonach sie suchen müssen. Solange das nichts weiter als ein Schwert war, würde es sich keiner zweimal ansehen.«
   »Lew, das alles verstehe ich nicht«, sagte Dio hilflos.
   »Versuch es erst gar nicht, Liebling. Je weniger du weißt, desto besser ist es fair dich. Hier ist nicht Vainwal, und ich - ich bin nicht der Mann, den du dort gekannt hast.«
   Ihre weichen Lippen zitterten, und in der nächsten Minute hätte ich sie in die Arme genommen. Aber da ballerte schon wieder jemand gegen die Tür.
   Und ich hatte geglaubt, hier ungestört zu sein!
   Ich trat von Dio zurück. »Das sind vermutlich deine Brüder«, meinte ich bitter, »und ich werde bald über eine weitere Tötungsabsicht informiert werden.«
   Als ich zur Tür gehen wollte, hielt sie mich am Arm fest. »Warte! Nimm das«, drängte sie.
   Verständnislos sah ich das Ding an, das sie mir hinhielt. Es war eine kleine Projektil-Pistole, eine der terranischen Pulverwaffen, die im Vergleich zu ihrer Größe und Einfachheit unglaublichen Schaden anrichten. Ich zog meine Hand davor zurück, aber Dio steckte sie mir in die Tasche. »Du brauchst sie nicht zu benutzen «, sagte sie. »Trag sie nur bei dir. Bitte , Lew.«
   Das Klopfen an der Tür wiederholte sich,

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