Darkover 21 - Sharras Exil
ihn los sind«, sagte Dyan.
»Verwandter!«, protestierte Danilo, und Dyan fuhr heftig auf ihn los.
»Zandrus Höllen, musst du ein solcher Heuchler sein? Wir alle wissen, dass Derik ein Schwächling war, zum Regieren ungefähr ebenso geeignet wie mein dreijähriger Sohn! Jetzt wird vielleicht etwas Kraft in die Comyn fahren, und dann können wir mit diesen Terranern reden, wie sie es verdienen!«
Regis sagte förmlich: »Es ist jetzt meine Aufgabe, mit den Terranern zu reden, Lord Dyan. Aus diesem Grund kam ich her - ich möchte, dass Ihr als mein Gesandter zu ihnen geht und ihnen die Botschaft… «
Dyan unterbrach: »Es gibt nur eine Botschaft, die ich den Terranern überbringen werde, Lord Regis, und Ihr als ein Hastur wisst, wie sie lauten würde: Geht! Geht weg von unserer Welt, von unserm Planeten, und nehmt euer Imperium mit!«
Herr des Lichts! Es ist schlimmer, als ich dachte! Dyan fuhr heftig fort: »Wir haben einen guten Anfang gemacht, du und ich, Regis, als wir die terranischen Waffen zerstörten. Haben wir jetzt den Mut, dieser Botschaft eine überzeugendere folgen zu lassen, die direkt auf Thendara gezielt ist!«
Glaubt er wirklich, ich hätte Beltrans Waffen vernichtet, um den Terranern eine Botschaft zu senden? Regis sagte: »Lord Dyan, hier ist nicht der richtige Ort, um langfristige Comyn-Politik zu diskutieren. Im Augenblick befinden sich vom Legaten ausgeschickte Raumsoldaten in der Stadt. Ich habe die höfliche Bitte niedergeschrieben, sie zurückzuziehen, damit die Garde ihre Arbeit allein tun kann - die Festnahme eines gesuchten Verbrechers und Mörders. Oder wisst Ihr nicht, dass Kadarins Angriff in der vergangenen Nacht uns Derik und Linnell gekostet hat - und beinahe auch Lord Alton?«
»Das wäre der geringste Verlust gewesen«, erwiderte Dyan ungerührt. »Ohne Derik haben wir eine Chance, unsere Macht zu beweisen. Dein Großvater hat sie zu lange auf beiden Schultern getragen, Regis, und die Altons haben ihn darin unterstützt. Jetzt ist es Zeit, den Terranern deutlich zu machen, wo wir stehen, und da wir nun Beltran auf unserer Seite haben und ein stärkeres Argument als je zuvor… «
Regis sagte sich, dass er darauf schon längst hätte kommen müssen. Flüsternd - denn er fand seine Stimme nicht - stieß er hervor: »Verwandter, befürwortest du im Ernst, Sharra gegen die Terraner einzusetzen?«
»Ich befürworte es nicht, ich stelle eine Tatsache fest«, sagte Dyan. »Wer sich uns nicht anschließt… « - er hob den Kopf und sah Regis kalt und unerbittlich an - »… ist ein Verräter an den Comyn und muss um unserer ganzen Welt, um des Überlebens von Darkover willen zum Schweigen gebracht werden! Zandrus Höllen, Regis, siehst du denn nicht ein, dass dies die einzige Chance für Darkover ist, am Leben zu bleiben, ohne das zu werden, was sie uns nennen - nichts als eine weitere terranische Kolonie?«
»Die Existenz der Comyn«, antwortete Regis ruhig und ließ sich sein Entsetzen nicht anmerken, »basiert auf dem Vertrag. Der Einsatz Sharras als Waffe ist eine Verletzung des Vertrags… «
»Und während wir den Vertrag, der in alle Ewigkeit verdammt sei, einhalten«, gab Dyan leidenschaftlich zurück, »kreisen sie uns ein, begraben sie uns! Wir sind wie Rabbithorns vor einem Rudel Wölfe - und du sitzt hier friedlich und machst ›Bäh‹, obwohl die Wölfe schon ihre Rachen öffnen! Glaubst du wirklich, wir könnten mit unsern Schwertern und knapp sechs Dutzend Gardisten gegen das Imperium kämpfen?«
»Warum setzt du voraus, wir müssten gegen das Imperium kämpfen?«
»Regis, ich kann nicht glauben, dass du, ein Hastur, dies sagst! Willst du uns feige den Terranern ausliefern?«
»Natürlich nicht«, erklärte Regis, »aber es hat seit Generationen kein richtiger Krieg mehr auf Darkover stattgefunden. Mein Vater starb in einem illegalen Krieg mit terranischen Waffen… «
»Ist das nicht Grund genug, sie von unserer Welt zu vertreiben?«
Regis holte tief Atem und ballte die Fäuste, um seine Empörung nicht laut hinauszubrüllen. Er fragte sich, ob Dyan wahnsinnig sei oder das alles ehrlich glaube. Dyan betrachtete ihn, und sein Gesicht wurde etwas weicher. Er sagte: »Du hast keinen Schlaf bekommen, und in dieser einen Nacht ist viel geschehen. Hier ist weder der Ort noch der richtige Zeitpunkt, unsere notwendige Diskussion über die Terraner fortzusetzen. Hast du seit gestern Abend etwas
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